
Zur genaueren Bestimmung sendete ich .einiges Stücke nach Wien an meinen Freund
F e 1 i inj K a r r è r , welcher * sieht gerade viel :HÜt Polythalamien beschäftigt hat.
Derselbe hatte die grosse Güte,-die Stücke au vmtersuxflien-und au'ch-'.iHeEFn'iBre'-
fessor B e u ss -vórzulegenv.' Er ^heilef-mir darüber Folgendes mit:
tfölShter den drei Stücken ist eines}- welches Steinkerne'tvün Korallen ;-zeigtji'Und
zwar nach Herrn Prof. R e u s s die Gattungen S tylocoen ia und A strocoem a , die
Species Hessen sich natürlich nicht bestimmen. Beide Gattungen sind*, sehr häufige
Vorkommnisse .in oligocänen und eocänen-Ablagerungen. Die beiden anderén .-Stücke
sind voll von Foraminiferen, und zwar sind es Amphisteginen; und«;Nümmulitóïs
Die Species sind möglicher Weise neu, ihre .Bestimmung aber ist mit grossen
Schwierigkeiten verknüpft,-und bei der Verschwommenheit"'‘Und grossen, Differenz
der Ansichten über den Werth einer-solchen'Bestimmung kaum, .von Belang.-;Bie
Hauptsache aber ist schön durchs die generische Bestimmung festgelegt,-’dass wir*
hier einen oligocänen, .vielleicht sogar eocänen Kalk vor-uns haben, -wiefes ja -auch
die Korallen nachweisen. Die ganze Bildung gehört somit-s^hejfe^em ä^terien
T e r t i ä r - Ge b i-r,g e an. / "
Was einen in dem Kalkstein eingeschlossenen -Brachiopp.demSeherben anlangt,
so ist es irgend ein Terebratulide, mehr lässt (-sich darü hduinicht ’-sagen.
,13) Am C o n d u z ia f lu s s e ist südlich? von-: seinem Ausflusse das -Gestein< dichter
und auch lichter gefärbt, -es ist reich an-Fossilien, ,w-£lfehey,aher_ auch keine&?riähere
Bestimmung zuliessen: Steinkeme von Pieroceras, -N&rita, ^Seeigel'-Stachelny Ser.-
j )u 1m u . s . w.f#Mahe .an seinem Ausflüsse hat Pe-tcfrs* knollige
saminelt, welche ganz den Septarien in dem oligocänen . Hraunkohlcnthon Nord-.
deutschlands ähneln, -de sind in .derselben Weise \ielfaelr zerklüftet? 'lunHauUden
Kluftflächen hat sich fasriger Kalkspath'gebildet, dessfen, Fasern .senkrecht, gegen
die Kluftflächen stehen. Zugleich kommen darin Kalkspathkrystalle in der^FosnT
von Skalenoedern und Quarz-Kr\stalle vor, welche zahlreiche Zuillnm'lulilim^i.n
zeigen.^-.
Mir ist ifewahrscheinlich, dass diese kalkigen..und%thènigpn Bildungen des
Festlandes dem Tertiär-Gebirge angehören, '-»wie -äus -den Yeïsteinerungen henvorgeht.
Auch T h o r n to n giebt diese Formation am Zambesi. an, ipfesagt, dass *sie sich
ins Innere fortsetzt, südlich von Schupanga und nöfdlich«#ön' *Senna nach Lupata.
Hier sind es weisse Sandsteine, Kies und Conglömerate,- welche horizontal gelagert
sind' und eine Ebene mit einigen Hügeln’ bilden. Bei^Sfema herrscht' die rothe
Farbe v ó ï ;1 1 2gegenüber vön Senna, auf dem ialb ’eü'Wege ’ von Lupata,' sind ‘die
Schichten metamorphosirt und gemischt mit Grttnsteinen und anderen vulkanischen
Gesteinen, das Streichen ist ungefähr parallel dem Flusse und das F a lle n ;^ 0^ a c h
Südwesten. G r ie s b a c h giëbt an, dass es hier kein Tertiär1 Gebirge’ giebt. Die
übrigen Kalke, z.fiB. diejenigen, welche die Insel Mosambique’ züsamménsetzeh,
sind jedenfalls junge Korallenkalke, wie sip hü der ganzen Ostküste von Afrika
auftreten.
Auch im Innern treten"ganz junge Bildungen aüf, welche unserem L ö ss entsprechen.
0. B ö ttg e r^ ). hat dergleichen1 vom Gokwe' b’eSfchïiëb'en. Das1 Gestein
ist ein graulichweisser kalkiger Löss, welcher im Wasser niclfthzer'fällt, mit Säuren
dagegen heftig braust. Von gröberen Bestandteilen' enthält er ausser goldglänze’nden,
1) 0 sk a r B ö ttg e r, Ueber den Mergel vom Gokwe in Süd - Afrika und seine Fossilien.
XI. Bericht des Offenbacher Vereins für Naturkunde.
feinen Glimmer aehüppchen nur kleine Quarzkömer.' In demselben' sind Conchylien
von- ziemlich *>güten,'Erhaltung ei-ngeschlosseny und zwar folgende:P u p a tetrodus
und-'’ ■OiömM^&olcwemai Dieselben erinnern sehr an unsere deutschen Formen
und- haben^eihe' auffallend-geringe^ Grösse; alleqjetzti in Afrika lebenden ’Gattungs-
geneSa&h' sind bedeutend1 grösser? ©ieSMlässt-auf eine der jetzigen Epoche" voran-
gegangene «kältere schliessen.i;n
JtJPe c a j)itnjaOfCn„.d erTtSé'o 1 o.g.iß, d.es Zamh-fesi-G'efeSetesLA
Zunächst treffen wir an der Küste und hauptsächlich den Inseln junge Korallenkalke
, -dann4f|lfgen Tertiär-Ablagerungen,, wahrscheinlich^ Oügoeäm, Kalksteine,
Thone, ’■Sandsteine, :welche,-sieh- aufwärts itiemfKämbesi ;féitsetzeU.V'<Mit den ter-
tiäpfeni^äMdStöihen zusaminèn trete’npwlkte^dWiGeSteine auf, welche sich auch
den Zamb'esi' aufwärts moeh »spor-adischvfinden#*iSiSi#iwerden dann15 vön -dem Tete-
Sandsteiu'abgelöst,’V0nr?welchem sie durch^^ii'eÄone von Biatpiiv%-Massen getrennt
sind., Bhr-'Tetella&iStém dst.Kohl enführënd',itehd’>’ist wahrscheinlich den- weiter
stldliph ; auftretenden-Sttsswasser* Bildungen' gleichzustelten,- denen man dén. Namen
Kq|;<fö r KoTmutiouid gegeben - hat. Farmration kommen Einlagerungen’von
Grünsteinen vor- und mich -Elsensteinilager^ Es ist-wahrscheinlich, dass n #Ä ältere
Sänist.eine auftreten, - welche metamorphosirt sind" und die dann den Tafelberg-
Sandsteinen des Caps-ienfSpreehen:^“D,iß?{Petö-Sandsteine ruhen zum grossen Theil
au^kdemv kristallinischen-Giehirge}: welches an vielen Stfelleitfizu Tage tritt und durch
séine Goldführenden Gänge ausgezeichnet ist.
IV. Allgemeine Geologie Ost-Afrika’».
jäi&3üic. erste allgemeine ^-u|j($ssui}g. über tdi^geehMrk<^emjf3?’erhältnisse Alpkä’s
giebt M u rjgihi s basirt hier aüf5 t^n ('§esuitaten der,, geologischen Untersuchung
des Caplandes durch Mr. B a i n)§,s. und stellt folgende Theorie auf:
’Ganz Afrika batte, frühqr^eip ’grq^sea centrales Wasserbecken, ron welchem
'ilii k' 1,' iMti du ilie, mit dem;?Ngami-iSee|:begmnend,||mt^d!em Tschad-See endigt,
notcljs ein. liest ist. Damit stimmt dann„auch ^die. A,ngahg. überein, dass der östliche
und westliche Theil ;d©8k Atlassypn krystalliniachen Gesteinen und sibirischen
Sdiiefern. gebildet ist. -"V^eitpr mhliesst er daraus,, duss-.sichr.1die.i.höheren Gebirge
nur an den Küsten finden, -und desshalb auch ,dic Quellen des(Nu in den- Ktisten-
gehirgen gesucht werden/müssten t Zu .flieser.-^coiue^wuMe, er ,besonders durch
die im Innepi der Cap .Colonio^niächtig eiitwickelte^Karoo-Bildnug geführt, vpn der
wir j a . gesehim./haben, dass sie',-aetfh-.noch weiter nach Norden hin entwickelt ist.
ti Später®), modifici^te er«sein|s Theorie dahin, dass,Afrika während der ganzen
Aufeinanderfolge der ^ecundären Formatiönen nicht(,unter Wasser gekommen ist,
wofür der,-ümstand sprKM^Jass kein Reisender in Inner-Afrika Meeres-Conchylien
aufgefunden hat. ,Diese Mncüfication seiner ersten, Theo^e hat darin ihren Grund,
dass B a k e r am Albert ,N)anza,Qneiss.bei! 1000“ Böh u Tand. Ferner hebt er noch
besonders herVor, dass Spuren vulkanischer Thätigkeit nur an den Küsten
heobaphtet sind.
1) Geogr. Soc. ®f London 1852. Jahresbericht.
2) G.eogr. Sicftiof London 1864.