
Chalcedon und verkieselten Hölzern. Er wechsellagert mit Schichten von bunten
Mergeln und Thon und ruht direkt auf dem krystalliniachen Gebirge. Nach Rttpéll
wäre es derselbe Sandstein, welcher in Ost-Abessynien auftritt und von den
jurassischen Kalken überlagert ist. Diese Kalke zählt , @r jedoch der Kreideformation
zu. Eine solche Identificirung von Sandsteinen scheint. wir ohne
paläontologisohe Beweise sehr problematisch. Auch fehlen dem abesaynischen
Sandsteine, wie ich schon oben betont habe, die Einlagerungen von Mergel und
Thon. In der R u s s e g g e r ’schen Sammlung befindet sich ein Belegstück vom
Gar el Nebbi, wenig südlich von Chartum am weissen Nil, es ist ein brauner Sandstein
mit dichten felsitisehen Massen von lanzettförmiger Gestalt. Nilaufwärts hat
v. H e u g lin nach Om - dermän hin eine Sandsteinterrasse angetroffen, ferner am
66—- 100m hohen Djebel Audi einen eisenschüssigen Sandstein. Auch von dem
Djebel Berémah oder Musah glaubt er, dass er aus Sandstein, wie das umliegende
Terrain, besteht.
Den jüngeren nubischen Sandstein schreibt R u s s e g g e r einer Fluth zu, welche
zur Diluvialzeit die Tertiärschichten bedeckt bat, und in Folge dessen sind diese
Sandsteine auch kalkhaltig. J o h n F e t h e r i k 1) giebt an, dass weiter östlich sich
die Sandsteine verbreiten, besonders am Djur, was aber S c hw e in fu rth nicht
beobachtet hat.
Kalkstein
wird nur von B la nfo r d bei Antalo angegeben, es ist der schon mehrfach erwähnte
Antalo-limestone. Er ruht auf dem abessynischen Sandstein, ist'.gëlb und wohl geschichtet
und nimmt auf der Route der englischen Expedition11 eine Länge von
70 Meilen ein, von.Dangolo bis südlich von1 Antalo. Der oberste- Weil besteht
aus Sandstein und Conglomeraten, welche am besten im Mischek-Thaïe aufgeschlossen
sind, im Süden sind wieder Sandsteine und Dolerite (wohl Melaphyr)
eingelagert Leider lag mir nichts von den zahlreichen Fossilien vor,- nach denen
F e r r e t und G a lin ie r das Alter als jurassisch bestimmen. B la n fo rd giebt
folgende Fossilien an: Sermcidcms sp. nov., verwandtH. Luciensis d ’ 0 r b i g n y und
H. Wrightii G o tte a u ; Trigonia eostata, var. pulla Sow.; Madiola Hum# Sharpe;.
Geromya concentrica, Sow-j' 0. simitis, Sow.; Pholadomya gplf verwandt mit Ph.
reewrva Ag. und Ph. conmtenata Ag. Diese deuten auf oberen Jürä?hin. Interessant
ist diese Bestimmung desshalb, weil sieh daraus auch das Alter des Melaphyr-
Mandelsteins ergiebt.
Eine Kohlenbildung
hat S te u d n e r in der Nähe des Tana-Sees, bei dem Dorfe 'Guang angetroffen.
Die Kohle hat einen braunen Strich und ist somit der Braunkohle ziizuzählen; Wir
hätten es hier also mit Tertiär zu thun. 'SW u d n e r gi’e’bt 6' ’PR)tze 'äh/'welche er
im Bett des Sar Wuhtt beobachtet hat,1 sie haben eine Mächtigkeit ,B‘—5*
und sind eingescMossen von ungefähr einen halben Fuss' mächtigen ThonschicMen.
Ihre Lagerung ist nahezu horizontal, sie fallen ltfW ^W e g t nach Das
Hangende und Liegende ist weisser Thon. Die Kohlenflötze erscheinen nur a'uf
dem linken Ufer dés Flùssfes, und lassen *Äch‘ wohl eine Stunde weit' mit dem Äügfe
verfolgen. Ausser -den Kohlen treten auch noch verkieselte Hölzer,, auf, welche
S te u d n e r von Tanta : und Gorgßra mitgetp;aeht hat. Deni .AltCf , Eyach scheinen
hierher von Eruptiv- Gesteinen die Basalte zu gehören, welche in . dieser 'Gegend
1) P e th e rik , Egypt, the Soudan and Central Africa. Edinburgh and London 1361.
eine mächtige« Entwicklung haben. Ihrem Einfluss ist es zuzusehreiben, dass die
Thone theilweise in Porzellanjaspis umgeändert sind, ähnlich wie bei Teplitz in
Böhmen. Für die opalisirten Hölzer, Welche heben den verkieselten auftreten,
haben wir in Deutschland eine Analogie an dem Holzopal von Steinheim bei Hanau.
Auch hier kommen die opalisirten Hölzer in Verbindung mit Döleriten vor. Die
Analogie mit dem böhmischen Mittelgebirge wird noeh durch das Auftreten von
Phonbitt erweitert, Und v. H e ü g liü hat auch vulkanische Tuffe mit Augit-
Krystallen gesammelt. Die Kohlenbildung scheint noch weiter südlich aufzu*
treten, wenigstens giebt K r a p f*)Uan, dass in Choa reichlich Kohle gefunden
wird,' wö ja auch die basaltischen Bildungen beobachtet wurden.
Steinsalz
findet sich.in grosser Menge im Lande Adel, aber es fehlen jegliche nähere Angaben
über das Vorkommen. Da das Tertiärgebirge in 4er Nähe .auftritt, kann
man zu der Vermutbung kommen, dass fs dieser Formation angehört. ,
Das Diluvium
besteht hier, Wie allerwärts, aus sandigen und lehmigen Ablagerungen. Es löst
das ältere krystallinische Gebirge der nbèssynischen Hochlande im Westen ab, das
heisst, bedeckt dasselbe, verbreitet sich Über Sehnäar nach Kordofftn, und von
hier wohl noch weiter westwärts. Auch zahlreiche Geschiebe sollen verkommen.
Nach R u s s e g g e r haben die Diluvial-Ablagerungen beim Dorfe Haschäaba eine
Mächtigkeit1 von über 40“ .’ Westlich von Güha, in der Nähe deS Dorfes Domma,
isti dann dié Ebene« reich an R a s e n e is é n e r z . * Vbn<:diesem Erz vermuthet er,
dass es sich noch’ viel ’weiter nach Osten erstreckt. Die Mächtigkeit der Eisenerzschichten
wechselten, 1 ^ -3 $ Centim., welche auf eine rohe Weise abgebaut werden.«
Das Diluvium auf dehQ ^ r a hoben Centralplateau ist anders als in, der tieferen
Ebene, Raseneisenerz fehlt und es' ruht direkt auf dem granitischen Grundgestein.
Man'köüiitë’Vérihuthen, dass1 d ie 'Thdneisenstéine, 'Wël’ehé* EèhweififlËHh und
v. H e ü g lin iü JüebéreinStimmung im Dar-‘‘'Gébïef A^gebën, mit diesen Eisenerzen
zu identificiren sind, was mir auch Ztrérèt • Um wahrscheinlichsten Schien, besonders
nach der;Darstellung voil V.AB<Hr£üin. }<'S r''8ä g t,s“da8 MateHäl fÜr äiei'Bchhiiede-
htitten'1]iefert'«ein bläulicher «übd’>graüli‘cH’violetter Thon, gemischt mit äusserst-
fej®&e|f Bohherzkörnern'I^Sö; däsS' pSÜdas Attsséhen von' Rogensteih’ hat. Fraglich'
wurde mir aber die Sdëhe'dhireïndié' Angäbe S‘cUWeinfrirfh’s, dass in dem Granit
Brüéhstücke dés ThbfiéiséfiSteinS * eïhgeschlósSen wäretf. Darüaéh kann man es
unmöglich mit diluvialen Bildungen Ufi* thun MBen;irt'Effiïéf aöderé Möglichkeit ist
dï& dass hier brauner Jura erscheint, nhd'nt demselben, ‘■Wie in Abessynien, Mandelsteine
eingelagert sind', später aber voü Granit' durchbrochen wurde. Endgültig
lässfr:sich> hier nichts ‘éïJtschfeidèn; 1 Mhf*de¥èelben Farbe* habè ich: das
Alluvium
y 3 Küsten eippn.jStreifen von verschiedener Breite
und-fällt den Raum zwischen dem St^a^de nnd dem Küstengebirge aus. Es besteht,
aus feineni .Sa^te, mit alzg^ehylt, ^in^ wpjchjsn; 1 bisweilen Gypsgänge und Mergellager
auftreten. G y p s j ^ |n^ u d i ^ ^ , ] ! ^ a i l u an. Nach F e r s e t und G a l ic i e r
frej^dann. lä n g s te r Rüstig häufig, Madreporenbänke] auf, sowohl, in Afrika, als
auch in Arabien,' % sind Bildungen* welche; durch Schalen von noch lebenden
fMKrapf, leiSÄ iÜ’Gst-Aöikä, itóïgèïttlirt' ik-déil Ja&reii 1835-^55.'Ktontüalu Stuttgart 1858.