
3 8 Dschsgga-Eeisen.
mit nicht-centralem Fernrohr und nur einem Niveau in der Richtung der Längst
e des Fernrohrs, Oberhaupt nicht sonderlich gut für 'Meridianbeobaohtungen geeignet
war. Wer indessen' hierin besser vorgesehen ist und eine genügende Anzahl
Vergleiohsbeobachtungen zu beiden Seiten des Mondes vornimmt, wird sicherlich
bald finden, d a s s die so g e n a n n te n M o n d ste rn e ü b e r a u s bequem zur
s c h n e lle n u n d sich e ren B estim m ung von L ä n g e n u n te r s o h ie d e n a u f
L an d re is en sin d .
Um vollständig zu sein, führe ioh noch eine Anzahl von Distan zen zwischen
Moqd und Venus an, welche T h o rn to n und von d er Decken am 15.*Sept.
1863 gemeinschaftlich in Kilema am Südostabhang des Kilimandscharo massen,
8',75 oder 35 s östlich von Arusoha II. Es sind Dies drei Gruppen von je drei Distanzen,
abwechselnd mit Höhen von Mond und Venus, sorgfältig berechnet von Herrn
H e lm e rt, damals Studirender der Astronomie in Leipzig. Dieselben würden, da
sie gut untereinander ühereinstimmen, viel Zutrauen verdienen, wenn in den Aufzeichnungen
der Beisenden etwas zu finden wäre über die gleichzeitige Bestimmung
des Indexfehlers ihres'Sextanten, und noch mehr, wenn sie ergänzt wären durch
Distanzen auf der anderen Seite des Mondes. Dies ist jedoch leider nicht der Fall,
und es musste der Indexfehler zu -j- U 40" angenommen werden, wie Thornton
Bin bei seinen vorhergehenden und nachfolgenden Messungen' mittelst des Sextanten
angibt. Unter dieser Annahme findet Herr .Helmert^ dass v* d. D e ck en ’s Lagerplatz
in Kilema 2h 31m 3 s östlich von Greenwich liegt, ' und dass 10" Vergrösserung
des positiven Indexfehlers eine um 20s,7 geringere Längendiflferenz gibt Arusoha II
(35s westlich von Kilema) würde hiernach 2h 30m 28s.östlich von Greenwich zu
liegen kommen, d. i. über Im weiter als oben gefunden wurde. Ob dieses aber
mit einiger Wahrscheinlichkeit angenommen werden darf, Wird" sich“ weiter unten
aus den geodätischen Messungen ergeben.
f. R ic h a rd T h o rn to n ’s Bre iten b estimm u n g en
während der ersten Dschagga-Eeise. .
Regelmässige Z eitb estim m u n g en hat Thorhtbfi nicht1 vorgenommen, sondern
nur öfters, wenn er terrestrische Winkel mit seinem kleinen' Mäghet- Theodoliten
mass, einige Sonnenhöhen mit gemessen, jedoch hauptsächlich zum.ZweckedOr
Azimut- oder Meridianbestimmung. Einen Zusammenhang unter einander' haben
die hieraus berechneten Uhrstände nuf in .Wenigen Fällen, dä T h b ^ id h ^ s Ubr
häufig stehen geblieben ist , theils weil Sie nicht rechtzeitig 'aufgezogen' war, Shells
in Folge kleiner Unfälle.
Seine Br.eitenbestimmungen stellte T h o rn to n aussehliesslich mit dem Sextanten
an, und zwar mit grossem Eifer, wenn auch timlweis ohne genügende Berücksichtigung
der erforderlichen Vorsichtsmassregeln. Br;‘wartete nach gewöhnlicher
Seemannsart den höchsten “Stand des betreffenden Öestimes ab und las
dann den Sextanten ab, zumeist ohnedie Zeit der Culmination zu notiren. Den
Barometerstand konnte er nicht aufzeichnen, weil er nur Siedethermometer zu .Seiner
Verfügung hatte, und das Thermometer beobachtete er überhaupt sehr selten ; trotzdem
aber können diese in jenen Gegenden nur wenig schwankenden -Elemente in
Rechnung gezogen und somit ganz befriedigende Werthe für die Refraktion abgeleitet
werden. Unangenehmer ist es, dass er sieh allzu sehr auf die Beständigkeit des
Tndexfehlers seines Sextanten verliess und denselben nicht jedesmal; womöglich vor
f. Richard Thornton’s Breitenbestinunungen. 39
und nach der Beobachtung, feststellte, oder ihn durch auleinander folgendes Beobachten
von Sternen im nördliohen und südlichen Theile des Meridians unschädlich
zu machen suchte. Bei Berücksichtigung dieser. Punkte^ und wenn er anstatt
nassiv die Culminationen abzuwarten, in der Zwischenzeit möglichst viele Sternhöhen
unter -Notirung des Uhrstandes beobachtet hätte, würden seine Breitenbestimmungen
ungleich werthvoller gewesen sein. Einige derselben, die er selbst
als. normale betrachtet und zur Feststellung des Massstabes seiner Karte vom Kilimandscharo
benqzt hat, sind übrigens recht befriedigend, und andere sind wenigstens
genügend für die Zwecke des Kartographen. Ich lasse sie sämmtlich hier
folgen, ohne jedoch alle Einzelheiten derselben wiederzugeben.
R ich a rd T h o rn to n ’s Ê rëitenbestim m ungèn.
, P*1!1-,-«,
der Beobachtung.
1861
Moamandi
Kilibassi,
Lager amOstfuss des Berges
Kadiaro,
I Lagà'âm ÀW-ïûss des
Berges
Elephantenfluss
KXsuani
Haleta
Bm.„2|§,7&5 engl/
Tbèrm. 1fr,0 E.
Kilema
Bari 'â l ■/âk-ëngt
Madscliaine
Bar. êngl.
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G e s H w
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Juli .2
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Juli 25
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Sept. 1
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'''tfUraconis’
l-Scorpii
ty pWdoBis •'
8SÖ 53 85"'
88° 44' 801
38°84' 20''
33° 51'. 42'
25 22 20-
60 2: 13
5.Q022'l8'
|35 29. j p
47 56'28
47 56 28
24° 34' 27'
24 88 40'
56 >19 48'
85 24 .5
34 10 18
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56 15 IQ
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•46° 6'28'
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Angen.
Eefraktion
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zu niedrig beob.
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Tho r n t on ’s6f o r m a 1 jiweit en - sind^lso^.naph, meiner .Rechnung:.
gmln J«t n. 3° 24' 38" 'wie bei fThprB,t.cm, , • j H i r> '<
Sm f fm lm S —'S 19 3 fsMmm S S 4 3 " nach ’pior^ton’s ^erep.Bpobnupg.;.<
f t lM l f f W « 8 i;i 4 37 * B .0 1 i l u k l L J
n'S<"*jicte'ri,Ä'° 14' 35^1?,:: wenn ÄaÜ-ÜibTetzte Höbe ton* V Lyrae,. als zri niedrig gemessen,