
Mollusken als moderne bezeichnet werden, z. B. Solarium p&rspedivum, Bostdlana
<mroirostns, Area diljuvii etc. Die Kalk - Ablagerungen, in denen sieh diese Reste
finden, liegen ungefähr 50 Meter über dem Niveau des Meeres. Ferner bildet das
Alluvium die Flussbetten und bedeckt die Thäler derselben in verschiedenerRreite.
Auch die Ufer des Tana-Sees bestehen aus Alluvium, weissem Sandstein, Mergel
und Thon.
Eine genauere Kenntniss des Alluviums der oberen Nilländer verdanken wir
den Beobachtungen W e rn e ’s. Das Alluvium des blauen Ni! besteht aus festen
Gonglomeraten und Mergeln, welche zahlreiche verkieselte Hölzer einsohliessen.
B u s s e g g e r erwähnt Bänke, welche ganz mit Etheria erfüllt,sind, ähnlich, den
Musehelbänken. Eine Analogie mit den Ufern anderer Flüsse, z. B. des Rheines,
besteht darin, dass auch hier kalkige und merglige Concretionen Vorkommen, sq
dass es vielleicht Bildungen sind, die dem Löss entsprechen. In dem Flusssande
findet sich in Fassokl und am Teggele in Kordofan vielfach Gold, welches auch
an zahlreichen Stellen gewaschen wird. Das Gold ist durch das Wasser aus dem
krystallinischen Gebirge fortgefübrt. Besonders reich an Gold ist der Sand des
Tumat in Fassokl, und R u s s e g g e r giebt eine ausführliche Beschreibung dieses
Goldgebietes, welches sich über 300. geographische □ Meilen erstrecken soll.
Aehnlicher Art ist jedenfalls auch das Gold - Vorkommen im Lande Choa, dessen
K r a p f Erwähnung thut.
Von Eruptiv-Massen gehören in die Zeit des Alluviums die, welche die Korallen-
Inseln gehoben haben, überhaupt die meisten vulkanischen Inseln des rothen Meeres,
jedenfalls auch der von R ö c h e t d 'H C ric o u rt beschriebene Vulkan Dofäne.
R e c a p i tu la t io n übe r die Geologie des G-ebiete^s des blauen?
und we^ssen Nil upd des a b e s sy n i s e b e n Ho c 'b la n d e i.^
Im Westen in Kordofan beginnend, treffen wir eine grosse Diluvial-Ebene an,
welche bei el Obheed eine Höhe von 670m erreicht. Sie ruht zum grossen Theil.
auf krystallinischem Gebirge. Dieses setzt die grösseren Gebirgszüge zusammen,
z, B. Kordofan, Teggele, und einzelne Bergkuppen, wie Arachkol, Njemati. Von
hier scheint sich das Diluvium nach dem Djur-Gebiet fortzusetzen, wo wohl auch
der Granit die Grundlage bildet und ausserdem eine Trapp - Formation stark entwickelt
ist. Nach Osten hin wird es von dem Alluvium des weissen und dann
des blauen Nil bedeckt. Bei Chartum ruht es auf dem älteren nubischen Sand-f
stein, welcher auch an einzelnen Stellen herausragt. Es setzt sieh dann mit wenigen
Unterbrechungen bis an das krystallinische Gebirge von Rosseres .und Fassokl fort.
Jüngere Eruptiv-Gesteine spielen in Kordofan keine grosse Rolle, fehlen aber nicht,
wie das Vorkommen des Phonoliths von Koldatschi beweist. Die einzige:, Notiz
über vulkanische Thätigkeit bezieht sich auf den Berg Dofafungh. Nach Osten
hin erscheint dann am Tana-See die Braunkohlenformation mit ihren Basalten und.
Phoriolithen, welche mir eine gewisse Aehnlichkeit mit der böhmischen zu haben
scheint. Der Basalt dehnt sieh dann nach Norden aus und setzt wahrscheinlich
das Gebirge Semen theüweise zusammen, ebenso dehnt er sich noch nach Osten
hin über Magdala hinaus aus. Neben den Basalten kommen noch ältere Eruptiv-
Gesteine vor, welche eine amygdoloidische Structur, wie der Basalt, zeigen, aber
die wohl der Jura-Formation zuzuzählen sind, da sie jurassischen Gesteinen bei
Antalo eingelagert sind. So junge Melaphyr-Mandelsteine sind zwar nicht häufig,
aber kommen doch auch in anderen Gegenden vor. Die Trappe der Insel Skye
sind auch jünger,: als» die Lias-Formation, und in der Krimmi sollen nach de
Vg rn e u il Melaphyre Vorkommen, welche ,.erst zwischen der Jura- und Kreide-
FoÄätfQja Kalken liegen, dann nach dci Küste hin
unbestimmte Sandsteine, und diese wieder, ruhen auf krystallinischem Gebirge.
Da§eejbe Jbildet. alsoi hier) -wietiim Westeny die Grundlage. Nach Norden hin tritt
e&i besonders- im südlichen, TigrC -auf, wo; es nur theüweise von der Thoneisenstein-
büdnug überlagert ist* Von dieser problematischen Formation halte ich es für
möglich, dass sie: den Ausbrüchen-ides Quarzführenden Porphyrs in inniger
Beziehung Steht; Ueber das Alter. : dep Porphyre liegen uns keine Angaben vor.
ES' is$ wahrscheinlich, dass wir > es, hier» .mit verschieden - altengen Graniten zu thun
haben,: einem älteren Decken-Granit, welcher von den krystallinischen Schiefem
überlagert. wildj% und einem jüngeren, welcher die Schiefer, durchbrochen hat. Verfolgen
wir von hier die Route S t e u d n en’is nach Norden, so bleiben wir im krystallinischen
Gebirge, welches das K.üstengebirge bildet. Der schmale Streif zwischen
diesem rund den Küste gehört den jüngsten Bildungen a n , j welche von jüngeren
Enuptiv-Gesteinen durchbrochen werden, ideneni die Korallen-Inseln ihre Entstehung
verdanken. Ganz ähnlich ist? der geolftgisfibe Gharakter von Choa und, Adel. Auch
hier wird, wie im nördlicheren. Abessynien, das krystallinische Gebirge von jüngeren
ErupÜVrGesteinen bedeckt, und D u fre n o y vergleicht diese Gegenden passend mit
dem geologischen Charakter der Auvergne.. Am Küsten-Gebirge treten dann bei
Tajurra über dem krystallinischen Gebirge tertiäre Sandsteine auf, und es gehören
vielleicht die Steinsalzbildungen dem Tertiär an.
II. Geologie des Aequatorial-Gebietes.
Uritfer dein Namen Aequatorial-Gebiet fasse ich hier das ganze Gebiet vom
Kilimahdscharo: bis Kiloa nach Süden: und nach Westen hin bis zu den Seen im
Inneren zusammen. Es liegen also darin gerade diejenigen Gegenden, welche von
v:*d. !D e ck en durchforscht sind; wesshalb esfür vorliegendes Werk ein besonderes
Interesse hat.
Die geologischen Verhältnisse haben mit denen des eben abgehandelten Gebietes
grosse Aehnlichkeit: krystalliiische Schiefer mit Granit, unbestimmte Sand-
steitfe, Kohlenbildungen, Jura, junge Korallenkalke und jüngere Eruptiv-Gesteine.
1, Die krystallinischen Schiefer,
in Verbindung, mit Granit, haben eine sehr bedeutende horizontale Ausdehnung und
stehen vermuthlich in Zusammenhang mit dem Gebirge, welches in Kordofan die
Grundlage des Düuviums bildet. Dieses scheint hier zu fehlen, denn die krystallinischen
Schiefer haben durchschnittlich eine Höhe von. 1300"? und senken sich
allmählig nach Norden.
Gehen wir von dem Punkte aus, bis zu welchem W e rn e vordrang und von
wo er Gneiss mitbrachte , so liegen uns nach Süden nur zerstreute Angaben von
S p e k e 1) und Bur ton*) vor. Nach S p e k e erscheint bei Madi Granit, am Kuku-
.1) John Ranuing.Speke, Journal of the discovery of tlie source of the Nile. Edinburgh and
London. 1863.
2) Richa rd J. Burton, .The lake regions of Central Africa, a picture of exploration.
London 1863.