
1865. 1
Ort nsa Zelt
der Beoliachtuug.
1 Mittlere Zelt
Beobachtungen.
JJhrstand
(Mzt-Tn& ‘ - Staden. ;| “ ““ *
thrgang
ln 24 Stdn.
Ueob.i fett
(angen.:
Mein)
Zeitunterschiede
roh g I
(liebst Vfttr GaKaogn)*, . | vvaerrlibAeRsKseArrtte
Station VIII
' ‘Sépt.l ll'>59»50s,8S + 2tl4»30a>18 6,00 Tag (-‘-‘38,80) u — 19.80J + 0 » 28« ,81
(12Bèob.)Vorm. 9 45 20,70 ët»t.vi-n% t.:-pt.
• ®<KSei»tl 4 9 h 41m 25 a ,20 + 2 t l4 » 1 9 s ,9 8 +10s,25 in 2,91 „ —8s ,62
,(18Beoh.)Voïm. 7 27 5,27
Station XV W Ê Ê Ë Ê h '
Q Sept. 16 i 9h 41m 22a ,71 +2*12»283 ,98 12,00 ,', (—38,00) — 36,00/ + 1 » 148,95
(i3Beob.)Vorm.‘'7 28 ' 53,78 Stat. VIII— Stat. XV.
Station XVI — ls,7S\ .
Sapt ;1S. 11h 64m 38,61 +2*12»30\71 2.09 „ (—3s,00) — 6,27/ — 0»83,00
(lJBeob.)Vom. 9 41 . 32,60 . . Stat. XV — Stat. XVI
Bardera —118,681
Sept. 20 llh58m21s,28 +2* 12» 42s ,39 . 2,00 „ (—38,00) —, 6,00t —O® 17»,68
(14Beob.)Yorm. 9 40 'j 88,89 Stat. XYI—Bardera
SI Sept 23 9t 21» 13a ,32 +2* 12® 35a ,32 + 78,07 io 2,89 „ —28,45
(6Beob.)Yorm. 7, -8^ „88,P0,
Sept. 24 11*51® 58s,17 +2* 12» 32 a ,13 + 8? ,1.9 in 1,10 „ -2 8 ,9 0
(12Beob.)Vorm. 9 89 , 26,04
L äu g e n u n te rsc h ied e d e r S ta tio n e n am D ju b a f lu s s ,
bezogen auf das L a g e r g e g e n ü b e r Jum b o in 42*37'ÜO" Oestl. Länge Gr. und
* 0° 14' 37" SÜdl. Breite.
“.t— bedeutet Östliche,'+ westliche L&nge.):
J u m b o * Hindi =0“ 8s,8ö
— Manamsunde = — 0 23,85 (östlichste Station)'
' Station VI = — 0 10,04
Station VIII g = +- 0 13,77
— Station XV = 1 28,72 (westlichste Station)
— Station XVI - H 20,72
— Bardera ■= + 1 3,04
Um diese Längenunterschiede auf Greenwich zu beziehen, addire man zu
jedem derselben
Greenwich — Jumbo = •— 2h50“ 298.33, für den Hilfsmeridian S a n sib a r (Espe
ditionshaus) aber
Sansibar — Jumbo = — 0h18“ 42s,53 (nach S. 5, wo Gljepnwich — Sansibar
■3» —^ 3 6 “ 46®,8 angegeben ist.)
Hiernach würde z. B. B a rd e ra 12“ 3.9°,5 östlich von Sansibar
und 2k49“ 268,3 „ „ Greenwich zu liegen kommen.
B. Geodätische Aufeahmen. 99
B. Geodätische Aufnahmen.
Ganz anders als bei früheren Vermessungen musste bei der Aufnahme des
Djubaflusses vorgegangen werden. Eine kleine Triangulirung, wenn auch nur
vermittelst des Azimutkompasses, konnte noch im der Umgebung der Ortschaft
Jumbo an der Mündung des Flusses ausgeführt werden und ist auf dem kleinen
Karton in der Ecke von Karte VIII des II. Bandes dargestellt; weiter oben aber
blieb die Expedition auf Messungen vom Schiffe aus beschränkt und musste
sich einer Methode bedienen, welche im Wesentlichen mit der Logrechnung auf
Seereisen übereinstimmt, doch viel mühsamer ist, weil die Schnelligkeit der Fahrt
sehr häufig sich ändert und noch öfter die Richtung derselben.
Bei dieser Art der Aufnahme waren immer mindestens d re i L eu te unausgesetzt
thätig: der Eine stand an der Spitze des Schiffes und gab ein Signal,
sobald ein nahe gelegenes, gut kenntliches Objekt genau rechtwinklig zum SchiffS-
lauf zu stehen kam, und ein zweites Signal gab ein Anderer am Ende des Schiffes,
sobald er an demselben, ihm inzwischen näher bezeichneten Objekte in der iiäm-
lichen Weise vorüberkam; aus der von einem Dritten notirten Zeit zwischen diesen
beiden Signalen und der bekannten Schiffslänge zwischen den Standpunkten der
beiden Erstgenannten ergab sich dann ohne Weiteres die G e sc hw in d ig k e it
der F a h r t, welche gleich ist der eigenen Schnelligkeit des Schiffes weniger der
gegenwirkenden Stromgeschwindigkeit Gleichzeitig und noch häufiger als diese
Geschwindigkeitsmessungen wurden von einem Vierten, öder auch von demjenigen,
welcher mit der Uhr beschäftigt war, am Schiffekompass die K u rsrio h tu n g en
unter Berücksichtigung der verflossenen Zeiten notirt. Aus allen diesen Aufzeichnungen
wurde am Abend jedes Reisetages eine Skizze der durchfahrenen Flussstrecke
entworfen und diese dann später von dem Kartographen nach den astronomisch
festgelegten Punkten sozusagen eingerenkt, d. h. nach Erfordemiss verkürzt
oder verlängert, bezüglich in der allgemeinen Richtung gedreht, bis Fahrtmessung
und astronomische Positionen zu einander passten. Auf diese Weise entstand die
schon erwähnte Karte des Djubaflusses aus einer grösseren Anzahl von Blättern (ins-
gesammt über 2 Meter lang) der Originalaufnahme v..d.Deeken*s und seiner Begleiter.
Der Djubafluss zeigt in einigen Theilen seines Laufes wahrhaft mäandrische
Krümmungen und ähnelt hierin sehr dem südamerikanischen Rio Salado. Zahlreiche
Lothungen ergaben T ie fe n von 6 bis 30 Fuss, doch auch einigemal von
nur 4 Fuss, sodass Decken’s Dampfer öfters festfuhr, wennschon er immer ohne
besonderen Schaden wieder abkam. Eigentliche Schwierigkeiten entstanden vyeniger
aus den Mängeln des Fahrwassers als aus der für eine Flussfahrt ganz ungeeigneten
Beschaffenheit des Dampfers, der 120 und einige Fuss engl, lang war, bei einer
Breite von 30 Fuss über den Radkästen. In Folge dieser Grösse des Schiffes war
auch der Verbrauch an Brennmaterial ein sehr bedeutender, und es musste aller
zwei Tage Halt gemacht werden behufs Fällung und Einnahme von Holz, welches*
an Stelle der äusserst sparsam verwendeten Kohlen zum Heizen des Kessels benutzt
wurde. Selbstverständlich würde es nicht schwierig sein, bei einer neuen Beschiffung
des Djuba alle diese Uebelstände abzustellen. Was sonst noch über den D ju b a flu
ss bekannt geworden ist, findet sich Band II, S. 343 ff. (vergleiche auch Register,
S. 427) zusammengestellt; es geht aus dem dort Gesagten hervor, von welch grosser
praktischer Bedeutung dieser Fluss ist, abgesehen von dem hohen geographisch wissenschaftlichen
Interesse, welches die Erforschung seines Stromgebietes darbieten würde.
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