
■Die Rechnung achliesst sink jetzt beträchtlich genauer an'die Beobachtung
an, denn die Abweichungen (V) sind gleichmässiger vertheilt und schwanken nttr
noch zwischen 4 - 0,78 und — 0,71, während b4i vÄte Extrejme ^ » f ^ u n d -p, J,42
waren. Ebenso ist durch Heieinziehen des Vierten Gliedes'',der Polärkoordinäten-
Formel (r4 =? -fejh®) mit dem Winkel v4 = arc tg —) der*Zusammenbang offen?
bar geworden zwischen dem Gang jener Abweichungen und den-Witterungsverhält-
nissen des Beobachtungsjahres : die Abweichungen Qj^sind am, grössten von Febfptf
bis April, wo auch die Luftfeuchtigkeit am beträchtlichsten ist," am geringsten im
den trocknen Monaten Juni und Juli, und zeigen ein zweitesr;ge.rikigeres Maximum
zur Zeit der „kleinen Regen“ im September. Es’'erhellt ^hieraus r'ec’ht deutlich,
wie vorsichtig man in ähnlichen Fällen sein' muss mit Folgerungen aus den Abweichungen
zwischen Rechnung und Beobachtung (vgl. auch' §? 14__ff.Jg,^.
Der tä g lic h e Gang der relativen Feuchtigkeit entspricht feiner periodischen
Funktion von der Formel (Winkel 9 von Mitternacht beginnend)' f
y = 82,14f%i# 6,931 42°A2')b i
4 + 2 , 2 3 * s i n '^ ^ « 1 9 ^ 5 t |) ^
-■ii^4383?sih ^ fe ^ - 271°-^),'«*
die abgeleitet ist aus den Koeffieientcn
i j l Q B t 4 y 7 Q 0 # f 4 ■ j% if= ^ -n k ,'3 8 ä ^ ,
q) r=fi|Si- 5,094- " 'Cjy, — 2,165 *><•$> qs ^4-^®,*034^ ”
Vergleich zwischen Rechnung und Beobachtung.
1 8 6 4 Beobaelifet Rerfurangs-
ergebniss :(R) - b = v ■ I
Einfluss
der ^MëdiéiÉ
* P4 Û. ai
Verbessertes
Reebnungs-
êrgebniss ÇB,)
Rf —bi=,V
aus,Æén....
Gliedern
N a c b t - O l , - h u m n , 84,93,%;, _ 0,67 1 0,44^9, '4 - 0 ,5 8 85,51 _ w l ■ .’u.qOMvif
m [86,7] m^ 6 ,6 S ï it — 5 . 25 j tm 0,09 , 86{56 , . s — . 11
Ah b 2 [87,8] 8 8 ,6 8 , m "■ 7744 9 M + 152)
6h m 8 8 ,9 w sm & 1 1 %J6r- B S g fo ir« 'S S ,3 2 ■*5«‘ "T'S'.'iO-V“
8h \ 84,2 . 84,95 ■' + : 75 5625 + j '4 356:
m ■62,4 ,82^61 14 ‘ 196 M S Ê K \ -81-77 ■;f 03* \ 3969*}
M ittäg 12h. ) b . <78,4 ■ ■’f S ß f * ■ — H l i - 121 îlfî-0 .,3 8 . ‘fK sT i î ■ •17'. ïïp'2-209'.-
i® : -73,6 - ■ 73;35 — ■ 22 5 ' — 0,09 s p l p p 24 f - ..,570jj
4h \ 7 1 ,9 7 2 ,3 9 + 49 2401 7 = “ o : is 7 1 ,9 0 — —
;» f ih .‘ 7-8,'0 77,62' x . 3 8 1 1444 — j -fsVü'o"-. 9 B 4DÎI-"
bM-^3 ,8 ■ ' -83 ,6 0 — 20 ; — 0U>9 « 3 , o f e 29 1 ; K 4 i r■
10h b „ 84,5 .i . ß >.24 % M i ; 74 0,5476., 64,75 + i i
,Simunß 9Sf>,7 985,70. 4-2,80^ 1. 4,1602 063,70 H l * " \ i i *>i
Ml&€ir82,142 7 ^ j B I M itie r ^ J 4 2 — j I'.s t J9 1
Die Abweichungen (B-^b) sind gegen Sonnenaufgang am grössten und betragen
um # Vm. über 1%; berechnet man noch v4, so ergibt .si|h"dass ddt Einfluss diese's
Gliedes allzu bedeutend ist, als dass er vernachlässigt werden könnte. Es ( ist
nämlich
rA sin (4 9 + V4) === 0,627 sin (4 9 4- 68° -2;4), aus p4 = S $ ^ 5 8 3 und q4 = 1 ^ 2 3 1 .
Die Aenderüngen des Reehnungsergebnisses durch diese vierten Glieder finden
sich in den; vier letzten Spalten der Tabelle, denen zufolge-die Vfertheilung der
Abweichungen (V) gleichmässiger wird und die Zeit des Eintritts der Maximalwerte
von V sich auf die Stunden von 6 bin 10h Vm. verschiebt. • Woher es kommt, dass
auch bei der r e la tiv e n F e u c h t i g k e i t eine -dreigliedrige Funktion nicht äus-
reicht zur Darstellung des jährlichen sowie des täglichen Ganges, habe ich nMbfc
mit vofller Gewissheit erkennen könhen';f*es Ist jedbeb wahrscheinlich, dass hieran
die verwickelte Zusammensetzung dieses Elementes Schuld ist, bei welchem ausser
Wärme, Menge des vorhandenen Wassers, Barometerstand und Luftbewegung noch
daS 'Skttîgungs-Verh'âfÆiss ‘?fnit ihk' Sp|el' kommt" (vgl. auch S^ 14 f.f. Es wäre
lehrréiçb zu untersuchen, ob in anderen Klimaten etwas Aehnliches sich findet.
, (Nach V2 ist der .wahrscheinliehe-.F.ehler: !
F = of%4 ! I o/ fqr den einzelnen Monat,
\ 12—# ” t
,und L17 für das Jahresmittel.
Die täg lich en .Extreme treten im. Jahresmittel,bitb wenn
p = 6^31 <|os ( 9 S 42° 4 2 ^ ä -( 4 ,^ 0 cos (2, 0 4 ^ 9 3 ° 50^, t
+ 4,1'4® dos (3 9 ^ 2 7 1 - ^ 4 / ^ , coS {£ 9 '- f 5 6'8^ 2 4 '/ / j
die Rechnung,hiernach ergibt:
Maximum qm 5-i li(9m -^Vormittags (9 = ~ -779lOQr j
Minfimmm4=l 3 \ 1 N a c h m i t t a g s ( 0 =? 229°.53;) ;
Do p p e li^ fe^ treme s-indÔl-so'nfédit Vforbaird'en, wie es nach der Rechnung
mit den Gliedern bis q/jscheinen könnte. Der gegensätzliche Zusammenhang zwischen
^ ^ ' ’ Églfehèh Gange der relativen Feuchtigkeit und der Luftwärme wird hierdurch
noch klarer als aus ^ n graphischen Darstellungen: die F e u c h tig k e it' dqr Luft,
in Pro.ceütèh 'des hei djer betreffenden Temperatur möglichem, grössten Gehaltes ans-
gedrttd^^ist’^ih- g e rin g sten um 13x/2 Minuten nach E in tr itt des Wärmemaximum,
am b ^ ttä e h tliih s te n gegen 2“ nae'H E in tritt des WäÄf-Minimuim,
D. Wind, Wetter, Wolken und sonstige Erscheinungen in ihrem jahreszeitlichen
Auftreten.
DieÆu ftS tröm u n g e n verdienen in dem Sansibar-Gebiet eine ganz besondere
Beachtuüg, weil hier die Winde in ihrem jahreszeitlichen Wechsel' Vielleicht noch
mühr als anderswo die Grundlage aller WitterungserScheinnngen bilden. ' Der Nor d-
o ïlm 'om f c , d e r^ eÄ n 'd bm Beobachtungsjahre 1864 einige W'ochdn' nach dem
äwifeff Gktober' 'stattfindehdeni Üebergarig der Sonne in J die - südliche Hälfte des
Him&els bemerklich machte1/seine volle Kraft aber erst nach Mitte December erlangt,
wann die Sônne ihrë niedrigste Südliche 'Mittagshöhe (72‘°78) erreicht, bringt vermehrte
Wärnie, fiiedrigeren Barometerstand und grössere Feuchtigkeit mit; das Gegentheil
hievon kennzeichnet deh^S'üd’w e s tn io n su n , der kurz nach dem zwefteh Zéilib
durchgarig dèr Sonne (am 4. März)’Antritt und anfänglich noch [von lSßffinh^leitet
'ist, gegeff Ende März, wann -die Sonne‘am nördlichen Theile des Himmels bis
W té r Mittagshöhe gesunken:ist ; drei Mofiate lang fast unnhterhroehën zdemliieh
frisch weht, im Juli imd August aber schon wieder für einige Wochen zur leichten
Brise abflaüt und sogar bisweilen, »Wenn auch’ nur stundenweise, schwache nördliche
Lüftchen1 auf kommen lässt, im Oktober nur noch in geringer Stärke, und gemischt
mit viel Stillen auftritt, bis Im'November die’Stillen‘immer mehr überhandnehmen
und gegen Ende dieses Monats der Nordostmonsun schon wieder auf- einzelne Tage
die Herrschaft gewinnt. Der S 'ü dw est herrscht sieben Monate lang so gut wie
ausschlièsèïfch ; zwei Monate, November und März, sind als Uebergangsmonate zu
betrachten, und drei'Monate nur (Mitte Dezember bis Mitte März) gehören dem
:Nf> r dos t mo n su n ë än. K