
823 Tod Alexander des Grossen, welcher, vermutlich von Aristoteles angeregt,
gleichfalls A frik a umschiffen lassen wollte, nachdem in seinem Aufträge
Ne arch u s, vom persischen Meere ausgehend und duroh das rothe zurüokkehrend,
die indische Küste besucht und hier überall arabischen Handel und viele arabische
Ortsnamen gefunden hatte.
Auf Alexanders und der ihm nachfolgenden Ptolomiicr Bcichl giugou auch griechische
K o lo n is te n nach S o k o tra (D io s c o rid is In s u la der Alten, vom Indischen „Diu“-
Insel und dem verstümmelten „Sokotra“), um Aloö zu bauen.
200 Zur Blütezeit von Alexandrien, unter den P to lom ä e rn , war die Ken n tn iss
von O s ta frik a noch seh r dürftig . So weiss E ra to s th e n e s (f 194), der gelehrte
Bibliothekar von Alexandrien, fast Nichts von diesen weiten Gestaden, und Aga-
th a rc h id c s (1771), aus welchem wieder Strabo (1 n. Chr.), Plinius der Aeltere
(23—79 n. Chr.) und Diodorus (unter Augustus) schöpften, ist der Meinung, dass
die von den Arabern aus Indien gebrachten Gewächse in Jemen selbst wüohsen.
Diese Meinung beweist, dass der egyptische Handel zu jener Zeit nicht über Saba ,
Hauptstadt von Jemen und Markt für die Erzeugnisse Indiens, hinausreichte. Die indischen
Waaren gingen damals zumeist erst nach G e rrh a am persischen Meerhusen Und dann über
Land nach Egypten. Das unsichere rothe Meer war wenig besucht; sogar zur Vermittlung
des Küstenhandels diente ein L andweg, welcher von Arsinoö (Sües) nach P to le -
m ä is -T h e ro n (Sauakin?, an der Westküste des rothen Meeres in 18° 10'! N. Br. gelegen),
führte.
104 erstreckt sich, wie Strab o nach Artem id o ru s berichtet, der Handel Egyptens
bis zum Horn des Südens (nach Guillain: Bas el Khil in 74 40' IST. Br.).
100 soll Eudoxus Afrika umschifft haben; die zwei hierüber vorhandenen Erzählungen
widersprechen sich indessen vollständig.
25? Verunglückte Expedition d e sA e liu sG a llu s , welcher auf Augustus’ Befehl A ra b ie n ,
A e th io p ie n und das Land der Troglodyten besuchen! sollte. .
»•ehr- Entdeckung der Monsune (s.- Bd. I. S. 18 t ) durch H ip p a lu s ; neue Aera
für den römischen Handel unter Kaiser Claudius.
Nachdem ein Freigelassener des Annius Plocamus, an der arabischen Küste vom Nordost
ergriffen, nach Ceylon getrieben worden war, kam H ip p a lu s , ein erfahrner Seemann,
auf den Gedanken, dieser Wind könne ein regelmässiger sein; er vertraute sich ihm an
und gelangte glücklich nach Indien. Auf der Rückreise besuchte er Ostafrika. Ihm zu
*wi- Ehren wurde der S ü dw e stm o n su b „H ip p a lu s “ genannt.
77-89 Periplus des erytliräisclien (rothen) Meeres (oder P e rip lu s des Ar r iah)! Der
Verfasser besuchte unter Anderem 0 p o n e (Hafün, Südbai), iÖ er ap i o n (l^arscheich ? |
198— die Inseln P y ra la o n , (Pata, Lamu etc.?), M e n u th e s ia s oder M e n u th ia s (San-
(naci, sibar?) und einen „R h ap ta “ genannten Ort am Delta des Lufldsehi.< 5 s:
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Die erlangte Kenntniss verliert sich wieder, und die besten Schriftsteller wissen
fast Nichte mehr von Ostafrika. Erst als Mahammeds welterschütternde Lehre sich
“m.!" verbreitet, tritt auch diese Küste wieder in der Geschichte auf.
. (122 d. H.) S a id , Sohn des von den Aufständischen gewählten Chälifen Ali
ben Hussein ben Ali (letzterer Ali war Vetter und Schwiegersohl Mahammeds)
739 wandert, nachdem sein Vater besiegt und getödtet worden, mit seinem Anhänge,
den Emo-Saiden, nach der Küste von Ostafrika aus.; Die arabischen Ansiedler verbreiten
sich unter ihm und seinem Nachfolger weithin an der Küäteühd gründen
überall Städte.
Wie alt nnd ausgedehnt schon damals der Verkehr mit Ostafrika war, beweist die
Thatsache. dass J a h i a auf Befehl seines Bruders Abu] Abbaaes Saffah (I32;.d. II. = 749—
50 n. Chr.), dos Chälifen von Bagdad, durch 4000 Neger von de r B a n s ib a rk ü s te
11000 Bewohner der aufständischen Stadt Mossul tödten lioss (nach 750 n. Chr.) und dass,
wie Abulfeda erzählt, im Jahre 870 oder 871 n. Chr. die Stadt B asra von den Sendsch-
soldäten des Chälifen von Baghdad eingenommen und geplündert wurde.
Genaueres über dié ‘ damaligen und späteren Vorgänge in Ostafrika erfahren
wir nur aus einer alten Chronik von Kiloa, welche von den Portugiesen
aufgefunden und durch Joan de Barros überliefert wurde. Das
Wesentliche daraus ist Folgendes:
(295 d. H.) Gründung der Stadt Mnkdlsclta durch A ra b e r aus der S ta d t 908
el Chasa am persischen Golf. Unter Führung von sieben Brüdern waren jene
Araber vor ihren Feinden geflüchtet, um sich eine neue Heimath zu suchen. Auf
drei Schiffen landeten sie au der Küste von Adschan (dem Somaliland) und
gründeten die Städte M u k d isch a und Brawa (letztere steht noch jetzt unter sieben
Scheiks, den Nachkommen jener Brüder). Von ihnen gedrängt, zogen die früheren
arabischen Ansiedler, die Etüosaiden, ' sich weiter in das Innere zurück, vermischten
sich mit den Eingebornen und nahmen deren Sitten an. (Ursprung des Somalivolkes?
cfr. Decken II, 319.) Mukdischa aber wurde eine mächtige Stadt unter
den Sultanen aus der Familie der Mdoffer. Die Einwohner trieben weithin Handel,
namentlich auch mit dem goldreichen Sofala, welches sie durch einen Zufall auf
ihren Fahrten entdeckten.
1 (365 d. H.) Gründung von Kiloa d urch Bewohner d e f St'adt S c h ira s im 975
Norden des pers. Golfes. Ali, einer der S)èben Ml)ni).el des dortigen Sultans Hassan,
zog, Weil er, der Abkömmling einer Sklavin, sich nicht genug geachtet glaubte,
mit Familie und Sklaven auf zwei Schiffen aus,- um iq einen selbständigen
Staat zu gründen. In Mukdispha und Brawa fand er Ärajber von. einer anderen
Sekte vor und zog darum weiter. Die Insel Kiloa gefiel ihm indessen; er kaufte
sie‘ dèü Eingebornen ab und gründete eine Si^dt, weiche rgisch ap Grjösse und Bedeutung
zunahm. Einei' "seiner Sbhne'bihit^te seine ‘Herrschaft bis M a fia und
f& n b ib a r aus und nahm Später den TiteUSultan an, Welchen auch seine Nachfolger
(45 an Zahl ‘bis zur Ankunft 'der P ó rtu g ïp s^ ‘
’ NiéHeflassung^dêr Araber in ^ b f a i a ^ ) ) ' " ^ i!;: )u ;-;j 11|~|
• S e lim a n H a s s a n . Sohn d$s Daud 'ben äeliman, des elften Mnigs von Njtpa,
gebietet über Pemba, Sansibar, Mafia, .Sofala und einen grassen Theil dér Küste, m»-
verschönert <lie Stadt baut' daselbst ein si^ipemes Fort.‘ ./
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Für die Zeit b i s zur Ankunft der Portugiesen sind wir1 fast- a u s s c h l i e s s l i c h
auf einige arabische Schriftsteller- angewiesen, aber auch diese - melden nur
wenig, zumal in Bezug auf (Geschiktste, wiewM sie* die günstigste Gelegenheit
.. hatten, von Sehltfeto ttöd Käufleuten ausfühïliiifeiNacliriehtëü^kü erhalten.
M a s sw ü besuchte im Jahre; f lVbf 30# idt dSieM)« p ü i t W*VWI! sagt,
- dass dér- entfernteste ThM des Mé-eres- d e r ; S e h d se fi bis- nach dem gold-
1 i; reiche. Sofala nnd -dem i Landender W-ak-Wak {Land dm- Wamakuä ?)'-r eiche. %
o iSé!« Angaben sind von geringem Werthé,4seiüe lhsel Kam-balÄiisithieht mit
- Bestimmtheit wie<tazuerkenneö.b -
Ahoi Sa id ^ a S s a n n f l^ |h f t a iè r t> j ë tó t td t nach den Aussagen einesKäufmanns,
dass die^ Nachkommen der hnter Alexander dem GröesennackSokoträ über-
gesißdelten Griechen! jahobitische^abyssiaiscbfe) Christen »eien.