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Thouschlamm gebildet hatte. War nun die Oberfläche, auf welche dieser Detritus
geschleudert wurde, mit Quarz-Der ölten bedeckt, sö entstanden GongLomerate, war
es Sand, Sandsteine. Conglomérats, deren Bruchstücke aus Thonstem bestehen,
lassen sich SO erkläre», dass zugleich mit dem feinen Detritus grössere Bruchstücke
der Eruptiv-Masse ausgeschleudert wurden; dasselbe gilt dann von den Brecmea.
Die Eruptiv-MaSsen können dann Granite und Porphyre, vielleicht auch Melaphyre
^ M m i l k ^ n t e auch den Thonstein als ein Eruptgestein betrachten, welches sich
Deckenartig ausgebreitet hat, und so die Quarzgerölle und Sandkömehen verkittet
oder Beibungsconglomerate erzeugt hätte; dagegen scheint mir jedoch die petro-
graphische Beschaffenheit der Thonsteine zu sprechen. Wollte man diese Ansicht
adoptiren, mo -müsste man die ThonSteine für .verwitterte Porphyre halten,
m ferne lässt die.Sache.endgültig »ich* entscheide»,:und man muss aut
spätere genauere Untersuchungen warten, um hierüber Klarheit zu erlangen. I
Die Ausdehnung dieser rothen Plateau's ist in Abessynien eine ganz bedeutende.
Sie beginnen an der Wasserscheide des Anseha und Marähbhnd setzen sich südlich
fort wie es auf der meinem. Apfeatze fbeigegeheoett Karte zu sehen ist. Die
Mächtigkeit ist verschieden,, sie kann bis 8Qf, betragen. Nach rS te n d n e r senken
sieh diese Plateau’s nach dem Gebirge Semen- hin. , : ^ $jj
In der Nähe der rothen Plateau’s treten auch Melaphyre auf, und es. ist -wohl
dass auch diese Oesteiue einen Einfluss auf ihre Bildung- gehabt haben.
Es sind rtheils poröse Gesteine mit mehr oder weniger grossen ..Hohlräuroen,
welche dann Ä ausgefüllt sind, wodurch amygdojoidische Structur hervorgemfen
wird. Solche Mandelsteine schliessen auch.grössere Achatkugeln em, ebenso Ghal-
cedon; diese Mineralien werden von den Gewässern fortgeführt, finden sich dann
in den Flussbetten, z. B. des Takazé, und auf den rothen Plateau’s._ Femer treten
in den Hohlräumen; grüne, erdige Massen- auf welche, ich für Delessit -hal e. Wenn
man beiiden porösen Gesteinen zweifeln kann, oh man es mit Melaphyreder Basalt
zu thun hat, so scheint mir. doch das Vorkommen von Delessit auf enteren hmzu-
deuten. Zweifelhaft kann man wieder hei solchen Stücken werden, welche Krystall©
ven Olivin zeigen. Wir haben es hier wahrscheinlich mit Melaphyren und,Basalten
zu thun, welche sich aber nach den vorliegenden Handstüeken und Beschreibungen
genau nicht unterscheiden lassen. Will man der Schwierigkeit ans dem Wege
~ehen so braucht man nur für beide-Gesteine einen gemeinsamen Namen emzu-
Ih re n , wozu sich vielleiehtder-Name „Trapp« eignet. Wenn S te u d n e r auch
von diesen Gesteinen sagt, dass sie sämmtlich vulkanisch sind, so hat man wohl
darunter nur zu verstehen, dass er sie für jüngere Eruptiv-Massen halt.
B l a n f o r d 1) fasst diese Mandelsteine mit, den Basalten und Trachyten m eine
Gruppe zusammen, welche,er einfach „Trappean séries “ nennt, und rechnet auch
hierher die Thonsteine, welche er in nähere Beziehung zu den Trachyten bnngt,
ohne jedoch sich über die Art und Weise der Bildung zu äussern. Dichter Melaphyr
tritt am DebrS.Si»a auf; e s i s t ein dunkele* Gestein von hohem G«wmht,
welches es jedenfalls einem Gehalt an Magneteisenerz verdankt, worauf auch die
braune /Veiwitternngskraste des, Gesteins hindeutet. In der dunkeln Grundmasse
hegen einzelne tiehtgrttne Feldspathkrystalle mit deutlicher Streifung. Derselbe
Melaphyr durchbricht auch. bei« Edda Zäsus.dle krystallinischen Schiefer.
I) t^aarterly Journal of the geol: SoeiflSfiO. -». the geology of a portion of Abessynia.
Diese Melaphyre oder allgemein Trapp-Gesteine haben eine grosse geographische
Verbreitung. Auf dem. Gebiet der. S c h im p e r ’sehen Karte treten sie an verschiedenen
Punkten auf, und S c h im p e r hat prächtige Exemplare von Mandelstein,
Achatkugeln, im Innern mit Qnarzkrystalen ausgekleidet, gesammelt. Ansser den
schon erwähnten Punkten, dem Debrä Sina und Edda Jäsus, ist noch hervorzuheben
der Habal Zoddo und das Vorkommen zwischen Edda Gigorgis und dem Licanos.
S te u d n e r fand den Mandelstein zuerst anstehend auf der Höhe des Eisenplateau’s
ih; der Nähe des. Dorfes Gesimbera, weiterhin dann im Flussbett des Ataba. Von
dem, JBrachit sagt er, dass er, wie alle Berge Semens, aus einem Trachytgestein
besteht. Er heschreibt dieses Gestein als einen mandelsteinartigen Traehyt, zwischen
den einzelnen Stücken liegt die grüne Masse der Steinmandeln, also Delessit, umher;
daraps geht hervor, dass wir es hier mit mandelsteinartigem Melaphyr zu thun
haben; Dass auch- nach Osten hin die Melaphyre eine grössere Ausdehnung haben,
beweisen die Geschiebe im TakazA Die älteren Gesteine der Trappean series,
welche; auf der Route der. englischen Expedition auftreten, südlieh von Antalo
bis hach Magdala,: nennt B la ö fo rd Ashangi-group. Diese Gesteine, welche
Aehnlichkeit mit den ost-indischen Trappgesteinen haben sollen, nennt er Dolerite,
Maadelsteme, vulkanische Asche und 1Ba»ecie. «Naeh diesen Angaben wird man
wieder zweiMhaftj Ob diese Massen nicht nur die tiefer liegenden jüngeren Eruptiv-
Gesteine darstellen. Er bat sie anstehend im Misehek-Thale beobachtet, wo sie
aiufl >äMeirmii SeMöhtenf; von Sandsteinen u n i Gönglonheraten ruhen. Die jüngeren
nennt, .er Magdalagroup.Nacb Süden deuten sowohl die Belegstücke als auch die
BesöhEdhuhgen, mehr auf basaltische und vulkanische Gesteine. Nach Westen hin
fehlen, jegliebfe Angaben über Trappgesteine, - so für Sennaar und Kordofan, sie
spielen aber wded»!ei»e^grosse Bolle. im Djar und Dör-Gebiet. S c hw e in fu r t h
sagt,, das ganze >öebM-zwischen dem Tondj, Dj«r und Maa bis zum Kasanga
sobeint aus einer Formation zu bestehen« iröthlieher,:>schlackiger und wie Melaphyr-
Mändelstein > aussehender Thoneisenstein voller Blasennieren, und mit wenig deut-
lidhe® Schichtung. .Auch auf seine» Streifzügen zwischen Tondj und Bohl traf er
diese Bildung wieder an, von denBongo wird der Thoneisenstein „Leie“ genannt.
Sßhon joben! habe ich erwähnt, dass hier, das Gestein von Granit durchbrochen
tvird. Ueberhaupt soll-das ganze ebene Land eine Thoneisenplatte sein, demnach
hätten wir es mit einer grossen Decke von Trapp zu thun, welche älter ist als der
jüngste Granit.
Wenden wir uns nun zu den
3. jüngeren Eruptiv-Gesteinen,
so . kommen-zunächst dunkele poröse Gesteine in Betracht, bei denen man zweifelhaft
seih kann, ob <man es nicht mit Melaphyren zn thun hat, besonders wenn sie mit
Hohlräumen erfüllt sind. Hier kommen in Hohlräumen Zeolithe vor, wie es auch
hei den pprösen Basalten Deutschlands der Fall ist, ich erinnere nur an die netten
Ghahasit-Krystalle von Kiein-Sirgwitz bei«Löwenberg in Schlesien. Auch S t e u d n e r
hat recht schöne Ghahasit-Krystalle am. Bamhulo in der Nähe von Gondar gesammelt.
Ferner kommen dichte Abänderungen vor, welche dann gewöhnlich reich
an Olivin sind. Die Basalte sind hier in Afrika, wie allenthalben, durch Säulen-
Mdung ausgezeichnet. Ausser Basalt kommt auch Phonolith vor, welcher grosse
Aehnlichkeit mit dem böhmischen hat. Der Phonolith von Koldatschi in Kordofan,