
welchen R u s s e g g e r gesammelt hat, ist ziemliehffrisch und gleiçht auffallend dem
-mm Schlossberge bei Teplitz, indem er auch die in demselben auftretenden gelben
Titanit-Krystalle zeigt Der abessynische Bbonolith hat grosse Aehnlichkeit mit
dem vom Marienberge bei Aussig. Das Gestein schliesst auch rothen Natrolith ein
und hat kleine mit Stil^itrKrystallen ausgekleidete Drusen.
: Was den Trachyt an betrifft, so findet man in den Reisebeschreibungen Abes-
synienä denselben vielfach erwähnt, in -seine Existenz möchte ich aber einigen Zweifel
setzen, denn die von S t e u d n e r so benannten .Gesteine sind theils Mandelsteinartige
Melaphyre, theils poröse Basalte ; ich habe ; keinen echten Trachyt aus diesen
Gegenden gesehen. B la n fo rd giebt auch Trachyt an, beschreibt aber die Gesteine
nicht. Die Trachyte, welche R ö c h e t d ’H é r i c o u r t1) erwähnt, werden auch
von D u fre n o y , welcher die geologischen Resultate zusammengostellt hat, als
solche; auf geführt. Diese Eruptivi-G^tein# treten theils in isolirten Kuppen auf,
theils zusammenhängende Decken bildend. — Eine isolirte Basaltkuppe ist der
Mai- Ualid, mit Säulenförmiger Absonderung. Dieser Berg ragt aus dem Klisten-
Alluvium zwischen Massaua und Keren hervor* im südlichen; T|gisii^at der Basalt
bei Keflit die krystallinischcn Schiefer durchbrochen; hier tritt er neben Melaphyr
auf.. In ähnlicher Weise hat ihn auch • S tfi.u d>n,e r auf seiner Route von.Adoa nach
Gondar beobachtet; die .Basaltsäulen sind theils senkrecht, theils garbenförmig angeordnet,
Kurz vor Isaak Debr scheint der Basalt eine zusammenhängende Decke
zu hüten. ^ J e n d h e r sagt, dass die fruchtbare Hochfläche aus einem basaltischen
Gestein mit .wßhig Blasenräumen besteht. Dies: wird auch durch die von ihm gesammelten
Stücke bestätigt, welche die Fortsetzung der basaltischen Massen Uber
Bambulo nach Gondar darthun. Weitere basaltäsohe Punkte sind dann Gorgora,
Djidda und Beschüoj : Bei Djidda giebt. v. »Heu g l in an, dass in den-. Spalten
Pechstein auftritt. Hier ist .schon auf. t e r Russegger.'sehen Karte der Basalt in
grosser Ausdehnung verzeichnet. : S 'te u d n e r und; B la n fo rd bestätigen das Vorkommen
von; Basalt bei Magdala, und nach den Angaben des letztem! ist das
Gebiet: von Magdala östlich bis südlich von Autalo basaltisch. Er unterscheidet
eine untere Abtheilung, die^ Ashangi group, deren Gesteine - wohl noch zu den
Melaphyren zu rechnen sind und die ich; desshalb schon oben besprochen habe.
Man könnte dann die Magdala-Group zu den jüngeren Eruptiv-Gesteinen zählen*
Von ihr sagt er, dass sie . eine grössere Verbreitung hat und dass Sedimente eingelagert
sind. In ähnlicher Weise treten in Choa Decken von Basalt und Trachyt
auf. Das Gebirge, welches Angobar beherrscht, die Hauptstadt v te .Choa; und an
dessen Abhang die Hauptstadt erbaut ist, ist eine grosse Erhebungs-Masse, gebüdet
von Trachyt, dessen Seiten von. Basalt bedeckt sind*- Weiterhin besteht, ungefähr
14 Meilen von Angolola, das Plateau von Pétas aus einer Aufeinanderfolge von
Trachyt und Basalt und setzt sich bis zum granitischen Gebiet hin fort. An den
Gontaktstellen von dem krystallinischen Gebirge und dem Trachyt tritt ein rother
Sand auf, in welchem Türkis vorkommt. Die Decken sind, hier so vollkommen)
wie bei: reinen Sedimentgesteinen ; -die unterste ist vollkommen glasig, gewisser-
massen ähnlich dem Obsidian, aber geschichtet, das heisst Parallellagen zeigend;
in-.der Masse liegen einzelne Krystalle von Sanidin. Der Basalt, welcher die Oberfläche
des Plateau’s bildet, enthält viel Olivin. D u f r e n o y hebt noch besonders
:■ 1) Voyage Btlr la côte’ orientale dé la Mer Rouge, dans lo pays d’Adél et lé royaume dé Ch 6 a
Paria 1841, und Second voyage sur les deux rives de la Mer Bouge etc.' Paris 1846.
die Aebnlicbkeit mit den trachytischen und basaltischen Gebilden von Mont Dore
und im Cantal hervor.
Das Vorkommen von Phonolifh ist am Guna erwiesen, das von S te u d n e r
gesammelte p M i zeigt eine deutlich: Schiefrigkeit, und bei dunkler Grundmasse
die -den- Phonolithen eigene Verwitterungskruste. Vom Gipfel des Guna liegt ein
wenig .poröser Basalt vor, auf dessen verwirrter Oberfläche Olivin und Krystalle
von Augit hervortreten., v.. H e u g lin hat Phonolith am Takazeh, zwischen Tigré
und Ambara, Provinz Jessent) gesammelt.
Kach Westen hin erstrecken sich die basaltischen Gesteine bis nach Gedaref,
Weiterhin fehlen mir jegliche Angaben, dass sie auch in Sennaar erscheinen. Dass
sin-iii Kordofan vorhanden sind, beweist, der von R u s s e g g e r am Koldatschi gesammelte,
Rhonslith, -Man kann wohl annebmen, dass hier und da, sowohl in
Sennaar als auch in Kordofan, einzelne Basalt- respective Phonolith-Berge auftreten,
aber es scheint-doch, dass diese Gesteine, eine besonders ausgebreitete Entwicklung
npr in Abessynieu und in Schon haben.
Es bleibt uns nun nur nooh; übrig
4* die rein vulkanischen Gesteine und das Auftreten von Vulkanen
überhaupt zu betrachten. Die bis. zum Jahre 1.850 bekannten Daten hat Gum p re ch t1)
I einer sehr grossen Vollständigkeit zusammengetragen. Darin finden wir jedoch
sehr wenig über das vorliegende Gebiet/, Ér citirt die Angaben von L e fé b re ,
von Massaua, am Rande der grossen, durch ihren Schwefelgehalt,
besopde^ gbeç durch unermessliche. Salzablagerungen bekannten Ebene, im Lande
tejä Talkalvolkes 3 Vulkane vorhanden sind, von denen 2 noch brennen sollten-
S p a t e r , , h a t B u ist,2) einige kurze Mittheflungen gemacht. Von Aden nach
Babelmandeh scheinen die Felsen längs, der arabischen Küste ganz vulkanisch
te f eine Entfernung von ungefähr 10 englischen Meilen, an der
afrikanischen Küste scheint ejp,e eigentümliche Höhlung am Ende der Bay von
Tajurra, genannt Zoobul Khareh, der Krater eines alten Vulkans zu sein.
IS te u d n e r erwähnt vielfach Vulkane und vulkanische Gesteine. Ér sagt, dass
durch die im südlichen Theile des rothen Meeres nooh wirkende Thätigkeit vulkanisch^
Massen die Koralleninseln gehoben sind. Ér erwähnt dann, dass der hei
Edd an der Danälküste (in ungefähr 13° N„ B.) liegende Vulkan im Mai 1861
begqnnep habe, Äsche und Lava auszuwerfen. Herr B a s so rh schickte ihm Proben
der Lapilli nach Keren naçh. Es sind sehr poröse, dunkel gefärbte Schlacken von
Kfrsjdb- bis Wallnuss-Grösse. Apch hei Keren sollen Vulkane auftreten, z. B. der
Ad-Schemer, welcher 300 bis 400' hoch ist. Auf seiner weiteren Route hat er
kem , eigentlichen Vulkane angetroffen, auf ihr Vorhandensein deutet aber der
Obsidian, f l e h e n er als Gerölle des üeschilo und Djidda gesammelt hat. Das
Vorkommen von Obsidian erwähnt schon S a lt,' wie G um p re eh t angiebt.
B la n f o r d ’s Aden series umfasst die; rein, vulkanischen Produkte. Eine bedeutende
Entwicklung hat die vulkanische Thätigkeit im Lande Adel und Choa, wie sich
aus; te n . Berichten R o ch e t d ’H é r i e o u r t ’s. ergiebt D u f r e n o y unterscheidet
1) Kargten’ s Archiv. XXII. p/ 205.' J
2) Buist, On the Volcanos of the bay of Bengal, in. the Edinburgh new phüosophical
Journal iig || . r
r, d. Deoke; Reisen III« 8 ; Geologie etc.