
ihr keine so selbständige Eliminirung der Instrumentfehler stattfindet wie bei der
letztgenannten. •
Was die während der D jub a -Reise angestellten Z eitbestimmungen selbst
betrifft, so ist zunächst zu bedauern, dass dieselben nicht schon an dem Ausgangsorte
S a n s ib a r begonnen haben, denn es wäre sehr wünschenswerth gewesen, sowol
für die Mündung des Djubafiusses als für die andern auf der Herfahrt berührten
Kostenpunkte {Lamu, Tulafluss, Schambafluss, Kiama und Kismaio) die chronometrisch
ermittelten Längenunterschiede gegen Sansibar zu erfahren und gleichzeitig
einige Auskunft zu erhalten über die Veränderungen des Chronometerganges während
der Fahrt und beim Ruhigliegen des Dampfers. Durch diesen Mangel ist eine,
wenn auch .vielleicht nicht bedeutende, Unsicherheit in die Längenbestimmungen am
Djubafluss gekommen; welche bei den verhältnissmässig geringen Längenunterschieden
auch durch Monddistanzen und andere direkte Methoden sich riichti'gut
ermitteln oder hinwegbringen liess.
si Ein anderer Mangel ist der, dass, wie aus den vorhandenen,Aufzeichnungen
hervorgeht, wol immer n ur e in So n n en ran d beobachtet wurde, sodass bei der
mit der Klarheit des Himmels wechselnden Irradiation dieses Gestirns und beicder
jedenfalls'nicht bedeutenden Lichtstärke des an : dem Messinstrumente befindlichen
Fernrohrs auch hierdurch eine kleine Unsicherheit entstanden sein kann, in geringerem
Masse bei den korrespondirenden Höhen, beträchtlicher aber bei den schon erwähnten
Einzelhöhen, welche ich in nachstehender Uebersicht durch ein vorgesetztes'|||
kenntlich gemacht habe. Mag man nun diesem Mangel auch noch so Wenig
Bedeutung beilegen, so wäre es doch jedenfalls sicherer und auch bequemer
gewesen, wenn man nach den altbewährten Methoden beobachtet hätte, nämlich
für Refltexionsinstrumente: -zuerst und zuletzt die Berührung der entgegengesetzten
Ränder des direkten und des reflektirten , Bildes und " zwilchen diesen
beiden Beobachtungen .die Deckung jener, beiden Bilder-;.Alles• bei unveränderter
Höhenstellung des Kreises; :
für f e s t s t e h e n d e in s trum e n itd (Theodoliten- u. ’.d'glf.j)S "Beobachtung?: der
Passage eintes jeden der beiden Sonnenränder "durch jeden einzelnen der (meistens
drei) Horizontalfäden, sodass man also für- jede Höheneinstellung sechs Uhrzeiten
erhält, drei für den Oberrand ..und drei für den Unterrand, und hieraus einen sehr
zuverlässigen Werth für'die Passage d es Mittelpunktes der Sonne. -.:
Trotz der geäusserten kleinen Bedenken gegen die Ausführung -und Anordnung
der vorliegenden Beobachtungen , müssen dieselben als recht gute bezeichnet werden
und -sind, jedenfalls besser als die Mehrzahl der.von Reisenden gelieferten 'Zeitbestimmungen
, weil: der betreffende Beobachter sehr sorgfältig verfahren Ifet^ wie
aus nachstehendem Beispiel hervorgeht, obschon hierbei «augenscheinlich die zu den
einzelnen-Höhen gehörigen Uhr Zeiten nur in der gewöhnlichen Seemannsmänier
durch Stop-Rufen des Beobachters und Notirung der Zeit, auf ganze oder höchstens
halbe Sekunden genau, von Seifen eines Anderen'“ ermittelt 'wurden, nie fit aber
auf die allen Reisenderrzil ’Cnlpfehlende zuverlässigere Art/ nach welcher man'ein
.Tasehenchronometerj dessen Schläge man zählte in der Nähe des Ohres hij.lt und so
die bezüglichen Zeiten auf einige Zehntel-Sekunden ermittelt und entweder se^st
aufzeiehnet, wozu bei einiger Uebung 'reichlich Müsse vorhanden ist, oder, was allerdings
bequemer ist, einemGehilfen diktirt und wob demselben zum Zeichen , des
richtigen Verständnisses sogleich wiederholet lässt. Die na chfolgend. aufgeführten
Sonnenhöhen sind übrigens, immer in so grosser Anzahl beobachtet worden, dass
die mangelnde Schärfe der Zeitbestimmung hierdurch als zum grössten Theile ausgeglichen
betrachtet werden darf. Eine Berechnung der Beobachtungen in einzelnen
Gruppen würde eine gute Grundlage für Beurtheilung der erreichten Genauigkei
ergeben; doch habe ich hiervon abgesehen, weil diese Zeitbestimmungen jedenfalls
in bfeh genauer sind, als es nöthig erscheint für den hier vorliegenden Zweck der
Längenhestimmung, auf welche ja die Unsicherheit dès Uhrganges in viel höherem
Grade ein wirkt.
1865,. Aug. ,15i Korresp. «göhen im Lager gegettUbe|j:uml>o. : ,
Oestl. Länge Greenwich 3» 2*50” ,5 = 2h,842
Breite = — 0°14'S7"
d.(j) im wahren Mittag von Jumbo = -f-15° 14'42" /,
Abnahme (—r m) von dQ in 48 Stunden = 85'40",5 = 2140",6
Vol mittag ' Kaohmitt a g Mittel
.'(burgedich) 9k 49m
7kl“ 25s . 12k86k>508- -, .,7 ,0, '
s » Z « -~S6! 30-'
' 86 7' ■" 7,5
2 28 , 35 45,5 6;75,
I W a n Sÿ-'èS'JS' ï 6,75
■ ■ 7', 25.
3' ■*^4. 41 8,0
3 55 84 20 , £1 A5
4 16 | « p l fr;tF
33 35,5 < 7,25
5 H l X'33' 14 s»; 7,0 ■
5 20 \'s 32 54 t 7,0
5 44 32 30 , I 7,0 ■
Tkamys* ,62 12k 34“ 40» ,85 Nm.
.7 3'333^61 Vm.
7,23
1 1
lg A
igtgy>
. 8,3805 n
7,7632 n
7,6248 n.
_8.,7185 n
Hum — t7-,0?,052
lg»u = 3,3805 h
IgB 7,6388
Igtgd 9,4354
und
0,4042 n
-2s ,536 ...
Mittagsveibessernng = —2® ,59
Zèitgl-efehuwg (M—W) = -f- 4m 56« ,61
i wahren Mittag'2^,842 östlich von Greenwich.
Vm).=--2k45I?33» ;62-äs Argnment für IgA und IgB (s, oben).
i(Nm^Wm)i=9 49 7,23 wie o b ^ ^ j y ^ r b f l s s e r t e r Mittag. > -
| 2,59 Mittagsvörbesseruag = — A/»tg^Bi«tg3, nach Vetefs' Tafeln -S. VÜ£
(Bechnung s. oben).
9)149m4s ,64 Ohpzeit des verbesserten wahren MittagB in Jumbo, Ang. 15 1865.
12 4 56,61 Mittlere Zeit am wahren Mittag (bürgerlich)-.
2k 15m 5ls ,97 Uhrstand = MZt — Uhrzeit