
Richtigkeit nicht aufkommen kann.“ W o die Originalbeobachtungen sich befinden,
ist mir unbekannt geblieben. Ich gebe daher die Tabelle so wieder r wie ich? sie
erhalten habe, doch in der Anordnung den früheren Tabellen nach Dr. Sewards
Beobachtungen angepasst. Die B a rom e te rstä n d e habe ich: unter Anwendung der
mittleren Tagestemperatur auf den Gefrierpunkt des Wassers l’educirt, da allem
Anscheine nach mit einem Quecksilberbarometer beobachtet worden ist. Die
T h erm om eterm itte l waren nur in ganzen Réaumurgraden gegeben, die ich für
meine Zusammenstellung in Celsiusgrade verwandelt habe; ob auch ursprünglich
nach dem achtzigtheiligen Thermometer abgelesen, oder dieses erst. später aus
Fahrenheitgraden berechnet wurde, vermag ich nicht zu sagen, ebensowenig, auf
welche Weise oder zu welcher Stunde die. Extreme des Barometer- und Thermometerstandes
gefunden wurden, deren Mittel hier als Monatsmittel angenommen sind.
Natürlich leidet unter diesem Mangel an allen näheren Angaben die;;Veiit’auen#-
würdigkeit des Ganzen ungemein.
i • ln Betreff des Regens bemerkt Herr Schultz: „der Regen-fall in 4859, (167;$$
inches) war aus se ro rd e n tlic h s ta rk und ruinirte gänzlich die G-ewÜrznelkenr.Ernte.
Kein Register des gefallenen Regens ist vor 1859 i cemplefi im. Jiahre- durchgeführt
Worden, aber die Zusammenstellung der ersten acht Monate von-,.185,7 und, der letzten
vier Monate von 1858 giebt einen Totalfall von 120/;,24^(inches), was als jährlicher
Durchschnitt anzunchmen ist.“ Dies’è -Annahme- will mir indessen immerhin noch
etwas zu hoch erscheinen ;(vérgl. Tab. XXVÏV und* Zusammenstellung auf Tabelle
XXIII.) ; übrigens lege, ich weniger Gewicht auf die,ianqerbfei-etwas unsicheren absoluten
Werthe dieser Angaben, als auf die Vertheilung der gefallenen Regenmenge über
die verschiedenen Monate. Da man von Regenmessungen nicht, .leicht- genug haben
kann, wäre es sehr erfreulich , wenn auch die von ;Herrn .Schultz erwähnten-Beobachtungen
aus den JahrenVI857 und 1858, noch an einem allgemein Zugänglichen
Orte zum Abdruck kämen; hoffentlich tieffen diese Zeilen Jemand, .der, .im-de? Lage
ist, diesen Wunsch zu erfüllen. Besonders werthvoll würde es sein, wenn,dann
gleichzeitig einige Notizen der oben berührten Art (Uber Instrumente, Beobachtungsstunden
u. dergl.) gegeben werden könnten, weil erst dadurch _dps Vertrauen in die
Zuverlässigkeit jener Beobachtungen gefestigt werden würde; so lange Dies! nicht
geschehen, bleiben sie immer den so sorgfältig angestellten Dr. Scward’schen
gegenüber etwas verdächtig, namentlich aber die B a rom e te rs tä n d e ^ welche für
Juli fast ebenso niedrig angegeben sind: als für Januar, was selbst durch eingehende
Prüfung der Original - Aufzeichnungen kaum glaubhaft gemacht! Werden kann.
E JO.’VWon so n s tig e n m e te o ro lo g isc h en Beo b ach tu n g en a u f jS än sih a r
ist mir Nichts, bekannt geworden, uraLies ist auch,nicht, wahrscheinlich,,„dass
solche aus älterer Zeit exisären, weil selbst die. englischen und französischen
Försehungsexpeditioaen unter Owen und Guillain. Nichts dergleichen iveföffchtlicht
haben, abgesehen von einigen abgerissenen Notizen. - -So kommen denn vorläufig
nur die schon eingangs erwähnten Beobachtungen;.von Dr. Albrecht Roscher und
mir selbst noch in Betracht, erstere vom 136.;.November 1868 'bis zum 16. Februar
1869 angestellt, letztere hauptsächlich vom 4. Februar bis 10. April, und vom 1. September
bis 24. Oktober 1863, die aber wegén der Kürze der Beobächtüngszeit nur
zu Vergleichungen und zur Bildung von fünftägigen Mitteln zu gebrauchen sind.
III. Desiderata für den südlichen Indischen Öcean.
Ich möchte diese Bemerkungen nicht schliessen, ohne noch hingewiesen zu
haben auf die grosse Wichtigkeit eines einheitlich organisirten Beobachtungsnetzes
in diesem Witterungsgebiete.,' .Schon M e 1 d r u m, der sich so viele Verdienste um
die Meteorologie des .südlichen indischen Oceans- und im Besonderen um die von
Mauritius erworben,: empfand ? bei - seinen Studien. schmerzlich; den Mangel hinreichender
Beobachtungen, j s u e b t e , ,sich dadurcj^U; helfen, dass er Auszüge
aus den Logbüchern, der zahlreichen in MaQr^üS[* #nb(^u^nd|tó; .Scldfle fei^i^e
und “ZU WitterunggÄersichten , verarbeitete^} j Allein. Dies konnte; .nur für gewisse
Zwecke genügen, abgesehen davon,, dass .die Mehrzahl de? Schiffsrouten sich auf
ein verhältnissmässig enges Gebiet - beschränkt und gerade den für uns wichtigsten
w e stlic h e n Theil des ipdjschen Oceans, diesseit einer von Bombay bis zur:b[pr^-
spitz^von Madagaskar gedachten Linie, das, Bauptbett der Monsune, fast
gäür micht berührt. Ausserdem erhalten auch ■,derartige, Beobachtungen erst ihren
vollen-Werth:durch g le ic h z e itig em L ande, auf regelrecht eingerichteten Stationen
angestelltes ist «.desshalb auch für -dieses. Wymeer- und^sgepjpll. für Ostafrika
das neuer dingst, in Chinh.? mit.spyiel Energie.ins--Wffj£i;gpä§|z|erAuskunftsmittei.; der
Errichtung einiger K ü s t e n f ^ ^ ^ i ^ u nicht länger- mehr zu umgeben} umsomehr als
mankadurch mit -veFhältnissmässig geringen ^Opfern den Zusammenschluss einer
ReilffisiiohyObscrvatofien .erzielen würde, die?, vpS der ©stküste-, Sibiriens bis zum
Kap der guten Hoffnung reichen .und-leicht bis Zum Anschluss an das europäische
Bepbacbtungsnetz ergänzt werden könnte dondi einige weitere Stationen itn Ost-
Atlanij%^'Ich'erlaube'" mir, indem-,ach-mich* auf den engeren,Theil der mir gestellten
Aufgabe beschränke,,-«den. meteo^ologisehen Centralanstalten- der.-betreffenden Länder
Nachstehendes zur geneigten Befürwortung angelegentlichst zu empfehlen: ■
* 3 dauernde Fortführung, der ■ bisherigen ^Beobachtungen auf S a n s ib a r u n d
den >^e|s(QrhäeIle<n^„invK.arratschi und Pokmt^e»Jjb,I ^ als H a u p tsta tio n en
mit -z^eistün(|ige|<jrlfotirung von, Barometer,-Thermometer und Psyehrometery, Richtung
und Stärke des ,Windes,. Niederschlag, Himmelsbedeekung und- sonstigen Erscheinungen
,lf etwa dafreh dort residirendê Aerzte fodér britische Beamte, und a u s fü
h rlic h e re eröffentlichung der vortrefflichen Beobachtungen,zu K a p s ta d t und
Mauritius 'fheZ. au ch -K CÜ n kÄ Ä d h ^ n n td enm iiie im und mit Angabe a lle r
Winde;
2) Veranlassung regelmässiger, ein bis zwei Jahre’ÄQg durchzuführender v ie r -
s tjn » g .e r Bepsfea-eWungen der genannten ;jheteorblh£ihehbn Elemente in R?o,rt
l||jr'J ja n , In h amb an e, Mosämbik, Mayott|sVder A n ju an a)'M b isi^ é, St. M arie
oder Tämatave;v.itnd Mahé oder Kali«kut^seitens4dort angesessener Engländer,
Franzosen,oder Portugiesen;
| | Absendung eines d e u tsch e n hrt&n (Arzt undNaturforscher?),init demselben
Aufträge nach dem neu errichteten arabischen Fort Kismaio- südlieh von
der Djuba-Mündung als dem einzigen'für solche Zwecke geeigneten Orte der
Somali-Küste;
4|, B e a rb e itu n g und VeröffentMsChung der so zu erlangenden BeobaCh-
tungp® in extenso,Vd. h. | wenigstens nach Monats- und Stundebmitteln und mit
Angabe der 8.' Rauptwindrichtungen.
Als wichtige Ergänzung hierzu sind ausserdem noeh höchst wünschenswerth: