
Von k r y s t a ll in is c h k ö rn ig e n G e s te in e n sagt er, dass Porphyr und
Grünstein die beiden auf der Karte yerzeichneten Formationen, die Tertiär-Formation
und das Kohlengebirge, trennen. P e te r s hat Granit, Diorit und Melaphyr gesammelt.
G ra n it von K e r e b r a s s a , ein krystallinisches Gemenge von mittlerem
Korn, Orthoklas, wenig Glimmer und Quarz. Der Orthoklas ist frisch und hat
eine röthliche Farbe, der Quarz hat ein milchiges Aussehen, wie .in manchen
nordischen Geschieben, und eine bläuliche Farbe. Das Gestein ist zerklüftet und
die vorliegenden Stücke haben eine durch das Wasser polirte Oberfläche.
2) Der Granit von T a e n ta ist etwas feinkörniger und zeigt Ausscheidungen
von dunkelem Glimmer, welche die Grösse einer Haselnuss erreichen.
D io r it von C h ic o g u e ist etwas feinkörnig, man kann aber Feldspath und
Hornblende noch deutlich von einander unterscheiden, feine Adern von Feldspath
durchsetzen das Gestein. Ferner liegt ein grobkörniges Gemenge vor, welches
Quarzhaltig ist und auch Glimmer enthält. Dies Gestein besitzt eine grosse
Festigkeit.
M e la p h y r stammt 6 Meilen in nordöstlicher Richtung von Tete. Er besteht
aus einer dunkelbraunen Grundmasse mit amygdoloidiseher Struktur. In der
Grundmasse liegen kleine Feldspath-Krystalle, welche theilweise eine langgestreckte
Form haben. Die Hohlräume sind im Innern theils mit Kalkspath, theils mit
Chlorit ausgefüllt. An der verwitterten Oberfläche ist ersterer ausgelaugt, letzterer
hat sich zunächst in erdiges Eisenoxyclkydrat umgeändert. Der innere Kern der
Chlorit-Ausfüllungen besteht aus unregelmässig durcheinander liegenden Krystallen,
während an der Grenzzone die Krystalle eine parallele Lage hahen und senkrecht
gegen die Innenfläche des Hohlraumes stehen. Bei manchen Hohlräumen ist nur
diese Grenzzone vorhanden.
Auf dem rechten Zambesi-Ufer habe ich das krystallinische Gebirge verzeichnet,
obgleich mir direkte Angaben über das Gebiet bis Üiöfttle fehlen. Es scheint aber
sehr wahrscheinlich, dass die Bildungen an beiden Ufern des Flusses analog sind,
und sich südlich fortsetzen. Von Umfule an liegen Beobachtungen von Matichlf
vor, und Herr Professor F r a a s in Stuttgart hatte die Freundlichkeit, mir die
M au ch ’sche Sammlung zur Ansicht zu schicken.
Ho m b le n d e s c h ie f e r, sehr reich an Quarz, steht drei Meilen südöstlich
von Umfule an. Von Umfule selbst hat Mau eh Magneteisenerz gesendet, welches
aus Erbsengrossen, polygonalen Körnern besteht, und wohl Lager in den krystal-
linischen Schiefem bildet. Wie am Zambesi sind auch hier die krystallinischen
Schiefer von Quarzgängen durchsetzt. Der Quarz ist gleichfalls Goldführend und
enthält noch Bleiglanz. Auch Buntkupfererz hat Mauch in Umfule gesammelt,
aber nichts über das Vorkommen gemeldet.
G lim m e rs c h ie fe r tritt etwas nördlich von Umsweswe auf.
D io r it erscheint zwischen dem Tschangand undBambesi, westlich davon soll
Gabbro und Serpentin stockförmig auftreten.
G r a n it u n d S y e n it hat Mauch gleichfalls gesammelt. Bei Bili und White-
Waterrand, am Ursprünge des Hexflusses, tritt Schriftgranit auf, rother Orthoklas
mit Quarz, daneben noch schwarzer Glimmer und Pistazit. Bei Rustenberg wird
in dem Syenit wieder körniges Magneteisenerz angegeben. Auch Erzführender Quarz
1) P e te r mann’s geogr. Mittheil. 1867. p. 281.
liegt noch von verschiedenen Punkten vor: vom Krokodilflusse mit Kupferkies und
Malachit, vom Hexflusse mit Eisenkies und Bleiglanz, vom oberen Marico mit Eisenglimmer,
von Magalisberg mit. Pyromorphit u. s. w.
Weitep* südlich führt er wieder Homblendegneiss an, welcher sich an den
zwischen Seruli und Gokwe auftretenden P o r p h y r nördlich anlehnt und Granaten
führt. Auch von Mahalapye, einem kleinen Bache, welcher sich einige Meilen
nördlich vom Wendekreise in den Limpopo ergiesst, liegt Granatenführender Horn-
blendeschiefer vor mit viel Glimmer. Derselbe hat mit dem in den Sammlungen
vielfach vertretenen Hornblendeschiefer von Arendal in Norwegen eine grosse
Aehnlichkeit.
Der Glimmerschiefer von Talin hat grosse Aehnlichkeit mit dem alpinen,
sowohl durch den Strahlstein, als auch durch Granaten, welche in dem weissen
Gestein eingewachsen sind.
In das Gebiet der krystallinischen Schiefer scheinen auch Marmorlager zu
gehören, so. grauer Marmor von Wonderfontain, in welchem eine Höhle mit Tropfsteinbildung
liegt.
Ueber das Bergwerksgebiet von Talin berichtet H ü b n e r 1), der Reisebegleiter
M o h r’s, dass der gangartig auftretende Quarz zwar Gold führe, dass aber keineswegs
auf ..einen, erspriesslichen Bergbau zu.rechnen sei.
Die Fortsetzung der krystallinischen Schiefer von Talin nach Natal giebt
G r ie s b a c h 8) an. Dieselben sind steil, 70° bis 75°, aufgerichtet, und streichen
von Ost nach West; auch Quarzadern und Gold hat er darin beobachtet. Das
Streichen stimmf ziemlich mit dem von Tete überein.
2) Sedimente,
hierher gehören zunächst Sandsteine, welche P e te r s von Tete mitgebracht hat. Es
sind Aggregate grober Quarzkörnchen, welche mit sehr wenig Bindemittel untereinander
verkittet sind. Neben dem Quarz erscheint auch Feldspath und Glimmer. Die Grösse
des Korns ist bei den einzelnen vorliegenden Stücken verschieden, ebenso der Zusammenhang
der Körner; einzelne Stücke sind ganz bröcklig, andere haben mehr
Consistenz und bei diesen hat der Quarz ein gefrittetes Aussehen. Die Farbe ist roth
durch Eisenoxyd oder braun durch Eisenoxydhydrat. Nach T h o rn to n streichen die
Sandsteine von Nord-West nach Süd-Ost, also ebenso wie das krystallinische Gebirge,
und fallen steil, nach Nord-Ost ein. Sie sind, wie er sagt, halb metamor-
phosirt, worauf auch die gefritteten Stücke von P e t e r s hindeuten. Weiter den
Zambesi aufwärts erscheint der Tete-Sandstein mit verschiedenem Streichen und
Fallen, erstereg von Nord-Nord-Ost nach Süd-Süd-West, letzteres mit grossem Winkel
nach Ost-Süd-Ost. Weiter nach Westen giebt L iv in g s to n e gekrümmte SancP
steinsehichten bei Chicova an, und noch weiter den Zambesi hinauf. Diese Sandsteine
gehören wenigstens zum grossen Theü einer Kohlenformation an, welche
besonders bei Tete entwickelt ist. Auch von der K o h le verdanken wir P e t e r s
Belegstücke. Die Kohle hat einen schwarzen Strich und ist deutlich geschichtet,
daneben sieht man eine auf der Schichtung senkrecht stehende Parallelabsonderung.
Im Bruch ist die Kohle muschlig und glänzend. Mit der Kohle zusammen treten
K o h le n s c h ie f e r auf, welche deutlich blättrig sind, und wahrscheinlich das
Hangende und Liegende der Flötze bilden. Die Mächtigkeit der Flötze soll 8“
1) Zeitschrift für Erdkunde. Berlin 1870.
2) Jahrb. der k. k. geol. Beichsanst< Wien 1870. p. 501.
r d Ds fkon,; Kaisen. III. äs Geologie etc. 3