Schönheit dieser interessanten Actinie zu zeigen, sondern anoh nm zu beweisen, dass nur wirklich
Arachnactis und keine verwandte A rt oder Gattung Vorgelegen hat. Denn bisher wurde noch
die richtige Bestimmung der A rt bei allen Forschern angezweifelt, die nach S a r s sich mit dem
seltenen Thiere beschäftigten. So zweifelt B o v e r i da ran, dass Arachnactis brächioUtaj 0 e ;
A g a s s i z in die Wissenschaft einfiihrte, sowohl wie der von C. V o g t beschriebene Polyp zu
Arachnactis gehöre, v .an B e n e d e n bezweifelt die Aechtheit jener Jugendstadien, die B o v e r i
von der Expedition des Triton als Arachnactis untersuchte und B o v e r i kann wohl mit demselben
Recht a u f Grund der versehiedenen Befunde beider Autoren van Benedens Arachnactislarven anzweifeln.
A g a s s i z endlich brachte seine Arachnactis brachiolata noch selbst, in Misskredit, da er ihre E n twicklung
zu Edwardsia beobachtet zu haben glaubte, während alle übrigen Autoren in der nahen
Verwandtschaft von Arcichiicictis und (j&rici)ithus übereinstimmten.
Nichtsdestoweniger is t es sehr wahrscheinlich, dass sämmtliche der citirten Forscher
wirklich Arachnactis oder ihre Larven beobachteten. Abgesehen von der jjebereinstimmung in
der Form spricht der Fundort dafür. S a r s giebf an, dass Arachnactis Im Spätherbst und Winter
adSfler norwegischen Küste erscheine, V o g t beobachtete sie Ende September, in der Höhe der
schottischen Inseln durch einen Nordoststurm bis 20° westlich Greenwich' verschlagen. H e n s e n
sammelte auf der Holsatiafahrt die von V o g t untersuchten Larven Ende Ju li 1885 zwischen
Rockall und Hebriden und fand s ie ‘vier Jah re später hei der Planktonexpedition in derselben
Gegend wieder. D ort wurden auch vom Triton jene Larven gefunden, die B o v e r i untersuchte,
während v a n B e n e d e n sein Material von etwas südlicher gelegenem Fundort an der Siidost-
küste Irlands durch M. G. BrournC von der Ausbeute des Research 1889 erhielt. Da auch ich
im Atlantischen Ocean vor den schottischen Inseln kurz vor dem E in tritt in die Nordsee: in den
letzten Tagen des September 1893 einen sogenannten Schwarm von Arachnactis antraf, glaube ich,
dass diese eine ständige Erscheinung an der schottischen Küste ist, wie es A p s t e iu ') für Salpa
mucronata nachweisen konnte, deren Schaaren sich 1885 und 1893 direct an den A ra c hm m -
schwärm anschlossen.2)
Die grössten von mir erbeuteten Exemplare waren nach der Conservirung 15 mm lang
nnd 7 mm breit. Die Länge der inneren Tentakel betrug 3—4 mm, ihre Breite 1 1,5 mm; die
Tentakeln des äusseren Kranzes erreichten eine Länge von 35—40 mm bei 3 mm Breite. Die
Dimensionen von zwei anderen Exemplaren sehr verschiedener Grösse wa ren :
I. K ö rp e r lä n g e 12 mm, K ö rp e rb re ite 5 mm
Länge' der grossen Tentakeln 40 „ Breite d e rs e lb e n ....................3 „
Länge der kleinen Tentakeln 4 „ Breite derselben . . . . 1 »
H. K ö rp e r lä n g e 1 mm, K ö rp e rb re ite ..............................1 mm
L ä n g e der grossen Tentakeln 15 „ Breite derselben . . . . 1,3 „
Länge der kleinen Tentakeln 1,5 „ Breite d e rs e lb e n ....................0,5 „
Daraus ergiebt sieb ein Verbältniss der inneren Tentakeln zu den äusseren = 1 :. 10 in
der Länge und 1 : 3 in der Breite. Individuum I ba tte 14, Individuum I I 12 grosse Tentakeln.
1) Die 2 haliacea der Plankton-Expedition B. Vertlieilung der Salpen p. 55.
2) Bei nnseren Nordseefahrten, die wir im Aufträge des deutschen Seefischereivereins zur Aufsuchung und
quantitativen Bestimmung der treibenden Fischeier im Februar, März und April dieses Jahres unternahmen, fanden
Dr. A p s te in und ich jugendliche Exemplare von Arachnactis bei der Annäherung an die brittische Küste in reichlicher
Menge.
Die weissen runden Randtentakeln mit bräunlicher Spitze sah man weit ansgebreitet an
der Oberfläche des Wassers (Fig. 1) während der rühenförmig langgestreckte oder kugelig contra-
h irte Körper senkrecht MB— N u t bei genauer Beobachtung v e rm th en lemhte langsame
Krümmungen der langen Fangarme, dass Lehen die weissen Sterne beseelte m deren Mi te sich
die kurzen, kaffeebraunen Mundtentakeln erhoben. Der äussere nnd innere Kranz setzte »
meinen Individuen aus je 1 2 -1 5 Tentakeln zusammen. Zwischen den braunen mnern Tentakeln
die die längliche v o rn 1} T förmig verbreiterte Mundspalte umsäumen (Fig. 1) sieht man (Fig. 2)
braun durch den hell weisslich gefärbten oberen Körpertheil hmdurchschimmernd das schmal
■ —Hfl herabsteigen. Von ihm ausgehend:Sind trotz der bräunlichen Bestaubung des Körpers
sechs braune Linien erkennbar, die bogenförmig die E rw id eru n g dgS Schlundes zur Leibeshohle
andeuten, dann sich im mittleren D ritte l d e s Körpers zu gewundenen Bändern verbreitern. Von
diesen Bändern, die durch ihre verschiedene Länge zeigen, dass sie zu drei Paaren
symmetrisch gruppirt sind, setzen sich zwei oder drei mit hellem geschlängeltem Faden bis zum Ende
' der Leibesgöhle fo r t,'w o eine j e nach der Contraction mehr oder weniger deutliche Oeffimng
Zw is ch en feinen äusseren Falten die Korperwami durchbohrt. t
H M man die Körperhöhle§§»rcb einen vorderen Schnitt (Fig. 3) heim eonservirte
8— zeigt sich die innere Organisation deutlicher. Zuerst fallen v i e r w e m s e breite gescLlaugelte
Bänder unterhalb des in die — H M sich fortsetzenden, bis auf den untersten Thed
braun gefärbten Schlundrohres auf. Es sind die beiden ersten Paare der mit Geschlechtspro-
dueten erfüllten Genitalsepten. In der Mitte sind sie getrennt von einem oder mehreren Septen
paaren mit znsammengeknäuelten Filamenten von bräunlicher Farbe, die einen einzigen Haufen
'm bilden scheihenr Jederseite.Von diesem mittleren Knäuel folgt em Genitalseptum, B B
färbt, dann ein dunkleres Filamentseptum, ferner das grösste Gcnitalsep um, dessen gcschhm0e ltu
Endfaden schon weisslich durch jEe Körperwand erkennbar war endlich wieder — I ein wenig entwickeltes Genitalseptum, das in seiner Farbe MB etwas an die^Filament-
■ — ■ I Ganz am Rande bemerkt man die Beste der durchschnittenen —
hohle hineinragenden Mundwinkelfalte, d i f durch zwei Septen an der Korperwand
Die Erscheinung der sechs durch die Körperwand hindurchschimmernden dunklen Bänder wird
demnach besonders durch die Filamentsepten hervorgerufen, welche die Genitalsepten H B
einhüllen. Zwischen den Septen is t die/Körperhöhle im. Innern durch zartes Entoderm ausgekleidet,
das in feinen weichen Flocken gruppirt erscheint. Längs der Genitalsepten sowohl wie
längs der Filamentsepten steigt als Fortsetzung d e r Eotodermhekleidung des a — *
Ectodermsaum herab. Das Schlundrohr durch Längsfurchen schon die ZaU -der le n ta k e -
deutend, geht, nur d u r c h eine Querfaltigetrennt, in die inneren Tentakel über, D D H D
seito ebenso wie das Schlundrohr tie f; braun gefärbt sind, sieh aber vor d e n ahgetheilten Parthien
des Schlundes noch durch feinere Querfaltung auszeichnen. | H
■ - Schneidet man A r , M s an der entgegengesetzten Seite, dem hinteren Korperende
auf (Fig. 1 so präsentirt sich in der Mitte, hell von den braunen Tentakeln und dem übrigen
Schlundrohr sieh abhebend, die .(vordere) Mundwinkelfurche die V e r h ä n g t e
Schlundrohrs verursacht, mit der tie f herabfallenden Schlundfalte. Die Mundwmkelfurche zeigt
,)H iM wi6 ancli fernerhin wird vorn nnd'Stinten, lin ks.und rechts, j | i Sinne M n B e n e d e n s gebrauch., der
diese von ihm eingefiihrte Bezeichnung genügend begründet.