Sternum breit-dreieckig, etwas dunkler braun, als der Cephalothorax und die Beine.
Von diesen trä g t das Femur des ersten Paares am inneren Vorderrande oberhalb der
Mitte eine einzelne lange, schwarz-braune Borste; die Tibien I, I I und I I I sind ebenfalls etwas
oberhalb der Mitte mit einer einzelnen langen Borste versehen; Tibia IV is t ohne solche. Alle
Beine sind nach den Enden dichter werdend, kurz behaart; ihre Farbe is t gleichmässig hellbraun.
Mandibeln hellbraun, nach vorne verdickt, abgerundet, m it dunkleren Innenecken.
Lippe sehr klein, von gleicher Farbe mit dem Sternum. Taster hellbraun, das
vordere Glied dunkelbraun (Fig. 3).
Ein schön entwickeltes Männchen vom Zeltplatz am Asakakgletscher.
Eine durch ihre Zeichnung ganz charakteristische A rt. Die Taster erinnern
etwas an L. nebulosa Sund.
2. E r ig o n e lo n g ip a lp is (Sund.).
Ein einzelnes ausgebildetes Männchen, welches genau mit dieser aus Nordeuropa und auch
von Spitzbergen bekannten A rt übereinstimmt.
Vielleicht dürfte auch E . modesta Thor. „Om nägra Arachnider frän Grönland“ in Ofvers
a f Ventensk. Förhandlingar 1872, p. 154, von der bisher nur junge Exemplare Vorlagen, sich
als identisch mit E. longipaJpis Sund, heraussteilen; ebenso E. Wliymperi Cambr. (Ann. a. Mag.
N. H. 5. S. Vol. XX, 1877, p. 276, pl. VIII, Fig. 2) nichts weiter, als eine kurzpalpige Varietät
derselben A rt sein. Asakak, August 1893.
3. E r ig o n e f r ig id a Thor. (1. c. p. 152). (Fig. 4 u. 5.)
Von dieser A rt liegen mehrere entwickelte Weibchen vor. Die von T h o r e i l gegebene
Beschreibung passt recht gut, so dass ich nicht anstehe, die vorhandenen Stücke als zu der genannten
A r t gehörig, anzusprechen.
W e ib c h e n . Cephalothorax rotbraun, mit dunklen, radiären Streifen. Abdomen schwarzbraun,
kurz behaart, mit dunkler Längslinie, welche in dem mittleren Teile als feine Doppellinie
erscheint. Auf der vorderen Hälfte zwei quer verlaufende Bogenlinien aus je 6— 8 weissen
Punkten gebildet; auf der hinteren Hälfte drei weisse Querlinien. Von der Mittellinie gehen
seitwärts feine, verästelte, unregelmässig gebogene, dunkle Querlinien ab. Unterseite schwarz,
* im, mit zwei, im oberen D ritte l unterbrochenen, feinen, weissen, nach hinten etwas kön-
vergierenden Linien (T h o r e i l 1. c. p. 153). Epigyne (Fig. 4) Sternum breit herz-
förmig, dunkler braun als Cephalothorax und Beine, nach dem Rande noch dunkler
werdend. S Länge 4 mm.
M ä n n c h e n . Es liegen mir zwei g u t entwickelte Männchen v o r, welche die grösste
Ähnlichkeit mit dem vorstehenden Weibchen haben und zwischen diesen sich vorfanden, so dass
ich sie als die bislang unbekannten Männchen ansehe.
Der Kopfteil des Cephalothorax is t etwas s tärk er gewölbt, als bei den Weibchen; die
Seiten im ersten D ritte l nicht eingeholt, sondern gerade verlaufend, so dass der Cephalothorax
ein wenig breiter erscheint. Abdomen wie beim Weibchen, die weisslichen Flecke und Linien
heben sich von der schwärzlich grauen Grundfarbe deutlicher ab, als bei den Weibchen. Etwa
in der Mitte zieht sich eine Querreihe von sechs weisslichen Punkten über die ganze Breite,
davor eine nach vorne konvexe Bogenreihe von vier weissen P u n k ten , vor diesen noch einzelne
undeutliche, weissliche Punkte. Die hintere Hälfte is t mit drei gleich weit voneinander stehenden
weisslichen Querlinien geziert. An den Seiten des Abdomens sind einige feine, weisse
Längslinien zu bemerken, welche in der Richtung nach den Spinnwarzen verlaufen
und in der Nähe dieser an Deutlichkeit zunehmen. Die ganze Unterseite
ist, mit Ausnahme der bei den Weibchen erwähnten zwei weissen Linien
einfarbig braun-schwarz. Cephalothorax, Sternum und Beine genau wie bei den
Weibchen gefärbt. Taster mit sehr starkem Haken (Fig. 5). Länge 3,3 mm.
Fundort: Korne und Asakak.
4. E r ig o n e g ro en la n d ic c i n. sp. (Fig. 6 a u. b.)
Cephalothorax braun-schwarz, Abdomen auf beiden Seiten q
schwarz; alles gänzlich ohne Zeichnung. Cephalothorax an den Vorder-
enden abgerundet mit sehr sta rk sich erhebendem Clypeus, Beine hell-
braun, Epigyne sehr breit, braun, Nagel dunkelbraun (Fig. 6). — Länge 2 mm. —
Zwei Weibchen von Zeltplatz am Asakak.
Agalenoidae.
5. D ic ty n a g r o e n la n d ic a n. sp. (Fig. 7.)
Es liegt leider nur ein einziges und dabei junges Männchen vor, dessen Zeichnung aber
so charakteristisch ist, dass ich, trotzdem das Tier nicht entwickelt is t, es beschreiben möchte.
Das entwickelte Tier wird, wenn es gefunden, sicher leicht zu identifizieren und das Fehlende
in der Beschreibung alsdann nachzutragen sein.
Cephalothorax in der Mitte hoch gewölbt, die Wölbung läuft, etwas schmäler werdend
bis hinten hin, hell bräunlich gelb. Der Rand als schmale dunkle Linie erscheinend, der
Raum dazwischen vorne etwas dunkler, in der hinteren Hälfte mit zwei dunklen Radialstreifen
gezeichnet.
Abdomen länglich-oval, schmutzig weiss mit scharf m arkierter, fast schwarzer Zeichnung
(Fig. 7) auf schmutzig weissem Grunde. Unterseite etwas dunkler als die Oberseite, kurz vor
den Spinnwarzen mit fast schwarzer Bogenlinie, welche von einer Seite zur ändern reicht.
Am Vorderrande des Abdomens rechts und links je zwei dunkle, kurze Längsstriche.
Beine und die noch geschlossenen Taster grau, ein wenig ins bräunliche über- ^
gehend, noch ungeringelt. Sternum breit eiförmig, hinten spitz, von der Farbe der Beine,
in der Mitte mit einem dunklen Längsstrich. Länge 2,3 mm. Fundort: Umanak.
Die A rt stimmt nicht mit der von T h o r e i l 1. c. gegebenen Beschreibung seiner D.
hamifera und h a t auch keine Ähnlichkeit mit unsern nordeuropäischen A rten , s teht jedoch der
D. borealis Cambr. (Ann. Mag. N. H. 1877, p. 273, pl. VIII, Fig. 1) sehr nahe, zu welcher sie
vielleicht als cf gehören könnte. Die Zeichnung des Abdomens ist anders, die in Fig. 1 1. c.
dargestellten Querbinden fehlen gänzlich, die Farbe der Zeichnung is t überall gleichmässig
schwarz. Die Unterseite lässt die Andeutung einer dunklen Mittellinie erkennen. Die an
unserm Exemplare deutlich sichtbare schwarze Bogenlinie vor den Spinnwarzen wird von
C am b r id g e nicht erwähnt.