Fig. 2). Die Sitmesdornen sind beim "Weibchen klein und stumpf; beim Männchen ist nur der äussere
der rechten Seite ein wirklicher Dorn, die übrigen bleiben einfache Sinneshaare.
A b d om e n : Das erste sehr lange Segment des weiblichen Abdomens ¿kt im ersten Drittel seitlich
relativ stark angeschwollen.1) Die Sinnesdornen desselben sind ebenfalls klein und stumpf.
Der dorsale Hintorrand des vierten Segments des männlichen Hinterleibs (Taf. V Fig. 9) ist stark
abgeschrägt. Der Dornenbesatz an diesem und dem vorhergehenden Ringe ist hier stärker als bei den
übrigen deutschen Arten, bei welchen ein solcher noch vorhanden ist.2) Der Afterausschnitt ist stark
asymmetrisch.
Die V o r d e r an te n n e n des Weibchens sind als relativ kurz zu bezeichnen. Zurückgeschlagen
reichen sie in der Regel bis zum Ende des zweiten Abdominalsegments.3) Das elfte Segment ist mit
zwei Borsten bewehrt, die Glieder 18— 19 tragen nur je eine. Die Verhältnisse der genikulierenden
Antenne sind für die Art sehr charakteristisch. Die Dornen des zehnten und elften Gliedes sind lang
und meist gerade. Der Dorn des dreizehnten Segments ist sehr kräftig. Am folgenden Gliede erhebt
sich der Vorderrand vor der zu einer Hakenborste umgewandelten proximalen Borste zu einem grossen
dornartigen Vorsprunge (Taf. VI Fig. 3). Am 15. und 16. Gliede fehlen dergleichen Erhebungen. Die
vordere Partie des drittletzten Segments (Taf. VI Fig. 4) ist zu einem starken, ein wenig nach vorn gebogenen
und allmählich an Stärke abnehmenden Fortsatz ausgezogen, von etwa der halben Länge des folgenden
Gliedes.4) In der Mitte des Vorderrandes beginnt eine nicht immer deutlich sichtbare, schmale
hyaline Membran Spuren derselben sind auch oft am proximalen Teile des Vorderrandes zu beobachten
welche anfangs ganzrandig, bald aber fein gezähnelt erscheint. Die Zähnchen werden je weiter nach der
Spitze des Fortsatzes zu immer deutlicher, grösser und stärker chitinisiert, so dass das Ganze den Eindruck
eines kleinen Kammes hervorruft. Die Anzahl der Zähne ist nicht konstant; ich habe deren schon bis 20
beobachtet,5) ungerechnet die kleinen, die sich nur als Einkerbungen der hyalinen Membran darstellen.6)
') B r a d y s Angabe, dass das Segment in einen m e h r o der wen ig e r sp itz en , dreieckigen F o rtsa tz ausgezogen sei,
is t sicher s e h r ungenau.
2) E in e Angabe ü b e r diese Ornamentik fe h lt b e i den ü b rig en Autoren.
3) Bei den von L i l l j e b o r g u n tersu c h ten Ex em p laren re ich ten sie u n g efäh r bis zum E n d e des Abdomens. Wie
b e re its b em e rk t, is t diese Differenz ohne w e ite re Bedeutung, d a die Länge dieses E x trem itä te n p a a re s bei allen A rte n niemals
vollkommen k o n stan t ist. Von grösse rer Bedeutung sche int die g erin g e re Anzahl d e r Segmente (23) zu sein, eine Erscheinung,
welche durch die un terb lieb en e Teilung zweier Segmente zustande gekommen sein würde. An den m ir von H e rrn Professor
L i l l j e b o r g freundlichst übersan d ten Exem p laren hab e ich allerdings die Segmentation d e r Vorderan ten n e n vollkommen normal,
wenn auch wie dies an Material, das lange in Alkohol gelegen h a t, j a meistens d e r F all is t — etwas undeutlich gefunden.
Durch letzte ren Umstand sch e in t d e r A u to r, dessen Gewissenhaftigkeit j a ü b e r jed e n Zweifel erhaben i s t, ir r itie r t worden
zu se in , so dass e r die Antennen n u r als 23-gliedrig angegeben h a t. Dass die Mindergliedrigkeit d e r weiblichen Antenne
übrigens kein A rtc h a ra k te r is t, g e h t auch aus d e r we ite ren L i l l j e b o r g ’schen Angabe ü b e r die linke männliche Antenne,
welche aus 24 Gliedern b estehen soll, h e rv o r: Bei le tz te re r ist eben n u r e i n e Grenze s ta rk verwischt gewesen. An den
von m ir u n te rsu c h ten Originalexemplaren licss sich die normale S egmentzahl auch h ie r in allen F ä llen nachweisen.
Wä ren die von L i l l j e b o r g angegebenen Differenzen ab e r thatsächlich v o rhanden, so würden sie noch keineswegs eine
T re n n u n g seiner F o rm von D. wierzejskii bedingen.
4) R i c h a r d g ie b t an , dass d e r F o rtsa tz die L än g e des vorletz ten Gliedes erreich t. Nach seiner Abbildung is t dies
n ic h t gan z d e r Fall.
6) R i c h a r d g ieb t 10—12, L i l l j e b o r g (nach d e r Abbildung in dem Revisionswerke von d e G u c r n e u. R i e h a r d )
9, v. D a d a v gleichfalls 9 un d B r a d y 7—12 Z äh n e an.
®) Nach L i l l j e b o r g soll die genikulierende Antenne aus 23 Segmenten bestehen. Zwischen welchen Gliedern
die n o rmale r Weise ein tre ten d e Verschmelzung n ich t s tattgefunden haben soll, g ieb t e r leider n ic h t an. (Ich vermute , dass
Das zw e it e A n t e n n e n p a a r und die M u n d g lie dm a s s e n zeigen den typischen Bau. Der
grosse Maxillarfuss ist wie der von D. saliniis (Taf. IV Fig. 4) bewehrt.
Die S c hw im m f ü s s e sind entsprechend der Grösse des Tieres kräftig gebaut; besondere Merkmale
weisen sie nicht auf.
F ü n f t e s F u s s p a a r : Die Sinnesdornen der ersten Basalsegmente sind in beiden Geschlechtern
sehr zart, fast haarförmig.
Beim Weibchen (Taf. VI Fig. 6) ist der zweigliedrige Innenast1) nur etwa von halber Länge des
ersten Aussenastsegments. Das zweite längere Glied desselben endet in eine scharfe Chitinspitze, unter
welcher ein Kranz minutiöser Haare steht.2) Das dritte Aussenastglied ist länger als breit. Der Apikaldorn
[desselben reicht nicht bis zum Ende der Klaue des vorhergehenden Gliedes und übertrifft den äusseren
dornförmigen Fortsatz bedeutend an Länge.
Das zweite Basalsegment des rechten Fusses vom Männchen (Taf. VI Fig. 5) trägt am Innenrande
ein hyalines Häutchen.3) Der eingliedrige Innenast dieses Fusses reicht fast bis zum Ende des zweiten
Aussenastgliedes. Er ist etwas gebogen, unmittelbar über seiner Basis am Aussenrande stark angeschwollen
und endet in eine scharfe Spitze, unter welcher sich ein Kranz feiner Härchen befindet. Die untere Partie
des ersten Aussenastgliedes ist nach aussen stark flügelartig hervorgezogen. Von der Seite betrachtet zeigt
diese Verlängerung bei sehr vielen Tieren unmittelbar unter ihrer Ursprungsstelle eine starke Einschnürung.
Der Dorn des zweiten, nach seinem Ende sich stark verjüngenden Aussenastgliedes ist ungebogen und von
besonderer Grösse. Die Endklaue ist stark gebogen.
Das zweite Basalsegment des linken männlichen Fusses trägt am Innenrande gleichfalls eine hyaline
Membran.4) In ihrem oberen Teile ist dieselbe stark verbreitert, mit ihrer unteren Partie reicht sie weit
über das distale Ende des Gliedes hinaus. Der Innenast zeigt oft noch eine Andeutung einer Zweigliedrigkeit.
An seiner Spitze ist er ebenso bewehrt wie der Innenast des rechten Fusses. Die klauenförmige Verlängerung
des zweiten Aussenastgliedes5) ist sehr gestreckt, länger als bei irgend einer anderen deutschen
Art. Der borstenförmige Anhang ist hier nicht nur in seinem Basalabschnitte (wie bei den anderen
deutschen Formen), sondern vollkommen stark chitinisiert. Der innere Rand desselben ist ebenso wie der
dies zwischen den beiden Abschnitten des 19. Segments, welche dem 19. und 20. Gliede d e r weiblichen Antenne homolog sind,
d e r F a ll gewesen ist. cf. p. 20). An den von genanntem F orsche r m ir übersan d ten Exemplaren hab e ich die von ihm angegebene
Abweichung n ich t auffinden können. Im Gegenteil fand ich eine vollkommene Übereinstimmung seiner F o rm m it
den deutschen T ieren auch im Bau d e r genikulierenden Antennen und zwar hinsichtlich a lle r oben an ge führten Details.
Bezüglich d e r linken männlichen Antenne vgl. Anm. 3.
*) R i c h a r d u nd B r a d y geben denselben n u r eingliedrig an. — L i l l j e b o r g sag t von ihm : „ . ... apud individua
bene evoluta biarticula to e t ad articulationem se ta p ra ed ito , sed apud ju n io ra (? ), quamvis ovifera, simplice e t sine s e ta “.
2) B r a d y g ie b t an, dass sich an dieser Stelle n u r zwei Härchen befinden.
8) Dasselbe is t von L i l l j e b o r g und v. D a d a y n ich t angegeben.
*) Dieselbe i s t gleichfalls von L i l l j e b o r g un b ea ch tet geblieben, b ei seiner Form ab e r wohl vorhanden, wie ich
mich überzeugen konnte.
5) L i l l j e b o r g sag t bezüglich des äusseren Astes: „ . . . articulo 2-do elongato e t g ra cili e t in tu s subtilissime
a c u leato , e t lobulo sat magno e t ciliato intus ad su tu ram in te r articulos ambo ibique e tiam seta simplice majore e t ciliata
pra ed ito “. L i l l j e b o r g h a t sicher hierdurch ch a rak te ristisch e Merkmale seiner A r t an g eb en wollen, e r h a t ab e r nichts
we ite r als g a n z n o rm a l e V e r h ä l t n i s s e g e s c h i l d e r t . B r a d y h a t dies n ich t e r k a n n t, denn e r s a g t, dass e r nicht
imstande sei, „to find th e ciliated nodule described by L i l l j e b o r g . “ Dieser Lobus is t eben nichts w e ite r als das b e i allen
(deutschen u n d wohl auch ausserdeutschen) Arten auftreten d e dista le „P o lste r“ (cf. p. 2 8), wovon ich mich übrigens auch
duroh Untersuchung L i l l j e b o r g ’scher Originalexemplare üb erzeu g t habe.
B ib lio th e c a Zo o lo g ic a. H e f t 21. §