Nähe des Aussen- und Innenrandes, ausserdem noch ein Besatz kurzer Dornen auf.1) Die Anzahl und
Anordnung der Dornen unterliegt übrigens mannigfaltigen Schwankungen. Die Seitenborste ist etwa im
letzten Drittel der Länge eingelenkt. Sie sowohl, als die "vier Endborsten sind beim Weibchen kräftig,
besonders in ihren Basalabschnitten; |ind mit starken Fiedern besetzt. Beim Männchen sind diese Borsten
etwas länger, aber weit dünner und zarter befiedesrt.
Die Y o r d e r a n t e n n e n reichen zurückgeschlagen in der Regel kaum bis zum Ende des Céphalothorax.
Die Glieder der weiblichen Antenne (Taf. XII Fig. 5) sind breiter und kürzer als bei Eu. lacustris,
aber immer noch schlanker als bei Eu. affinis. Das achte Glied ist meist deutlich vom folgenden getrennt.
Die Borsten sind länger als bei den beiden anderen Arten. Die Sinneskolben sind gleichfalls von beträchtlicher
Länge; der zart chitinisierte zweite Abschnitt ist zwar kurz, aber meist deutlich wahrnehmbar.2)
An den beiden männlichen Antennen erreichen die verlängerten Sinneskolben (cf. p. 104) nicht ganz
die Grösse wie bei Eu. lacustris. An der rechten Antenne sind die Segmente 13 bis 16 (Taf. XII Fig. 6)
in ihren apikalen Partien nach aussen verbreitert, so dass die Aussenränder stark gebogen sind ; besonders
ausgeprägt ist die Erscheinung am 15. und 16. Ringe. Die Dornen des 10. und 11. Segments bleiben sehr
kurz, fast borstenförmig, die des 9. und 12. sind etwa gleich lang; der Dorn des 8. ist nur wenig kürzer
als einer der beiden letzteren Glieder. Die übrigen "Verhältnisse der männlichen Antennen sind denjenigen von
Eu. lacustris (s. Taf. XI Fig. 13) gleich, nur dass hier, wie dies bereits für die weiblichen Fühler erwähnt wurde,
die einzelnen Segmente etwas kürzer aber breiter als daselbst sind, eine Erscheinung, welche besonders an dem
mittleren Abschnitte der genikulierenden Antenne und an den beiden letzten Segmenten zu beobachten ist.3)
H i n t e r a n t e n n e n und M u n d g lie dm a s s e n zeigen keine Besonderheiten. Nur bezüglich der
Mandibel ist zu erwähnen, dass der vordere grosse Zahn wie bei Eu. lacustris durch einen grossen Zwischenraum
von den übrigen getrennt ist.
*) In der Genusdiagnose erwähnt zwar C lau s diese Bedornung, in der Abbildung (Fig. 3) giebt er sie aber nicht
an. Nun wäre zwar möglich — allerdings nicht recht verständlich, denn man bildet doch eine Sache stets von ihrer charakteristischen
Seite aus ab! — dass hier die Furka, da ihre dorsalen Borsten nicht mit angegeben sind, von der ventralen Seite
gezeichnet sei. Dies ist jedoch wohl nicht anzunehmen, da in den beiden benachbarten, auf Eu. affinis sich beziehenden
Figuren 11 und 13, welche fraglos ein Bild der dorsalen Seite darstellen, gleichfalls jene Borsten weggelassen sind.
Nach B r a d y s Angaben soll auch das letzte weibliche Abdominalsegment einen Dornenbesatz aufweisen.
In H o ek s sonst vorzüglicher Fig. 11 ist die charakteristische Bewehrung der dorsalen Furkalseite irrtümlicherweise
als der ventralen Seite angehörig gezeichnet.
2) Abbildungen der weiblichen Vorderantennen geben nur Hoek und P o p p e . Der Habitus der Antenne ist in
beiden Figuren richtig wiedergegeben, nicht so aber in allen Fällen die Bewehrungsverhältnisse der einzelnen Segmente.
P o p p e erwähnt nur das Vorhandensein von Sinneskolben» zeichnet solche aber nicht. Über Hoeks bezügliche Angaben
vgl. p. 103 Anm. 1.
8) Uber einige Irrtümer der H o ek ’schen Abbildung der rechten männlichen Antenne hat bereits Claus einige
zutreffende Bemerkungen gemacht. Bemerkt mag noch sein, dass die charakteristische Biegung der Aussenränder der Segmente
13—16 von Hoek nicht angegeben, und dass die Bewehrung der einzelnen Abschnitte vielfach unrichtig dargestellt ist.
P o p p e stellt die Segmentierung richtig dar. Seine Angaben über die Bewehrung der einzelnen Glieder sind aber
in vielen Punkten noch ungenauer als bei Hoek.
C la u s ’ Zeichnung übertrifft die Abbildungen von Hoek und P o p p e hinsichtlich der ungenauen Wiedergabe der
Bewehrungsverhältnisse wesentlich. — Auch die Angabe, dass die „Glieder des Mittelabschnittes stark ausgebuchtet“ seien,
ist ungenau; denn die beiden letzten Segmente desselben zeigen — wie dies auch in der Abbildung richtig wiedergegeben
ist — diese Eigentümlichkeit nicht.
B ra d y s Abbildung der vier letzten Segmente der rechten Antenne ist unbrauchbar.
Bezüglich der S c hw im m fü s s e ist; nur zu bemerken, das ihre Aussenranddornen in der Regel
etwas schwächer und länger als bei Eu. lacustris sind (s. Taf. X Fig. 12 u. 13).
F ü n f t e s F u s s p a a r : Beim W e ib c h e n (Taf. XII Fig. 7) ist das zweite Basalsegment fast quadratisch.
Das langgestreckte erste Aussenastglied trägt am äusseren Rande nur einen Dorn; der klauenförmige
Fortsatz ist kürzer und schwächer als bei den beiden anderen Arten des Genus, stark nach abwärts
(rückwärts) gerichtet und am Hinterrande mit einigen Dörnchen versehen. Am Aussenrande des Endstachels
und am Aussenranddorne ‘) des zweiten Aussenastsegments tritt in der Regel gleichfalls sehr feiner
Dornenbesatz auf.2)
Die ersten Basale des m ä n n lic h e n Fusspaares (Taf. X II Fig. 8) sind kurz, ohne besondere
Eigentümlichkeiten. Das zweite Basale des rechten Fusses ist langgestreckt, am Innenrande nicht mit
einem Dorn, sondern nur mit einem feinen Haar ausgerüstet; das des linken ist fast quadratisch; beide
sind nach innen nur wenig verbreitert.
Die drei Aussenastglieder des rechten Fusses sind sehr langgestreckt, die beiden letzten nicht, oder
nur in beschränktem Masse miteinander verschmolzen;8) das zweite ist in seinem Basalteile nicht aufgeschwollen.
4)
Das erste Aussenastsegment des linken Fusses ist relativ breit und kurz.' An der Verschmelzungsstelle
der beiden folgenden Glieder zum Endsegmente tritt stets eine merkliche Verengung ein (oft noch
weit stärker als Taf. XII Fig. 8 angegeben ist). Der Endabschnitt dieses Segments ist nach seinem Ende
zu etwas verbreitert und trägt — abgesehen von der generellen Bewehrung (s. p. 107) — sowohl am äusseren
als auch am inneren Lappen einige feine Haare.5)
Erwähnt mag noch sein, dass an der äusseren apikalen Ecke des ersten Aussenastgliedes des rechten
Fusses noch ein Haar auftritt, welches nicht der generellen Bewehrung6) angehört.
Ü Bei mehreren Exemplaren aus der Umgebung von Magdeburg traten am zweiten Aussenastsegmente abnormerweise
zw e i Dornen auf.
2) Nach B r a d y s Abbildung sollen alle Anhänge mit Nebendornen besetzt sein ; nach allen übrigen Forschern
keiner derselben.
8) C la u s ist der einzige Autor, der dies charakteristische Verhältnis nicht angiebt. — B ra d y erwähnt es in der
Diagnose gleichfalls nicht, giebt es aber in der Abbildung an.
4) Hoek meint, wie auch in seiner sehr sorgfältigen Zeichnung angedeutet ist, dass der Endabschnitt des letzten
Gliedes vielleicht ein besonderes Segment repräsentiert. Ich habe niemals eine Andeutung einer Segmentation beobachtet;
auch kein anderer Forscher macht eine bezügliche Bemerkung.
5) P o p p e will entgegen den Angaben der übrigen Autoren — auch noch einen mittleren Lappen beobachtet haben.
Da de G u e rn e u. R ic h a rd nur Kopien der P o p p e ’sehen Abbildungen veröffentlichen, so finden sich bei ihnen
dieselben Angaben. (Beide Autoren geben auch bei den anderen Arten nur Copien P o p p e ’scher Zeichnungen und lehnen
sich auch in ihren Diagnosen stark an P o p p e an. Aus diesem Grunde ist ein Eingehen auf ihre Angaben weder hier noch
bei der Charakteristik von Eu. lacustris und affinis nötig). —
Auch C la u s sagt in den seiner Genus-Diagnose angefügten Bemerkungen, dass das Endglied mit „drei Papillen
bewaffnet“ sei; in seiner Abbildung giebt er aber nur zwei an.
N o r d q u is t bildet Taf. VI Fig. 8 den Aussenast des linken Fusses mit sehr eigentümlich geformtem Endabschnitte
des zweiten Segments ab. Er bemerkt hierzu p. 61: „Bei einem Männchen, welches ich während der Begattung auf das
Objektglas legte, war dieser distale Teil des vierten Gliedes birnenförmig angeschwollen.“ Sicher haben wir es hier nur
mit einer Abnormität zu thun; denn an eine Formveränderung dieses Abschnittes während der Begattung kann in Rücksicht
auf die starke Chitinbedeckung desselben nicht gedacht werden.
8) Die Bewehrung dieses Fusspaares ist von keinem Autor genau angegeben, am mangelhaftesten von Clau s und Brady.
B ib lio th e c a Z o o lò g ic a. H e ft 21. __