Rotbraun fand sich an den sämtlichen Schwimmfüssen, deren Endborsten grünlich-blau gefärbt waren.
ff. saliens ist also wohl imstande, nach dieser Richtung hin einen Vergleich mit den am schönsten
gefärbten Copepoden des Meeres auszuhalten.
Die G rö s s e beträgt durchschnittlich 3 mm.
V o rk om m e n : Die Art ist bisher in Deutschland nur gefunden worden von Im h o f im Chiemsee
in Oberbayern und im Titisee im Schwarzwalde und wahrscheinlich von P o p p e 1) im Huvenhoops-See in
der Provinz Hannover.
L e i c h t e E r k e n n u n g sm e r k m a l e : Von ff. appendiculata unterscheidet sich unsere Art leicht
durch den Besitz einer vierten (kleineren) Apikalborste der Furka, durch den Mangel von gespaltenen Anhängen
über der weiblichen Genitalöffnung und durch den Bau des fünften Fusspaares beim Männchen.
Durch den Mangel zweier Zähne an der weiblichen Genitalklappe des Weibchens und besonderer sexueller
Differenzen an den rechten Füssen des zweiten bis vierten Schwimmfusspaares vom Männchen ist ff. saliens
leicht und sicher von der nahe verwandten ff. weismanni zu unterscheiden.
11. Heteroeope weismanni Imhof.
(Taf. VII u. Taf. VIII Fig. 1—6.)
1878. Heteroeope robusta Grub'er (non Sars), tiber zwei Süsswasser-Calaniden. p. 5—1 1 . Taf. I. Fig. 1—13.
1886. Heteroeope robusta Vosseier (non Sars), Die freil. Copep. Württembergs, p. 199. Taf. VI. Fig. 14.
1888. Heteroeope saliens Nordquist (non Lilljeborg), Die Calaniden Finlands. p. 69 u. 70. Taf. VIII. Fig. 1—5.
1889. Heteroeope boredlis de Guerne und Richard (Fischer?), Rev. des Cal. d’eau douce. p. 7 0—72.
Taf. III Fig. 17 u. 18.
1890. Heteroeope weismanni Imhof, Notizen über die Süsswasser-Calaniden.
189J. Heteroeope saliens v. Daday (non Lilljeborg), Conspect. Diapt. faunae hung p. 135—136. Taf. VI
Fig. 12—14.
Wie bereits bemerkt, ist ff. weismanni eine ff. saliens sehr nahestehende Art. In nachfolgender
Charakteristik wird deshalb auch nur auf diejenigen Eigenschaften Rücksicht genommen werden, in welchen
sich die erstere von der letzteren unterscheidet.
C e p h a lo th o r a x und A b d om e n (Taf. VH Fig. 1) zeigen dieselben Verhältnisse wie bei ff.
saliens*) Der über der weiblichen Geschlechtsöffnung liegende Deckel (Taf. VII Fig 2) aber ist am Hinterrande
mit zwei Zähnen ausgerüstet, deren Form etwas variiert.
0 P o p p e , Notizen z. Fauna der Süssw.-Becken. - Ob es sich hier wirklich um H. saliens oder um die mit jener
Art bisher verquickte E. weismanni handelt, vermag ich nicht zu entscheiden. Poppe giebt nichts Näheres über seine Form an.
2) Eine gute Abbildung des Tieres, von der Seite gesehen, giebt N o rd q u is t. — G ru b e rs Angabe: „Jedes Furkal-
glied trägt drei sehr lange mittlere und zwei ganz kurze seitliche, befiederte Borsten“ ist insofern ungenau, als weder die
äussere apikale, noch die innere (!) dorsale Borste eine Befiederung aufweist. (Kritische Bemerkungen zu mehreren, H. weismanni
betreffenden Angaben G ru b e r s , N o r d q u is ts und V o s s e le rs finden sich in der Gattungs-Charakteristik).
Gleichfalls übereinstimmend mit denjenigen von ff. saliens sind die ersten sechs E x t r e m i t ä t e n p
a a r e 1) (Taf. VII Fig. 3, G— 8 u. Taf. VIII Fig. 1—3). Nur bezüglich der männlichen G r e i f a n t e n n e
(Taf. VIII Fig. 2) ist zu erwähnen, dass der mittlere Teil derselben stärker aufgeschwollen ist als
bei jener Art.*)
Sch w im m fü s s e : Die Füsse des ersten Paares (Taf. VIII Fig. 4)' und die Innenäste aller Paare
sind in beiden Geschlechtern, wie überhaupt bei allen Arten des Genus, übereinstimmend gebaut. Während
die Aussenäste der linken Füsse der folgenden Paare beim Männchen sich von einander und von denjenigen
der entsprechenden Paare des Weibchens (Taf. VII Fig. 9) hicht unterscheiden, treten an den
Aussenästen der rechten Füsse dieser Paare sehr interessante geschlechtliche Besonderheiten auf.3)
Am rechten Fusse des zweiten Paares (Taf. VII Fig. 10) tritt eine merkliche Verkürzung der Segmente
auf Die kleinen dornartigen Fortsätze* in welche die äusseren apikalen Ecken der beiden ersten
Segmente der weiblichen Füsse und des linken männlichen Fusses (ebenso wie die der zwei folgenden
Paare) ausgezogen sind, sind hier (Taf. VII Fig. 9 dV.) auf die Vorderseite, fast bis zur inneren apikalen
Ecke gerückt. Wie beim normal gebauten Fusse diese Verlängerungen die Aufgabe zu haben scheinen, eine zu
weite Biegung des zweiten und dritten Segments nach aussen zu verhindern,.so scheinen sie hier ein Umknicken
dieser Segmente nach vorn verhindern zu sollen. Aus der stärkeren Entwicklung der die drei Segmente
verbindenden Gelenkmembranen geht hervor, dass den Gliedern dieses Fusses eine grössere Beweglichkeit
zukommt. Die Aussendornen sind länger als bei den weiblichen Füssen und dem rechten Fusse
desselben Paares beim Männchen; der zweite Dorn des Endgliedes zeigt auffallender Weise keinen Besatz
von Nebendornen. Der Endstachel ist etwas verlängert und schwäch nach aussen gebogen.4)
Beim rechten Fusse des dritten Paares (Taf. VII Fig. 11 ) ist nur eine geringe Verkürzung der
einzelnen Segmente und keine V eränderung der Hinterränder derselben eingetreten. Die Aussenranddornen
mit Ausnahme des sehr kräftigen zweiten Dorns des Endgliedes sind stark verkürzt, zart und ohne jede
Bewehrung mit Nebendornen. Der Endstachel dagegen ist verlängert und stark nach innen gebogen. Auch
die Innenrandborsten des letzten Segments zeigen eine schwache Krümmung nach innen.5)
Während die rechten Füsse des zweiten und dritten Paares stärker bewehrt sind als die normal
gebauten linken Füsse, ist beim rechten vierten Fusse (Taf. VII Fig. 12) das Gegenteil der Fall; derselbe
ähnelt hinsichtlich seiner Bewehrung vielmehr stark dem ersten Paare. Die Aussenranddornen sind zwar
nicht kürzer, aber bei weitem zarter und ohne jeden Besatz von Nebendornen, und der ebenfalls schwächer
chitinisierte Endstachel hat an seinem Aussenrande nur einen Besatz von schwachen Dörnchen, wie sich
ein solcher am ersten Fusspaare vorfindet.6)
’) Von der Angabe de Guerne u. Rich a rd s: „Antennae 1mi paris corpore breviores“ gilt dasselbe wie von der
S a r s ’ bezüglich H. saliens (p. 92).
2) Bezüglich der Abbildungen der Vorderantennen, welche von G ru b e r, N o rd q u is t und Sövinsky veröffentlicht
sind, vgl. p. 80 bis 82.
8) Von allen Forschern, welche die Art bearbeitet haben, hat allein G ru b e r diese interessante Erscheinung beachtet.
4) G ru b e r hat nur die Krümmung des Endstachels beobachtet. Bezüglich der Aussenranddornen sagt er, „dass
sie nicht mehr so stark bedornt“ erscheinen. In seiner Abbildung stellt er aber diese Verhältnisse richtig dar.
6) Gruber bildet den Fuss richtig ab; die auffallende Verkümmerung der drei oberen Aussenranddornen hat er
beobachtet, in seiner Beschreibung aber unerwähnt gelassen.
6) Die Zeichnung G ru b e rs von diesem Fusse ist gleichfalls gut.