dadurch von dem Typus merklich ab weicht, dass demselben die beiden „Polster“ fehlen, zwischen welche
der „Hals“ der Spermatophore zu liegen kommt (z. B. D. doriai, loveni)j aber der Fuss dieser Arten bleibt
trotzdem eine durchaus zweckdienlich konstruierte Zange. Die Verhältnisse bei D. a. aber sind offenbar
unrichtig dargestellt, und daraus ergiebt sich für mich die Unmöglichkeit, die Art als sichere anzuerkennen.
Über
D. flagellatus Ulj.
vergl. Teil H I dieser Arbeit, p. 89 und 62.
D. ambiguus Lillj.
Da L i l l j e b o r g das Männchen unbekannt geblieben ist, welches zur Feststellung der Art die
wichtigsten Charaktere liefert, so ist die Art wohl mit Recht als unsicher zu bezeichnen, um so mehr,
als das Weibchen nicht e in hervorstechendes Merkmal besitzt. Bezüglich der Angabe L i l l j e b o r g s , dass
die Vorderantennen 26gliedrig seien, vgl. diese Arbeit, v. III, p. 14, Anm. 1.
Über
D. armatus C. L. Herrick
lässt sich ein sicheres Urteil nicht abgeben, um so weniger, als der Autor seine sehr lückenhafte Darstellung
in seinen späteren Arbeiten nicht vervollständigt hat.
D. zografi Kortschagin.
Bezüglich dieser Art habe ich mich an den Autor selbst gewandt, aber weder Material noch Auskunft
erhalten.
D. guernei Imhof.
Seit der Herausgabe des dritten Teiles dieser Arbeit habe ich eine grosse Zahl von Arten der
D. vulgaris (= coeruleus)-®ruppe untersucht, so- dass meine frühere Ansicht, dass diese Art wohl eine sichere
sei, stark ins Schwanken geraten ist.
Über Im h o f s D. gracilis-guemei vermag ich noch keine näheren Angaben zu machen.
D. aegyptiacus Th. Barrois
ist — wie dies bereits J. R ic h a r d ausgesprochen h a t1) — eine Jugendform, welche vielleicht zu D. galebi
oder D. alluaudi gehört.
*) J. Richar d, Copép. recueill. par M. le Dr. Th. Barrois en Egypte etc.
Gen. Poppella J. Rieh.
Meine Diagnose des Genus weicht von der R ic h a r d s in vielen Punkten nicht unwesentlich ab.
Die Untersuchung von Originalexemplaren, die ich der Güte des Herrn Dr. R ic h a r d selbst verdanke,
ergab eben die in der Diagnose niedergelegten Resultate. Über die spezielleren, vielfach höchst interessanten
Verhältnisse will ich, um Herrn Dr. R i c h a r d nicht vorzugreifen, keine näheren Angaben machen.
Lange nach Abschluss des Manuskripts für das „Tierreich“ und nach Niederschrift dieser Notiz erhielt
ich Herrn Prof. S a r s ’ neueste Arbeit über die „Pelag. Entom. of the Casp. Sea“. In derselben wird P. g.} da
sie zur Fauna des Kaspischen Sees gehört, eingehend beschrieben und vortrefflich abgebildet. Leider war es mir
aber nicht mehr möglich, S a r s ’ Darstellung für meine Diagnose zu verwerten. In den meisten und wichtigsten
Punkten stimmen beide überein. Bezüglich der Differenzen sei nur bemerkt, dass mir, wie oben angegeben
ist, bei Abfassung meiner Diagnose nur Originalexemplare der Art, nicht also auch solche aus dem Kaspischen
See Vorlagen. Die Differenzen zwischen unseren Darstellungen dürften also wohl zumeist in dem verschiedenen
Materiale begründet sein, das wir bearbeiteten.
Gen. Pseudodiaptomus C. L. Herrick.
Herr Dr. G i e s b r e c h t machte mich vor längerer Zeit darauf aufmerksam, dass die Genera P.
und Schmackena wohl identisch seien. Bei einer näheren Prüfung der Frage konnte ich nicht umhin,
diesem Urteile vollkommen beizupflichten und demzufolge auch die H e r r ic k sehe Bezeichnung in meiner
Bearbeitung im „Tierreiche“ anzuwenden. H e r r i c k s Darstellung seines P. pelagicus ist allerdings nicht
lückenlos, jedoch aus den folgenden Angaben dürfte sicher hervorgehen, dass wir es hier mit einer Art zu
thun haben, welche den als Schmackeria, Weismannelia und Heterocalanus-Arten beschriebenen Formen so
nahe steht, dass eine generelle Scheidung nicht angängig ist:
1) Der Cephalothorax besteht aus fünf deutlich von einander geschiedenen Segmenten, wie bei
P. semcaudatus und P. salinus. H e r r i c k bezeichnet ihn zwar als „six-jointed“, fügt aber sofort hinzu:
„last two segments coalescent above“. Auch in seinem Habitusbilde giebt er ihn als aus fünf Segmenten
bestehend an.
2) Das Abdomen des Weibchens besteht nach H e r r ic k allerdings nur aus drei Segmenten, und
in seinem Habitusbild zeichnet er deren sogar nur zwei. Schon aus diesem Widerspruch scheint mir hervorzugehen,
dass H e r r ic k sich bezüglich dieses Punktes nicht vollkommen klar geworden ist. Aber wenn
auch das Abdomen wirklich nur aus drei Abschnitten bestehen sollte, so würde das noch kein Grund sein,
P. pelagicus als zu einem besonderen Genus gehörig zu bezeichnen.
3) M rä z e k macht gelegentlich der Beschreibung seines P. hessei auf die interessanten Cutikular-
gebilde aufmerksam, welche die weiblichen Grenitalöffnungen bedecken, und giebt auch deren Form für
P. stuhlmanni an. H e r r i c k erwähnt gleichfalls diese Gebilde und giebt deren Form in Taf. II Fig. 3
(Arbeit von 1887) wieder. Aus dieser Zeichnung geht unzweifelhaft hervor, dass diese Gebilde bei P. pe-
lagicus und P. stuhlmanni fast übereinstimmend sind.