D. longicornis Herrick.
H e r r i c k fasste (Final rep. 1884 p. 140) unter dem im Jahre 1879 bereits aufgestellten, unsicheren
Begriffe D. longicornis1) zwei Formen zusammen: D. leptopus S. Forb. und similis Herrick, beide als
Varietäten von D. longicornis bezeichnend. Die erste Form ist sicher mit der gleichnamigen Art F o r b es’
identisch; die zweite ist aber so ungenau beschrieben und abgebildet wie D. I. selbst, so dass sie mit diesem
zu den ungewissen Arten gerechnet werden muss.
In seiner jüngsten Arbeit (Synopsis 1895) hat H e r r i c k D. longicornis als Art nicht wieder aufgeführt
und D. similis nur gelegentlich der Charakteristik von D. franciscanus Lillj. mit einem Satze erwähnt.
Wie es scheint, hat für ihn D. s. nicht einmal mehr den Wert einer Varietät.
H. trybormi Lillj.
L i l l j e b o r g hat in seiner trefflichen Diagnose die Verhältnisse des letzten Thoraxsegments beim
cf unbeachtet gelassen: links ist dasselbe nur wenig nach hinten verlängert und abgerundet, rechts aber zu
einem grossen, nach rück- und auswärts gerichteten Flügel ausgezogen, der in den äusseren Sinnesdorn
ausläuft; der innere Sinnesdom befindet sich auf einer besonderen kegelförmigen Hervorstülpung des Hinterrandes
des Flügels (Taf. XIV Fig. 11). Diese Erscheinung ist um so auffallender, weil bei den Männchen der
Dicuptomus-Aiten das letzte Thoraxsegment stets symmetrisch gebaut ist und keine Flügelbildungen aufweist.
Das erste Abdominalsegment des cf trägt an der rechten distalen Ecke auf einem besonderen Lobus
einen Sinnesdom. ' ^
Die von L i l l j e b o r g erwähnte feine Zähnelung am Fortsatze des drittletzten Gliedes der Greifantenne
habe ich an keinem der von mir untersuchten Individuen beobachten können (Taf. XIV Fig. 12).
(Das Material verdanke ich der Güte des Herrn Prof. L i l l j e b o r g .) Der Sinnesdom des achten Gliedes
dieser Antenne ist zu einem grossen, stark chitinisierten Dorne umgewandelt; die Dornen am zehnten und
elften Gliede sind gross; der Dorn des dreizehnten nur mittelgross. Am fünfzehnten Gliede findet sich vor
der Hakenborste eine domartige Hervorstülpung.
Die Sinnesdomen des ersten Basale des fünften Fusspaares vom cf zeigen, wie dies auch aus
L i l l j e b o r g s Zeichnung hervorgeht, eine ganz auffallende Länge; sie sind fast borstenförmig, auf grossen
Loben entspringend.
Der Aussenast des linken cf Fusses zeigt typischen Bau.
H. sanguineus S. Forb.
Auf Taf. X III Fig. 9 gebe ich die charakteristischen Verhältnisse des letzten Thoraxsegments vom
9 wieder. Die ungenauen Angaben über den Bau des fünften Fusspaares vom c? dürften durch meine
Zeichnung (Taf. XIII Fig. 10) gleichfalls beseitigt sein.
') Nach Un d e rwo o d werde D. I. i J. 1877 als Cycfops-Art beschrieben (Rev. Surv. Minnes. v. 6, p. 288).
Während de G u e rn e u nd R ic h a r d D. minnetovika Herrick1) unter die unbestimmbaren Arten
rechnen, identifiziert M a rsh die Form mit D. s., meint aber, dass sie wohl eine Varietät von letzterem
repräsentieren dürfte. Wenn man den Angaben H e r r i c k s Vertrauen schenken könnte, dann wäre M a rsh
unbedingt zuzustimmen. Jedoch H e r r i c k s Diagnosen und Zeichnungen sind durchweg so ungenau, dass
man fast a lle seine Arten als Varietäten anderer, sicher bestimmter Arten betrachten müsste, und das
dürfte doch wohl nicht angängig sein.
D. minutus Lillj.
Die Furkalborsten und Borsten der Schwimmfüsse sind zwar sehr zart, aber ihre Befiederung habe
ich nicht, wie das L i l l j e b o r g angiebt (cf. auch dessen Abbildung Taf. 3, Fig. 25), abweichend gefunden.
Der Aussenranddorn des zweiten Aussenastgliedes des rechten fünften Fusses cf kann auch vollständig
fehlen.
D. signicauda Lillj.
Erstes Abdominalsegment des cf rechtsseitig etwas verbreitert; zweites und drittes Segment in den
distalen Partien der rechten Seite verbreitert; Hinterränder des zweiten, dritten und vierten Segments
dorsal mit je einer Dornenreihe.
Das erste. Aussenastglied des rechten fünften Fusses cf ist an seiner distalen Ecke stark hervorgezogen;
eine hyaline Lamelle tritt, wie L i l l j e b o r g angiebt, nicht auf. Verbreiterungen an dieser Stelle,
wenn auch nicht in dem Masse, sind bei sehr vielen Arten zu beobachten, z. B. bei D. vulgaris (cf.
Teil III, Taf. II, Fig. 10).
Den Haken am drittletzten Segmente der Greifantennen habe ich ein wenig abweichend gefunden
(Taf. X III Fig. 8). — Die dornartigen Fortsätze am zehnten und elften Gliede sind mittellang; der Fortsatz
des dreizehnten ist lang und kräftig.
D. franciscanus Lillj.
L i l l j e b o r g s Diagnose ist mit grösser Sorgfalt aufgestellt; nur hinsichtlich einiger Details bedarf
sie einer Korrektur.
Der Innenast des fünften Fusspaares $ ist an seiner Spitze zu einem relativ grossen, dornenartigen
Fortsatze (Taf. XIV Fig. 13) ausgezogen, welcher mit feinen Härchen besetzt ist. (Der Haarbesatz tritt also
nicht an der Basis des einen Enddorns auf).
Das zweite Aussenastglied des linken fünften Fusses beim cf hat von oben oder unten gesehen
nicht die Form, wie sie L i l l j e b o r g auf Taf. I Fig. 13 abbildet, sondern wie ich sie Taf. XIV Fig. 14
wiedergegeben habe. Betrachtet man das Glied von der S e i t e (von aussen oder innen), so tritt erst die
9 Final Report p. 188, Taf. Q-, Fig. 8—10.