Das f ü n f t e P u s s p a a r ist dem t o t fl. salims sehr ähnlich; geringe Unterschiede lassen ^ ch
aber doch hinsichtlich einiger.Punkte konstatieren. Beim Weibchen (Taf. VIII Fig. 5) sind die beiden
Amssenastglieder, besonders das zweite, weit mehr gestreckt als bei jener Art, und die Aussenranddornen
sowohl, wie die Innenranddornen des letzten Gliedes ^ z e ig e n an; ihrer dem Segmente zugekehrten Seite
eine feine Zähnelnng. An den distalen Abschnitten beider Ränder des Endgliedes;, welches bi$r weitem'
schlanker ist als das von fl. salims, tritt eine feine Behaarung auf. Der apikale Stachel ist in der Regel
etwas stärker gebogen als bei jener Art und in seiner Endpartie gleichfalls zweizeilig bedornt.
Die beiden ersten Basalglieder des männlichen Paares (Taf. VIII Fig. 6) sind mit der sie verbindenden
Lamelle gleichfalls innig verwachsen, aber beträchtlich weiter von einander entfernt, als-dies bei
fl. salims der Fall ist. Das zweite Basale f t «echten Fusses ist am Innenrande etwas erweitert. Die
beiden Aussenastglieder desselben Fusses sind so eng mit einander verschmolzen, dass in den meisten Fällen
kaum noch eine Andeutung einer ehemaligen Segmentierung zu beobachten ist.8) Eine geringe Einschnürung
zeigt aber stets deutlioh die Grenze der primitive«: Glieder an. Das erste derselben ist weit grösser als bei
fl. salims-, seine Bewehrung ist ebenso, wie die des zweiten, die gleiche wie bei jener Art. Der kleine Dorn
des zweiten. Segments, welcher daselbst auf der Hinterfläche nahe dem In n e n ra n ft seine Stelle hat, istl
hier an den Aussenrand zwischen den Aussenrand- und den Enddom gerückt.
Der Innenast die® linken Fusses, dessen Grenze nurtgmch undeutlich zu erkennen isft.ist stärker
und in der Regel etwas mehr als bei fl. salims gebogen. Das erste Ausspnastglied istr:|elativ kürzer,
das zweite relativ länger8) als bei jener Art. Die Bewehrung beider ist fast genau dieselbe wie bei
fl. salims. Die Behaarung der Innenseite des letzten Gliedes beschränkt sich nur auf die apikale Hälfte |
der dritte Aüssenranddorn desselben ist etwas entfernt vom Endstachel eingelenkt, welcher sich bei etwas
variabeler Länge durch besondere Stärke auszeichnet.
Das A u g e befindet sich gleichfalls nahe am Stirnrande.
Über die F ä r b u n g findet sich allein bei G ru b e r eine Angabe. Er fand „den ganzen Rücken
vom Kopf bis zum Abdpmen stark blau (berlinerblau) gefärbt, ebenso die Ober- undAJnterlippe und einzelne
Borsten und Glieder der vorderen Extremitäten.“ Jh fährt dann fort: „Nicht alle Tiere ’ ^ j
Färbung in gleich intensiver Weise, viele gar nicht, andere,/aber, s o w o h l Männchen wie Weibchen, so sehr,
dass man die Farbe schon mit blossem Auge deutlich wahrnehsuen kann. Ausserdem ist die Furka immer
leicht zitronengelb, die Partien um . die weibliche Geschlechtsöffnung dunkelblau p|jn d . leuchtendgrangerot
gefärbt, und auch die Unterlippe zeigt häufig orangerote Flecken. Während diese Färbung meist dffl|
ist, fand ich auch umschriebene dunkelblaue Partien am hinteren Teile des Vas deferens.“
Ich möchte hierzu nur bemerke^ dass ich ähnliche prächtige Färbung, allerdings etwas verblasst,
an den von mir untersuchten, in einer schwachen Formollösung konservierten Tieren aus dem Bodensee
beobachtet habe, und dass das Pigment der Augen stets ein lebhaftes Blau war.
*) v. Daday zeichnet deren nur drei.
2) N o rd q u is t und de Guerne u, Rich a rd zeichnen dagegen zwei deutlich von einander geschiedene Segmente.
(An den mir von Herrn Dr. R ic h a rd freuifelichst zur Verfügung gestellten Exemplaren waren die Verhältnisse aber genau
so wie oben angegeben). . i ' .
G ru b e r u. v. Daday zeichnen den Äussenast ohne jede Andeutung einer Zweigliedrigkeit.
3) Imh o f giebt noch an, dass sich das Endglied auch durch geringere Breite von dem von H. saliens unterscheide.
Eine feststehende Differenz in diesem Punkte habe ich nicht konstatieren können.
G r ö s s e : ca. 3 mm.
V o rk om m e n : Der einzige Ort Deutschlands, in welchem H. weismanni bisher gefunden worden
ist, ist der Bodensee, der ja zu einem Teile zu Deutschland gehört.
L e i c h t e E r k e n n u n g sm e r k m a l e : Von H. appendiculata unterscheidet sich die vorliegende Art
leicht durch dieselben Merkmale wie H. saliens (s. das.) ünd von dieser durch das Vorhandensein zweier
Zähne an dem weiblichen Genitaldeckel und durch die interessanten Differenzen an den Aussenästen der
rechten Püsse des zweiten bis vierten Schwimmfusspaares vom Männchen.
12. Heterocope appendiculata Sars.
(Taf. IX Fig. 1—11.)
1863. Heterocope appendiculata Sars, Oversigt af de indenl. Ferskv.-Copep. p. 224.
1888. Heterocope appendiculata Nordquist, Die Calaniden Pinlands, p. 66—68. Taf. VII u. Taf. VIII.
Fig. 6.
1889; Heterocope appendiculata de Guerne u. Richard, Rév. des Calanides d’eau douce, p. 73 u. 74.
Taf. II I Fig. 12 u. 16.
C é p h a lo th o r a x 1) und Abdomen (Taf. IX Fig. 1) verhalten sich hinsichtlich ihrer Längen etwa
wie 9 : 5 ; Länge und grösste Breite des ersteren stehen in einem Verhältnisse von 2*/« : 1. Der
Céphalothorax ist demnach als relativ schmal zu bezeichnen, und in der That ist H. appendiculata, vor
allen Dingen, wenn man sie mit den beiden vorhergehenden kräftig gebauten Arten vergleicht, ein sehr
schlankes, zierliches Tier. Die Stirn ist fast geradlinig. Die Einbuchtungen der Aussenränder des ersten
Segments sind weit stärker als bei H. saliens und weismanni. Vom Hinterrande des ersten Segments
tritt eine allmähliche Verschmälerung des Vorderleibes ein. Die beiden letzten Segmente sind entweder
nur undeutlich, oder gar nicht von einander geschieden. Seitliche Verlängerungen des letzten Segments
treten nicht auf.
A b d om e n : Das erste weibliche Segment ist in seinem distalen Abschnitte etwas verbreitert und
gleich den beiden folgenden als relativ schmal zu bezeichnen. Die weibliche Genitalöflfnung wird von fünf
.symmetrisch angeordneten Chitinplatten überdeckt (Taf. IX Fig. 3), welche ein wichtiges charakteristisches
Merkmal der Art darstellen. Die mittlere Platte ist etwa auf 4/s ihrer Länge in vier fast gleichbreite
Abschnitte gespalten, welche ebenso wie die der übrigen Anhänge apikal zugespitzt sind. Die beiden benachbarten
Anhänge sind dreispaltig; je zwei dieser Abschnitte sind gleichlang und werden von dem dritten
1) Da mir nur wenige Individuen von H. appendiculata zur Untersuchung zu Gebote standen, so wolle man etwa
vorhandene Ungenauigkeiten der Diagnose oder Abbildungen entschuldigen.
B ib lio th e c a Zo o lo g ic a. H e f t 21. 13«