
ersehen. Am Endteile des drittletzten Gliedes der Greifantenne fand ich (bei Originälexemplaren) eine sehr
schmale hyaline Membran.
D. eiseni Lilljeb.
Taf. XIV Eig. 3 sind die charakteristischen Verhältnisse des letzten Thorax- und ersten Abdominalsegments
vom Weibchen 'wiedergegeben.
Das erste Abdominalsegment vom Männchen zeigt rechts einen auf einem kleinen Zapfen stehenden
Sinnesdorn. ^
Das elfte Glied der Vorderantennen trägt zwei Borsten; die Glieder 13—19 sind mit nur je einer
Borste ausgerüstet. .
Von den dornförmigen Fortsätzen der Greifantenne des zehnten, elften und dreizehnten Gliedes ist
der des elften am grössten, der des zehnten am kleinsten. Am fünfzehnten Gliede ist vor der Hakenborste
eine dornförmige Erhebung, am sechzehnten am Ende ein stumpfer Fortsatz zu beobachten.
Der dornförmige Fortsatz des dritten Aussenastgliedes des fünften Fusspaares 9 ist, wie dies auch
L i l l j e b o r g in seiner Abbildung angiebt, stets mit dem Segmente durch ein deutliches Gelenk verbunden.
Dieselbe Erscheinung fand ich (wie das. bemerkt) auch bei JD. superbus. Es erscheint mir daher wahrscheinlich,
dass dieses Verhältnis das primäre ist, und dass erst bei fortschreitender Rückbildung des Segments
die gelenkige Verbindung verloren geht, dass also aus dem einst selbständigen Dorn nach und nach
jener dornartige Fortsatz hervorgeht, der bei den überaus meisten Arten zu beobachten ist.
D. amblyodon Marenz.
Im dritten Teile dieser Arbeit p. 19 ff. habe ich versucht, die Bewehrung der Greifantenne auf
die der weiblichen Vorderantennen zurückzuführen. Gelegentlich der Untersuchung von JD. amblyodon —
das Material verdanke ich der Güte des Herrn Prof. S ow in s k i in Kiew — gelang es mir, eine in meiner
erwähnten Darstellung gelassene Lücke auszufüllen. An dem neunzehnten Gliede der Greifantenne, einem
langen Abschnitte, welcher dem neunzehnten, zwanzigsten und einundzwanzigsten Gliede der weiblichen
Antenne entspricht, findet man bekanntlich zwei Chitinspangen, einen kleinen, an der Spitze zart chitini-
sierten Dorn (dem vielleicht eine ähnliche Aufgabe wie den typischen Sinnesdornen zukommt) und am
Ende eine (unverändert gebliebene) Fiederborste. Die Bewehrung ist also im Prinzip dieselbe wie bei der
weiblichen Antenne, bis auf den am neunzehnten Gliede bei letzterer stets auftretenden Sinneskolben,
den ich bei den deutschen Arten niemals nachweisen konnte. B e i JD. a. a b e r k o n n t e ic h ih n d e u t lic
h b e o b a c h te n . Er hat seinen Platz E wie zu vermuten — unmittelbar hinter den beiden Chitinspangen,
ist aber sehr klein und wird vielfach von den Spangen verdeckt. Auch bei D. sicilis Forbes —
Material dieser Art erhielt ich durch die Freundlichkeit des Herrn Prof. M a rsh in Ripon, Wisc. fftr konnte
ich das Vorhandensein des Kolbens konstatieren, so dass es mir kaum zweifelhaft ist, dass wir es hier mit
einem k o n s t a n t a u f t r e t e n d e n G e b ild e d e r G r e i f a n t e n n e zu th u n h a b e n , das aber wegen
seiner die Beobachtung erschwerenden Stellung bisher übersehen wurde.
D. alluaudi Guerne und J. Bich.
Die interessante Art weicht hinsichtlich der Organisation des linken fünften Fusses cf sehr weit
vom Typus ab *) und nähert sich hinsichtlich dieses Merkmals sehr stark dem Gen. Broteas Lov. Da aber
alle sonstigen Verhältnisse genau dieselben sind wie beim Gen. JDiaptomus (besonders sei dies bezüglich
der Organisation des hinteren Maxillarfusses hervorgehoberi), so stellt sie zwar ein Verbindungsglied der
beiden Genera dar, ist aber ohne Zweifel zum Gen. JDiaptomus zu rechnen.
Da die Diagnose der beiden französischen Forscher und die v. D a d a y s merklich differieren, so
gebe ich Taf. XIV Fig. 7—9 einige Zeichnungen, welche nach Exemplaren von der Insel Lazarote entworfen
sind und den Bau der interessanten Art etwas aufzuhellen imstande sein dürften.
Bemerkungen zu den unsicheren Diaptomus-Arten.
Die Arten K. L. Kings,
D. pöüux, uxor'ms, maria und coöki sind vollkommen unsicher; sie hätten gänzlich unberücksichtigt bleiben
können, da sie eigentlich nur nackte Namen sind. Um die Art K in g scher Beschreibung zu charakterisieren,
seien hier die „Diagnosen“ obiger Arten wörtlich wiedergegeben: JD. pollux: „Male spindle-shaped“ ;
D. uxorius: „Male clavate“ ; D. maria: „Last thoracic ring in female with processes shorter than the
abdomen“, und D. coolci: „Last thoracic ring with processes longer than the abdomen“. 2)
D. affinis Ulj.
Schon die Angabe bezüglich der Vorderantennen: „articulis omnibus inermibus“ kennzeichnet die
Diagnose als durchaus mangelhaft. D e G u e rn e u n d R ic h a r d führen D. a. unter den sicheren Arten
an und meinen, dass sich derselbe D. denticomis sehr zu nähern scheine. Die Möglichkeit einer Identität
zwischen beiden Arten ist zwar keineswegs zu leugnen, aber ebensogut wäre es möglich, dass D. a. mit
mehreren anderen Arten identisch wäre.
D. asiaticus Ulj.
Auch diese Art halten d e G u e r n e u n d R ic h a r d für eine sichere. Ich kann mich in diesem Punkte
den verdienstvollen Forschern gleichfalls nicht anschliessen, weil der linke fünfte Fuss cf einen vollkommen
u n m ö g lic h e n Bau zeigt: das zweite Basale trägt innen ein fast kugelförmiges Glied und aussen zwei
Borsten. Wie sollte eine solche Extremität die austretende Spermatophore ergreifen und an die weibliche
Genitalöflfnung kleben können? Es giebt ja einige Arten, bei welchen der Bau dieses Fusses besonders
*) Dasselbe gilt auch für D. chevreuxi Guerne und J. Bich. Die Art, welche ich nicht untersucht habe, ist aber
trotz des viergliedrigen Abdomens 9 gleichfalls in das Gen. Diaptomus einzureihen.
2) Ygl. hierzu S ar s : Contrib. Freshw. Ent. New-Zealand, p. 57*
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