Segmente, auch der normaler Weise (cf. p. 81) miteinander verschmelzenden Glieder 22 und 23, ist ganz
unverändert geblieben.1)
Die H i n t e r a n t e n n e n (Taf. VII Fig. 3) zeigen ganz den Typus derjenigen von Diaptomus (cf. p. 21).
Form und Bewehrung der beiden Basalsegmente (Bi u. Ba) und des kurzen Innenastes (Rii u. Ria) sind
genau dieselben wie daselbst. Der langgestreckte Aussenast (Re) dagegen besteht nur aus sechs selbständigen
Gliedern. Auf das lange zweite Segment folgen nur drei kurze Glieder. Wenn man aber berücksichtigt,
dass das Glied, welches dem ersten der vier kurzen Glieder2) (dem dritten des Astes) bei Diaptomus
entspricht, hier mit dem zweiten verschmolzen ist (wie sich aus der Anzahl der Anhänge des letzteren
deutlich ergiebt, und wie auch oft noch durch eine Chitinverdickung des Aussenrandes angedeutet ist), so
wird man finden, dass die Beborstung des Aussenastes genau dieselbe ist wie bei Diaptomus. Die Innenrandborste
des letzten Segments ist hier allerdings viel weiter distalwärts eingelenkt als bei jener Gattung.8).
Das L a b rum (Taf. VII Fig. 4) ist bei allen Arten gleichgeformt und stellt sich dar als eine über
der Mundöffnung sich erhebende Cuticularplatte, die durch zwei Längsfurchen und ebensoviele Einschnitte
am Hinterrande in drei Abschnitte gespalten ist. Der mittlere Abschnitt (m. A.) ist breiter als die beiden
seitlichen Abschnitte (s. A.). Am Hinterrande sitzen lange Borsten und an den äusseren Ecken der beiden
seitlichen Abschnitte noch kurze, nach innen gerichtete Dornen.
Die U n t e r l i p p e (Taf. VII Fig. 5) ist bei den einzelnen Arten von gleichfalls übereinstimmender
Form. Es ist eine hinter der Mundöffnung sich erhebende Bildung des Cuticularskelettes, die durch eine
*) Genaue Beschreibungen der männlichen Greifantenne giebt es in der Litteratur bisher ebensowenig wie richtige
und vollkommene Abbildungen.
L i l l j e b o r g zeichnet im 1. Abschnitte ein Segment weniger (11). Die Genikulation fällt darum zwischen das
17. und 18. Glied. Die richtige Segmentzahl ('22) kommt dadurch zustande, dass er die Segmente 22 und 23 als nicht miteinander
verschmolzen darstellt. Anzahl und Verteilung der Anhänge sind vielfach ungenau.
G ru b e r s Zeichnung der Antenne ist vom 16. Segmente an — abgesehen von Einzelheiten — im allgemeinen
richtig. — Bezüglich N o rd q u is ts Abbildung der rechten Antenne von H. append-iculat« (Taf. VII Fig. 4) gilt dasselbe.
Seine unrichtige Darstellung der Sinneskolben rührt daher, dass die Figur nach schlecht konservierten Tieren entworfen ist
bei welchen diese zarten Organe vollkommen deformiert waren. — S o v in s k y s Darstellung (Materialien zur Crustac.-Fauna
Taf. II Fig. 22) ist die bei weitem beste von allen. Das erste Segment hat er allerdings übersehen, dafür aber dem zweiten
irrtümlicher Weise einen eigentümlichen Anhang gegeben, der fast den Eindruck eines Nebenastes macht. Den Bau der
Sinneskolben hat er an dem konservierten Materiale, das er untersuchte, gleichfalls nicht erkennen können. Auch die Bewehrung
ist nicht in allen Fällen richtig. — I m h o f s Angaben über die genikulierende Antenne sind zwar richtig, aber
nicht vollständig.
2) S o v in s k y zeichnet (Fig. 23) vier kurze Glieder; die Grenze zwischen dem ersten derselben und dem vorhergehenden
Gliede war allerdings an dem mir von genanntem Forscher freundlichst zur Verfügung gestellten Materiale noch
mit ziemlicher Deutlichkeit zu erkennen.
8) L i llj e b o rg s Zeichnung einer Hinterantenne ist gut. Das erste Segment des Aussenastes hat er aber, wie aus
seiner Angabe über die Beborstung des zweiten hervorgeht, nicht richtig erkannt.
Nach Sars* Diagnose soll der Aussenast ein wenig k ü r z e r als der Innenast sein. Die Angabe, dass er sieben-,
gliedrig sei, scheint — wie aus den folgenden Bemerkungen über die Längenverhältnisse der einzelnen Segmente hervorgeht
— nur ein Druckfehler zu sein, der mit in de G u e rn e u. R ic h a rd s Revisionsarbeit übergegangen ist.
G ru b e r zeichnet irrtümlicherweise zwei kurze erste Aussenastglieder und giebt darum für den Ast gleichfalls
sieben Glieder an.
*) L i llj e b o rg s Darstellung des Labrums ist ungenau*
S a r s sagt: „Labrum . . . . lobo intermedio pilis Iongis obsito.“ Die Behaarung der seitlichen Abschnitte scheint er
also nicht gesehen zu haben.
Längsfurche in zwei symmetrische Abschnitte zerfällt. Auf den Flächen der beiden Abschnitte stehen viele
sehr kleine, an dem Oberrande etwas grössere Dornen.1)
M a n d ib e l (Taf. IX Fig. 8): Das erste Basale (Bi) ist sehr breit; der Kauteil ist etwas nach
rückwärts gebogen. Der freie Rand desselben ist in ca. acht grössere Zähne gespalten, zwischen welchen
meist noch Nebenzähne stehen. Der vordere, grösste Zahn ist von den anderen durch einen grösseren
Zwischenraum getrennt. An der hinteren Ecke steht eine kurze Borste. Auf der Fläche des Kauteils
unmittelbar hinter den Zähnen finden sich einige kleine Dornen.
Das zweite Basale (Bs) ist sehr breit. An seinem Innenrande stehen drei unbefiederte Borsten. Der
zweigliederige Innenast (Ri) ist meist nur undeutlich abgegrenzt. Das erste Glied desselben trägt an seinem
Aussönrande einige kleine Dornen und an seiner inneren distalen Ecke vier gefiederte Borsten. Das zweite, sehr
kleine Segment ist an seinem Ende mit einigen Fiederborsten bewehrt. Der Aussenast (Re) ist kurz und fünfgliedrig.
Das letzte (fünfte) Segment ist meist nur noch als ein Knöpfchen, an welchem zwei Borsten entspringen,
angedeutet. Die vorhergehenden Segmente sind mit je einer gleichfalls gefiederten Borste ausgerüstet.2)
Die M a x ille (Taf. YII Fig 6) ist mehr in die Länge gestreckt als bei Diaptomus. Der Abschnitt des
Aussenrandes des ersten Basale (Bi), welcher de selbst lobenartig hervorragt, verläuft hier fast geradlinig. Der
zweite Aussenrandlobus (L e 2) ist nur angedeutet und mit einer sehr kurzen, aber kräftigen Borste besetzt. Die
Bewehrung des ersten Innenrandlobus (Li 1) ist weit kräftiger als bei Diaptomus; der zweite (Li 2) trägt drei und
der dritte (Li 3) zwei kräftige Borsten. Der Innenrand des zweiten Basale, das ohne Abgrenzung in die beiden
Aste übergeht, ist ausgebuchtet und mit vier Borsten bewehrt. Der Innenast (Ri) trägt an seiner Spitze zweimal
vier Borsten. Der Aussenast (Re) ist an seinem geradlinigen Aussenrande mit acht zarten Borsten bewehrt.3)
Der v o r d e r e M a x i l l a r f u s s (Taf. VII Fig. 7) ist weit gestreckter als bei Diaptomus. Das gespaltene
erste Basale (B1) ist am Innenrande in vier Loben ausgezogen. Ausser mit einigen Dornen und
je einer kurzen Borste sind dieselben mit drei, resp. einer, zwei und zwei langen, stark befiederten Borsten
bewehrt. Das zweite Basalsegment (B 2) ist gestreckt und an seiner inneren distalen Ecke mit einer kürzeren
und einer längeren gefiederten Borste versehen.4)
Von den drei Segmenten des Innenastes (Ri) sind nur das zweite und dritte deutlich wahrnehmbar;
das erste Glied ist zwar nicht wie bei Diaptomus mit dem zweiten Basale verschmolzen, macht
aber, da es nicht bis zum Aussenrande herabreicht, fast den Eindruck eines nur von dem zweiten Basalsegmente
abgesonderten Stückes (ähnlich wie bei Diaptomus und Eurytemora das distale Stück des zweiten
Basale am hinteren Maxillarfusse). Die beiden ersten Segmente tragen je eine lange Borste; das dritte
ist mit zwei einseitig gefiederten und zwei nackten, etwas kürzeren Borsten bewehrt.
Sämtliche Anhänge sind kräftig, besonders die grössere Borste des zweiten Basale und die Borsten
der Innenastglieder.
*) Die Unterlippe soll nach Gruber „mit einem komplizierten Apparat von Chitinleisten und Zähnen versehen“ sein.
Das ist sieb er ein Irrtum. Die Unterlippe wird übrigens von keinem Forscher weiter erwähnt.
*) L i llj ob o rg s und S o v in sk y s Zeichnungen — die einzigen in der Litteratur existierenden — sind im allgemeinen
richtig. Ausser von diesen beiden Forschern wird die Mandibel nur noch von G ru b e r erwähnt.
*) Die einzige Abbildung der Maxille findet sich bei L illje b o rg . S a rs u. N o rd q u is t lassen diese Extremität
vollkommen unberücksichtigt. G ru b e r macht nur einige allgemeine Bemerkungen.
4) Der vordere Maxillarfuss soll nach Sars, Gru b er und N o rd q u is t siebengliedrig sein. Diese Forscher scheinen
jeden Lobus als zu einem besonderen Gliede gehörig angesehen zu.haben. Die bez. Abbildungen von L illje b o rg und
S o v in sk y sind sorgfältig, aber nicht in allen Punkten richtig.