Die dornförmige Verlängerung des elften Gliedes der Greifantenne ist klein, die des zwölften etwas
grösser, die des dreizehnten aber sehr gross und stark. Am vierzehnten Gliede findet sich vor der Hakenborste
eine dornförmige Erhebung, am fünfzehnten eine Andeutung einer solchen. Das drittletzte Glied
trägt am Aussenrande eine mehr oder minder deutliche hyaline Membran/ welche der typischen Form
L i l l j e b o r g s stets fehlt.
Der h i n t e r e M a x il la r f u s s zeigt dieselben Verhältnisse wie der von Diaptomus sdlinus (s. das.).
F ü n f t e s F u s s p a a r : Beim W e ib c h e n (Taf. XIII Fig. 4) ist der Sinnesdorn des ersten Basale
kräftig. Die Klaue des zweiten Aussenastgliedes ist wenig gebogen; der Aussenranddorn dieses Gliedes
ist zu einer winzigen Borste reduziert. Das dritte Aussenastglied ist sehr kurz, desgleichen der dornförmige
Fortsatz desselben. Der eingliedrige Innenast endet in eine scharfe Chitinspitze, neben welcher einige Härchen
zu beobachten sind, und reicht fast bis zum Ende des ersten Aussenastgliedes.
Am m ä n n lic h e n fünften Fusspaare (Taf. XIH Fig. 5) sind die Sinnesdornen der ersten Basalglieder
zart und klein. Die zweiten Basale sind langgestreckt. Das zweite Aussenastglied des rechten
Fusses verschmälert sich von der Insertionsstelle des sehr grossen Aussenranddorns an beträchtlich; die
Endklaue zeigt an der Basis einen deutlichen Absatz und ist stark gebogen. Der Innenast dieses Fusses
reicht fast bis zum Ende des zweiten Aussenastgliedes und läuft in eine scharfe Spitze aus.
Das zweite Aussenastglied des linken Fusses ist kurz und breit. Die klauenförmige Verlängerung
desselben ist gleichfalls kurz. An ihrem Innenrande tritt (ähnlich wie bei D. castor, s. Teil II I dieser
Arbeit, Taf. I, Fig. 13) eine Membran auf, deren Band gekerbt ist. Der Anhang dieses Gliedes ist eine
breite, am Innenrande mit einer zarten Membran ausgerüstete Borste. Der Innenast ist sehr lang und
endet spitz.
E i e r ziemlich zahlreich.
Uber die F ä r b u n g des Tieres kann ich keine Angabe machen, da mir lebende Exemplare nicht
zu Gesicht gekommen sind.
G rö s s e : $ ca. 1,2 mm, cf 1 mm. Die Grösse ist also :— wie bereits oben bemerkt — beträchtlich
geringer als bei den Tieren, welche nordischen Gewässern (Norwegen, Halbinsel Kola, russisches Lappland)
entstammten.
V e r b r e i tu n g in Deutschland: Titisee im Schwarzwald.
Das sicherste. und leichteste E r k e n n u n g sm e r k m a l stellen die Verhältnisse des weiblichen
Vorderkörpers dar.
D. vulgaris mihi und D. helveticus Imhof.
Da F i s c h e r seine öyclopsina coerulea mit dem vollkommen unsicheren Cyclops coeruleus Müll, identifizierte,
so musste ich leider — um den für die Mitarbeiter am „Tierreich“ massgebenden „Regeln“ etc.
gerecht zu werden - 9 diese Art neu benennen. Ich wählte in Anbetracht ihrer weiten Verbreitung die
Bezeichnung Z>. vulgaris.
Als mit dieser Art sehr wahrscheinlich identisch ist D. helveticus Imhof aufzufassen. Ein sicherer
Nachweis ist aber nicht zu erbringen, da Im h o f s Diagnose das Weibchen unberücksichtigt lässt und einige
Daten bezüglich des Baues des fünften cf Fusspaares enthält, welche auf D. vulgaris nicht vollkommen zutreffen.
Wäre der Nachweis der Identität sicher zu führen, so müsste die Art die Im h o f sehe Bezeichnung tragen.
D. sicilis S. Forb.
De G u e rn e u n d R ic h a r d einerseits und C. D. M a r sh andererseits identifizieren mit dieser
Art 2 ) : # Herrick, eine Form, welöhe von H e r r i c k selbst nur als eine Varietät seines D. pallidus bezeichnet
wird1) ( ,D .p . Herrick var. s. S. Forb,*:),. Die vollkommen ungenügende Beschreibung und Abbildung
H e r r i c k s lassen ein sicheres Urteil aber nicht zu; ich habe darum die Form H e r r i c k s in moi™-
Bearbeitung für das „Tierreich“ nur als fraglich synonym zu 1). s. gestellt.
D. sancti-patricii Gr. Brady.
Die vom Autor herrorgehobene nahe Verwandtschaft der Art mit D. U am dm basiert vor allen
Dingen auf der fast vollkommenen Übereinstimmung der fünften c? Fusspaare. Entgegen der sicher unrichtigen
Zeichnung B r a d y s (Taf. XIV Fig. ¡J), habe ich in meiner Diagnose für das letzte Aussenastglied
des linken fünften Fusses cf nur e in e Borste angegeben statt deren zwei.
D. oregonensis Lillj.
An Stelle des dritten Aussenastgliedes des fünften Fusspaares beimtf! tritt nur e in Dorn auf; der
andere (grössere) ist der normale Aussenranddorn des zweiten Aussenastglieas (cf. Lilljeborgs Zeichn. Taf. 3, Fig. 8).
Auf der Rückseite des izweiten Aussenastgliedes des rechten cf Fusses tritt nahe am Innenrande
ein kleiner Cuticularvorsprung auf, der in L i l l j e b o r g s Zeichnung angegeben ist, in der Diagnose aber
unerwähnt bleibt (ähnlich wie bei D. salinus).
Das zweite Aussenastglied des lin k e n ^ Fusses habe ich so gefunden, wie Taf. XIV Fig. 10 zeigt.
Die dornartigen Fortsätze am zehnten, elften und dreizehnten Gliede der rechten cP Antenne sind kurz,
wie die gesamte Antenne überhaupt als sehr zart zu 'bezeichnen ist.
Die von M a r sh mir freundlichst übersandten Exemplare waren in allen Teilen zarter als die
L i llje b o r g s .
D. pallidus Herrick.
Die Form ist sowohl im 7 .2) als im 12.8) Rep. Surv. Minnesota so ungenügend beschrieben, dass
sie zu den ungewissen Arten hätte gestellt werden müssen, wenn H e r r i c k nicht in seiner jüngsten Arbeit
vom Jahre 1895 4) eine genauere Beschreibung gegeben hätte. M a r s h 5) hat diese Art, wie H e r r i c k
daselbst angiebt, richtig wiedererkannt.
*) Final report etc. p. 142, Taf. Q Fig. 18.
2) Microscopie Entomostraca. — Auch im Am. Natural., vol. 17, p. 388 (Taf. VII, Fig. 1—6) findet sich eine kur?
Diagnose der Art.
8) Final report.
4) Synopsis of the Ent. of Minnes.
6) On the Cyclopidae and Calanidae of Central-Wisconsin.
B ib lio th e c a Zo o lo g ic a. H e f t 21. g 2