gruppe (G-r. V II u. VHI) bei N. pelagica vorn von einer zickzackförmig angeordneten Reihe
grösserer Spitzchen begrenzt wird, während die Reihe der vorderen grösseren Spitzchen bei
N. zonata einfach sein soll. In dieser Beziehung stimmen beide grönländischen Exemplare mit
den typischen N. zonata-Stücken überein; doch is t zu bemerken, dass die Zickzackreihe auch bei
N. pelagica nicht immer vollkommen deutlich zu erkennen ist; häufig is t sie sehr unregelmässig.
Die Umwandlung der Ruder beginnt mit dem 19. Das 21. Ruder zeigt die Umbildung
fa st vollendet. Das 19. Ruder unterscheidet sich von den vorhergehenden nur dadurch, dass es
einige wenige der charakteristischen Messerborsten trä g t, dass oberhalb des Rückencirrus eine
schwache Auftreibung entstanden ist, und dass sich unterhalb der Basis des Bauchcirrus ein
winziger Lappen gebildet ha t. Das 20. Ruder zeigt die Läppchen von Rücken- und Bauchcirrus
deutlicher und tr ä g t schon eine grössere Zahl von Messerborsten. In voller Ausbildung ähneln
die umgewandelten Ruder denen von N. pelagica (Heteroncreis grandifolia Mgn.), wie M a lm g re en
sie in „Fig. 31C2 der Tafel V I“ seiner „Annulata polychaeta Spetsbergiae etc.“ abbildet; doch ist
noch zu erwähnen, dass bei dem von mir untersuchten Stück von N. zonata jener cirrenförmige
Anhang, welcher oberhalb des Bauchcirrus aus dem Grnndblättchen desselben entspringt, sehr
gross ist, etwa halb so lang wie der Bauchcirrus.
N e r e is p e la g ic a L.
Diese weit verbreitete A r t is t im sibirischen Gebiet und im Beringsmeer nicht nachgewiesen
worden, kommt aber in allen anderen arktischen und borealen Meeren vor. Diese fragliche
Lücke in der Verbreitung is t um so auffallender, als N. pelagica im pacifischen Gebiet (Süd-
Japan) vorkommt. V a n h ö ffe n fing ein epitokes Weibchen am 5. September 1893 auf d er grossen
Heilbuttbank in der Davisstrasse, woselbst es an der Oberfläche schwamm.
N e p h th y s c i l ia ta (0. F. Müll.).
Diese arktisch und boreal circumpolare A r t geht im atlantischen Gebiet bis N.W.-Frank-
reich einerseits, bis Labrador andererseits nach Süden. Sie w a r im flachen Wasser bei der
Station recht reichlich, da sie bei 7 Dretschzügen von Ju n i bis November gefunden wurde.
G ly c e r a c a p i ta ta Oerst.
Diese A r t is t einerseits arktisch boreal, von der Ostküste Nordamerikas bis in das
Karische Meer verbreitet, andererseits auch notial, im magalhaensischen und kerguelenischen
Gebiet häufig. In den dazwischen liegenden wärmeren Gebieten scheint sie zu fehlen. Sie is t
in der vorliegenden Ausbeute n u r durch wenige Exemplare vertreten, die bei 2 Dretschzügen
(VIII. 92 und VII. 93) am Ufer der Karajakstation gefangen wurden.
E p h e s ia g r a c i l i s Rathke,
deren Gebiet sich von der Ostküste Nordamerikas bis in das Karische Meer erstreckt — auf
Island und den Faeröer ist sie jedoch bis jetzt nicht nachgewiesen wordenBaBwurde am 15. und
16. Jan u a r 1893, nachdem eine Kalbung des grossen Karajakgletschers das Fjordeis aufgesprengt
hatte, etwa 70 m tie f im Schlick gedretscht.
G a s ta lia a p h r o d ito is (Fabr.).
Diese rein arktisch circumpolare A rt wurde mehrmals bei der Karajakstation und einmal
im ganz flachen Wasser des Sermitletfjordes gefunden.
G a p ite lla c a p ita ta (Fabr.).
Die Verbreitung dieser A rt deckt sich fast genau mit der von Glycera capitata. Sie ist
zugleich arktisch-boreal-lusitanisch und notial. Während jedoch Glycera capitata nicht mit Sicherheit
im Mittelmeer nachgewiesen ist, kömmt Gapitella capitata nachweisslich im Mittelmeer vor,
fehlt jedoch, soweit bis je tz t bekannt, an den Kerguelen. Sie scheint im Bereich der Karajak-
station nicht besonders häufig zu sein; nur 2 Dretschzüge, am 27. September 1892 und am 20. November
1892 in 80 m Tiefe ausgeführt, ergaben einige Exemplare.
O p h e lin a a c um in a ta Oerst.
Diese arktisch-boreale, circumpolare A rt wurde nur bei 2 Dretschzügen, einmal vom zer-
spaltenen Fjordeise auf der Westseite des kleinen Karajakfjordes bei Karajakhus am 3. Juni 1893,
dann am 21. Ju li 1^93 dicht am Ufer bei der Station erhalten.
O p h e lia l im a c in a (Rathke),
wie die vorige A r t arktisch-boreal circumpolar, wurde nur am 27. September 1892 auf Schlickgrund
bei der Station gefunden. .
S c a lib r e g m a in f la tu m Rathke.
Diese arktisch-boreale, von der Ostküste Nordamerikas bis in das Karische Meer verbreitete
A r t tr i t t in etwas abweichender Form auch in der notialen Region auf; die C h a lle n g e r -
Expedition brachte eine V arietät derselben aus dem kerguelenischen und neuseeländischen Gebiet
heim. Die typische Form wurde in Dretschzügen vom 30. Ju n i 1893 und vom 21. Juli 1893
bei der Station gefunden. Ausserdem sammelte ein Grönländer von Karajakhus im Jan u a r eine
bisher nicht bekannte Varietät. Ich nenne dieselbe:
Scalibregma inflatum Rathke var. corethrura.
Dieselbe liegt mir in 14 Exemplaren vor, die von der typischen Form des Scalibregma
inflatum R athke durch die starke Ausbildung der Borsten abweichen. Während bei der typischen
Form die Länge des frei vorragenden Borstenteils die Höhe der Ruder (incl. Ruderlippe) an der
hinteren Körperhälfte kaum ü bertrifft, kommt bei der var. corethrurus der freie Borstenteil an
Länge der Breite des Körpers (ohne Ruder) gleich oder iibertrifft sie sogar noch. Bei einem
38 mm langen Stück betrug am 25. Segtnent die Breite des Körpers ohne Ruder 2,3 mm, die
Länge der Ruder (incl. Ruderlippen) 0,6 mm und die maximale Länge der frei hervorragenden
Borstenpartieen 2,4 mm. Zugleich zeichnen sich die Borstenbündel durch die ungemein grosse
Zahl der in ihnen enthaltenen Borsten aus. Die hintere, schmälere Hälfte der Tiere ähnelt einer
doppelzeiligen, lang und dicht behaarten Bürste. Auch die Borstenbündel der kiementragenden
Segmente sind s tärk er entwickelt, als die des aufgeblasenen Mittelkörpers. Während diese letzteren
kaum 1 mm weit aus dem Fussstummel herausragen, b e träg t das freie Ende der Kiemensegmentborsten
etwa 1,8 mm. Zugleich enthalten die Bündel der Kiemensegmente eine weit grössere
Zahl von Borsten.
In allen übrigen Hinsichten scheinen diese Stücke mit der typischen Form übereinzustimmen.
Erwähnen will ich n u r noch, dass ich in zwei Fällen fünf fadenförmige Anhänge am