Absohnitte weit überragt. Die beiden äusseren Anhänge sind am längsten, etwas gebogen und in je zwei
ungleich lange Abschnitte gespalten.IH H |H B I H ^ H H H H j H H H Q H I H H B |H H H H H |
Das Abdomen des Männohens zeigt keine Besonderheiten. Dasselbe gilt bezüglich der Furka
(Taf. IX Fig. 4) beider Geschlechter. Die etwas divergierenden*) Zweige derselben sind weit länger als
bei den beiden anderen Arten des Gemfs^ doppelt so lang als breit, vollkommen reohteckig und am Inuen^
rande schwach behaart. Die bei H. saüeru) und I I w dsmmni auftretende kürzere äussere Endborste fehlt liier;,
ein kleiner, zapfenartiger Torsprung der Ecke der Furka ist das einzige Rudiment derselben.. . . :
Die V o r d e r a n t e n n e n des Weibchens (Taf. IX Fig. 5) reichen zurückgeschlagen bis zum Ende
der Furka oder überragen dieselbe noch ein wenig. Es sind ausserordentlich schlanke Gebilde. Die
Aussenränder der einzelnen Segmente sind schwach ausgeschweift. Die Borsten sind ebenso kurz, aber
etwas dünner als bei den anderen Arten des Genus; nur die Innenrandborste des 23. Segmgite ist ein
wenig länger als daselbst. Die Sinneskolben, besonders der etwas aufgeschwollene Basalteil derselben
(Taf. IX Fig. 7 a), sind weit kürzer als. bei H. sdlims und wdsmanni Die Kolben der ersten Glieder sind
auch ein wenig länger als die übrigen; jedoch ist diese Differenz nicht .so beträchtlich wie bei jenen Formen.s| j
Die linke Antenne des Männchens zeigt die für das Genus charakteristischen Verhältnisse (cf, p. Wjjj|
Die mittlere Partie des: rechten Fühleri ist nur ganz ‘ wenig aufgeschwollen (Taf. IX Fig. 6) , so
dass sich dieselbe von den nachfolgenden und vorhergehenden Segmenten und die ganze Extremität: bei
oberflächlicher Betrachtung von der linken Antenne kaum merklich unterscheiden Das 19. Glied ist mit
den beiden folgenden Segmenten vollkommen (zum 19. Gliede) verwachsen. Die Verschmelzung aeg |2 . und
231 Gliedes (zum 20.) ist aber — wie bereits bei der Charakteristik des Genus erwähnt worden ist - g p
unterblieben.4) .
Die H i n t e r a n t e n n e n und M u n d g lie dm a s s e n unterscheiden sich nicht von den entsprechen-
den Extremitätenpaaren der beiden anderen Arten. Der hintere Maxillarfuss ist allerdings etwas mehr in
die Länge gestreckt.
S c h w im m f ü s s e : Das erste Pusspaar ist genau wie bei den beiden anderen Arten gebaut. Bezüglich
der drei folgenden Fusspaare (Taf. IX Fig. 9), welche sowohl unter sich als auch in beiden Geschlechtern
keine Verschiedenheiten zeigen, ist zu bemerken, dass die Aussenranddorneib bei weitem nicht
die Grösse haben wie bei jenen Arten, dass die Kebendornen derselben ihre Selbständigkeit eingebüsst
haben, und dass dasselbe auch bezüglich der Nebendornen' des grossen Endstachels gilt. Letzterer hat
1) S a rs (und nach ihm'de G u e rn e u. R ic h a r d , welche die S a r» ’sehe Diagnose wörtlich aufgenommen haben) ;
und N o r d q u is t geben, da sie die einzelnen Abschnitte der mittleren Platte als selbständige Anhänge auffassen, acht Anhänge
an. An den von mir untersuchten Exemplaren ans Einland, welche ich der Gute des Herrn Dr. N o r d q u is t verdanke.
waren die Verhältnisse aber genau so, wie ich oben angegeben habe.
1) S a rs sagt dagegen: „Ranis caudales sibi appressi“, nnd K o rd q u is t bildet die Furkalaste ebenso ab. An den
von mir untersuchten lebenden Tieren ans dem Plöner-See, weiche ich Herrn Dr. Z a ch a ria s verdanke, war eine deutliche
Divergenz der Aste zu beobaehten. Die dorsale Furkalborste giebt N o rd q u is t (Taf. VII Fig. 6) übrigens viel zu kurz an.
3) N o rd q u is t bildet eine weibliche Yorderantenne ab, aber sicher nach einem schlecht konservierten Tiere. Die
Figur giebt daher ein stark getrübtes, bezüglich der Bewehrung sogar vielfach unrichtiges Bild dieser Extremität.
4) Von der Abbildung der männlichen Greifantenne, welche N o rd q u ist giebt, gilt dasselbe, was soeben bezug ic
der weiblichen bemerkt worden ist. Der geringe Grad der Anschwellung der mittleren Partie ist aber gut zu erkennen.
Da die Organisation dieser Extremität im Prinzipe genau dieselbe ist wie bei H. wetsmanm (Taf. VIII big. ), so
habe ich nur (Taf. IX Fig. 6) eine Abbildung der Segmente 17-19 gegeben, aus welcher die charakteristischen Merkmale
zu erkennen sein dürften.
hat dadurch deutlich die Form einer Säge mit nach rückwärts gerichteten Zähnen und häufig gebogenen
Einschnitten angenommen.
Die P ü s s e d e s f ü n f t e n P a a r e s vom "Weibchen (Taf. IX Pig. 10) sind sehr langgestreckt und
zeigen nur geringe Besonderheiten. Die Dornen des zweiten Aussenastsegments haben ihre gelenkige Verbindung
verloren; sie stellen sich demnach nur noch als dornartige Hervorragungen der Chitinbekleidung
ihres Segments dar. Nebendornen besitzen sie nicht, auch sind sie nicht gespalten oder gezähnelt. Bemerkt
sei noch, dass ich bei einigen Exemplaren des Plöner-Sees drei derselben am Aussenrande antraf.
Der Endstachel ist sehr kräftig, sanft gebogen und nur an der distalen Hälfte seines Innenrandes mit einer
Reihe Nebendörnchen besetzt. (In einigen Fällen fand ich auch am Aussenrande einige Dornen.)
Der Innenast des linken männlichen Fusses(Taf. IX Pig. 11) ist an seinem Ende sehr stark kolbenartig angeschwollen.
Die beiden Aussenastglieder dieses Pusses sind langgestreckt, besonders das in seiner mittleren Partie
beträchtlich verbreiterte zweite. Die Bewehrung des ersten Gliedes besteht nur in einem zarten Dorne. Die drei
Aussenranddornen und der Endstachel des letzten Segments bleiben gleichfalls sehr klein. Am Innenrande des
letzteren sind noch einige Härchen und weiter dem Ende zu einige Reihen minutiöser Dornen zu beobachten.1)
Das zweite Basale des rechten Pusses ist lang und gebogen. Die Aussenastsegmente desselben
sind zu einem langen, in der Mitte verbreiterten Abschnitte verwachsen. An der breitesten Stelle tritt
eine faltenartige Verdickung der Cuticula auf; kurz hinter derselben und unmittelbar vor der zu einer Spitze
ausgezogenen Endpartie 2) ist am Aussenrande je ein feines Dörnchen zu beobachten. Ein gleicher Dorn
scheint der Hinterseite des Aussenastes anzugehören.
A u g e : Das mit einem grossen Pigmentkörper ausgerüstete Auge befindet sich nahe der Stirn. )
Über die F ä r b u n g sagt S a r s : „Animal pellucidissimum colore albido-coerulescente.“ In den
der Diagnose angefügten Bemerkungen bemerkt er, dass die Genitalanhänge beim Weibche,n mit einer
schwach grünen Farbe durch das erste Abdominalsegment hindurchschimmern.
Die von mir aus dem Plöner-See untersuchten Tiere waren fast ganz farblos uhd von ausserordentlicher
Durchsichtigkeit.
G r ö s s e : ca. 2 mm.
V o rk om m e n : H. appendiculata ist in Deutschland aus dem Gr. Plöner-, Schweriner-, Müritz-
und Schwarzensee durch Z a c h a r i a s 4) und P o p p e 5) bekannt geworden. Auch im kleinen Plöner- und
Neustädtersee6) und im Ruppiner- und Unteruckersee bei Prenzlau7) kommt sie vor.
L e i c h t e E r k e n n u n g sm e r k m a l e : H. appendiculata ist von den beiden anderen Arten des Genus
leicht zu unterscheiden durch den Mangel einer vierten Endborste der Furka, durch den Besitz von gespaltenen
Anhängen über der weiblichen Geschlechtsöffnung und durch den Bau des fünften Fusspaares beim Männchen.
1) De Guerne u. R ic h a rd geben für den grössten Teil des Innenrandes einen gleichmässigen Haarbesatz an.
2) Nach N o rd q u is t soll der Aussenast am Ende mit einer „kleinen Grube“ versehen sein. Eine solche Grube ist
nicht vorhanden. N o rd q u ist hat sich durch die zurückgeschlagene Endpartie täuschen lassen.
8) S a r s ’ Angabe: „Oculus a margine anteriore capitis remotus“ habe ich bei den deutschen Tieren nicht bestätigt
gefunden.
4) Z a c h a ria s , Zur Kenntnis der Entomostrakenfauna — Zur Fauna norddeutsch. Seen.
5) P o p p e , Notizen zur Fauna der Süssw.-Becken.
®) Herrn Dr. S t ro d tm an n , der die Art in diesen Gewässern zuerst beobachtet hat, habe ich den grössten Teil
des von mir untersuchten Materials zu verdanken.
7) Hier ist die Art von Herrn W. H a r tw ig , wie er mir jüngst freundlich mitteilte, gefunden worden.