Eig. 5 -ü. C). Die yier Endborsten sind ebenso wie die stets unterhalb der Mitte des Aussenrandes eingelenkte
Seitenborste beim Weibchen kürzer und kräftiger als beim Männchen. Von den Endborsten
ist stets die zweitinnerste die längste. Die dorsale Borste ist in allen Fällen kurz und im Vergleich zu
der entsprechenden Borste bei Diaptomus von sehr einfachem Baue; denn ihr stärker chitinisiertes Basalstück
geht sofort in den hyalinen Endabschnitt über.
Die V o r d e r a n t e n n e n sind als relativ kurz zu bezeichnen; sie überragen zurückgeschlagen nie
den Cephalothorax. Bei beiden Geschlechtern werden sie leicht nach vorn gebogen gehalten und sind
etwas schraubig gedreht1) (die gesamte Antenne liegt also nicht in einer Ebene).
Beim W e ib c h e n (Taf. X Fig. f) beträgt die Anzahl der Glieder, excl. des nur als ein kurzer
Fortsatz des letzten Segments erscheinenden „Endgliedes“, 24. Das achte Glied ist mit dem neunten bei
zwei Arten mehr oder weniger innig verschmolzen. Wenn auch die Länge der einzelnen Segmente
generell nicht konstant ist, so lässt sich im allgemeinen darüber doch folgendes sagen.2) Auf die beiden
ersten» langen Glieder folgen 10 weit kürzere, deren Längen untereinander keine beträchtlichen Abweichungen
zeigen; vom 13. Gliede an tritt eine merkliche (bei Eu. lacustris besonders grosse) Streckung
ein; das 24. Glied, das unter den letzteren am längsten ist, besitzt einen kurzen Fortsatz, welcher wie
bereits erwähnt — einem 25. Segmente entspricht.
Die Bewehrung der Antenne ist bei allen Arten im Principe durchaus konstant. Sämtliche Borsten
sind unbefiedert; ihre Länge ist bei den einzelnen Arten allerdings sehr verschieden. Bezüglich der Verteilung,
welche in nachfolgender Tabelle angegeben ist, ist nur zu bemerken, dass wie bei den beiden
vorher betrachteten Genera am 22.', 23. und 24. Segmente jo eine Innenrandborste auftritt, und dass die
normale Bewehrung des zu einem Fortsatze des 24. Segments reduzierten 25. Gliedes auf dem 24. sich
wiederfindet. An dieser Stelle finden sich daher (genau wie bei Heterocope) sieben Anhänge, nämlich ausser
der Aussen- und Innenrandborste, ein Sinneskolben, eine sehr zarte und drei kräftigere Borsten.
Sinnesdornen treten in je einem Exemplare an den distalen Enden der Aussenränder des 8., 10.
und 12. Segments auf.
Die Anzahl der Sinneskolben beträgt 13. Je eines dieser Organe findet sich am 1., 2., 3., 5., 7.,
9., 11., 12., 14., 16., 19., 23. und 24. Gliede. An den Segmenten 12 bis 24 giebt die Stellung des Kolbens
deutlich an, dass die letzte der drei primären Borsten eine Umwandlung zu einem Sinnesorgane erfahren
hat; bei den anderen aber stehen die Anhänge so nahe bei einander, dass dies nur schwer zu erkennen ist.
Wahrscheinlich ist es hier wie beim Genus Heterocope die mittlere Borste der Trithek.8) Die sich auf die
Glieder 1 bis 11 beziehenden betreffenden Angaben in nachfolgender Tabelle beanspruchen deshalb nicht,
wie die Angaben über die A n z a h l der Anhänge, absolut genau zu sein.
Die Grösse der Sinneskolben ist bei den einzelnen Arten verschieden (Taf. X Fig. 7, Taf. X II
Fig. 5), an ein und derselben Antenne aber ungefähr gleich. Ihre Gliederung ist dieselbe wie bei
J) Diese Erscheinung konnte in den Habitusfiguren nicht wiedergegeben.werden.
2) Poppe giebt die relativen Längen der einzelnen Segmente von allen deutschen Arten an. Ich habe gleichfalls
Messungen vorgenommen und die P o p p e ’schen Angaben — abgesehen von kleineren Differenzenj— bestätigt gefunden.
Da ich aber den Wert solcher Angaben sehr gering anschlage, so unterlasse ich hier, ebenso wie bei den Arten der vorher
behandelten Genera, solche zu machen. .
3) Als Trithek bezeichnet G ie s b r e c h t (Monogr. d. freileb. Copep., p. 40) „die aus zwei Borsten und einem Ästhet-
asken bestehende Gruppe von Anhängen am Vorderrande jedes Antennengliedes“.
Heterocope (s. p. 80); der zweite zartwandige Abschnitt ist hier aber in allen Fällen sehr kurz, so dass er vielfach
nur schwer wahrnehmbar ist; bei einer Art (Eu. lacustris) fehlt er (wie beim Genus Diaptomus) gänzlich.1)
Die Bewehrung2) der weiblichen Vorderantennen gestaltet sich demnach wie folgt:8)
1 2 3 4 5 6 7
(B.)(B.K.B;) | (B. K. B.) B. [.. B. K. B. 1 B- 1 B- K- B- I B. |; B K. B.
8 9 g f 10. 1 M 12 | 13 14
D. f B. K. B. D. J T B. K.4f§ | B. K. D. | 2 B. 2 B. K.
15 16 17 .1 18, ' 19 20 21
2 B. 2 B. K. 2 B. 2 B. 2 B. K. B. B.
22 | 23 , ,24 c/* 25
B. + B. | B. K. 4- B. | (B.)(K.B.)(4B.)
Die lin k e Antenne des M ä n n c h e n s (Taf. XI Fig. 12) weicht - sowohl was die Grösse und Form
ihrer Segmente als die Anzahl ihrer Anhänge betrifft — in viel höherem Grade von der weiblichen ab
und nähert sich weit mehr der rechten des Männchens, als dies bei den beiden vorher besprochenen Gattungen
der Fall ist.
Die gesamte Antenne ist etwas stärker als beim Weibchen. Die Längen der einzelnen Segmente
dagegen sind etwa die gleichen wie daselbst; die in dieser Hinsicht für die Weibchen der einzelnen Arten
geltenden Differenzen (cf. p. 102) gelten also auch hier. Vom 8. bis 12. Gliede tritt eine merkliche Ver-
1) Die bisher über die; Vorderantennen gemachten Angaben sind besonders hinsichtlich der Bewehrung sehr lückenhaft.
Bezügliche Abbildungen finden sich nur bei Hoek, P o p p e und G ie s b r e c h t. Die Angaben über die Bewehrung
sind bei den beiden ersten Forschern vielfach unrichtig. Die Sinnesdornen haben sie nur für einfache Borsten gehalten.
Die Anwesenheit von Sinneskolben haben sie zwar beobachtet; ihre Angaben dagegen sind nicht in allen Punkten richtig.
Hoek hat für das zweite Segment einen Kolben zu viel angegeben, den des 19. Gliedes hat er übersehen, den des 24. Segments
aber, wie aus seiner sehr guten Abbildung (Fig. la ) hervorgeht, beobachtet. - P o p p e s Zeichnung ist nach dieser
Richtung hin weniger gut als die Hoeks. - G ie s b re c h ts Abbildung dagegen ist sehr sorgfältig; in derselben fehlt
aber die kurze Borste vor der Trithek des ersten Segments; das 11. und 16. Glied soll nach ihm nur je eine Borste und
einen Sinneskolben und das 18. nur eine Borste tragen. Die Angaben über das 16. und 18. Glied halte ich für irrtümlich.
C lau s N o rd q u is t und B ra d y erwähnen das Vorhandensein von Sinneskolben und -dornen nicht. Ersterer
giebt sie trotz Hoek und P o p p e nicht einmal in seinen Zeichnungen der rechten männlichen Antennen von Eu. lacinulata
und Fm. a ffin is an. , . , , . . . „
R ic h a rd s Angaben, über die Sinnesorgane der Eurytemora-Antenne (Rech, sur les Copep., p. 214) sind gleichfalls
unvollständig. Dass die Verteilung der Sinneskolben dieselbe sein soll wie bei Diaptomus, ist unrichtig. Das Vorhandensein
von Sinnesdornen wird erwähnt.
2) An mehreren Segmenten der weiblichen und männlichen Antennen treten am Innen- oder Aussenrande Sinneshaare
auf. Die Verteilung derselben ist weder hier noch für die männlichen Fühler angeführt, da den ungemein winzigen
Gebilden ein systematischer Wert nicht zuerkannt werden kann (vgl. p. 13). Als Beispiel möge Taf. XI Fig. 13 genügen,
woselbst sie für den Innenrand der Segmente 14 bis 17 angegeben sind.
*) Bezüglich der in der Tabelle angewendeten Zeichen vgl. die Bemerkungen zu der Bewehrungs-Tabelle des
D/qpiomws-Fühlers, p. 17.
*) In einigen Fällen fand ich an dem 11. Segmente noch eine zweite Borste. Da eine solche an den männlichen
Antennen niemals auftritt, so haben wir es hier sicher nicht mit einem normalen Anhänge zu thun.