
mich durch Übersendung von Material oder durch Rat und Hilfe unterstützt haben, sage ich darum auch
hier nochmals herzlichen Dank.
Neben einer kurzen, aber möglichst genauen Diagnostizierung der einzelnen Gattungen und Arten
war ich besonders darauf bedacht, die ungemein verwirrte Synonymie nach Kräften zu sichten. Da, wo
mein Urteil sich nicht auf eigene Untersuchungen oder auf durchaus zweifellose Angaben der Diagnosen etc.
stützen konnte, habe ich die betreffenden Arten als solche lieber bestehen lassen oder doch nur als zweifelhaft
identisch mit anderen Arten bezeichnet. Beweise für die Identifizierung unter verschiedener Bezeichnung
beschriebener Formen habe ich in meiner Bearbeitung der Gyclqpiden und Centropagiden Deutschlands
schon vielfach früher erbracht; in den folgenden Zeilen werde ich dies für eine Anzahl weiterer
Arten versuchen. In den Fällen, in welchen die Identität Weier Arten vollkommen zweifellos ist, hatte
ich natürlich auch nicht nötig, einen Beweis für meine Massnahmen anzutreten. Auch habe ich nicht
unterlassen, wichtige Differenzen, welche sich zwischen den Originaldiagnosen und meinen Charakteristiken
finden, kurz zu begründen. Diese Abweichungen wurden sämtlich durch eigene Untersuchungen der betreffenden
Formen bedingt.
Diaptomus ladniatus Lillj., welchen ich vor kurzem - 9 wie ich im dritten Teile dieser Arbeit
erwähnt habe — als Glied der Fauna Deutschlands nachweisen konnte, ist im vorliegenden Nachtrage eingehend
beschrieben, so dass damit auch diese Lücke ausgefüllt wäre.
Die Gruppierung der Gyclops-Arten schliesst sich ganz der von mir früher versuchten a n ; sie musste
natürlich erweitert werden, da eine Anzahl in Deutschland nicht vorkommender Arten hierbei in Betracht
kam. Die Centropagiden in ähnlicher Weise zu gruppierenj war nicht angängig, weil eine sehr grosse
Zahl derselben nicht so genau bekannt ist, wie dies für die deutschen Arten gilt. Denn hierbei spielen
Merkmale (Form des Cephalothorax, besonders des letzten Segments desselben, Form der Sinnesdornen,
Bewehrung der $ Yorderantennen und des hinteren Maxillarfusses), welche für die Feststellung der Arten
nebensächlich sind, eine nicht unwichtige Rolle. Jedoch habe ich die von d e G u e rn e und R i c h a r d
in ihrer wichtigen Revisionsarbeit beliebte chronologische Aufzählung der Arten vermieden und eine Anordnung
versucht, welche der natürlichen Verwandtschaft der Arten wenigstens in etwas entsprechen dürfte.
Bei genauerem Zusehen dürften zum Teil recht natürliche Gruppen heraustreten, ohne dass sie als solche
bezeichnet sind. Wenn die bald zu erwartende Arbeit über die nordamerikanischen Centropagiden von
W. S c h a c h t1) erschienen sein wird — denn gerade diese Arten sind zum Teil am ungenauesten bekannt,
was in Anbetracht ihrer Anzahl und sehr nahen Verwandtschaft umsomehr zu bedauern ist —, dann
wird sich eine solche Gruppierung schon eher ermöglichen lassen.
Zum Schluss sei noch erwähnt, dass ich auf Grund einer Anordnung des Redakteurs der Cope-
poden, Herrn Dr. G i e s b r e c h t , die Litteratur bis zum Ende des Jahres 1896 berücksichtigt habe. Auf
eine erst kürzlich erschienene wichtige Arbeit von S a r s über die pelagischen Entomostraken des Kaspischen
Meeres habe ich an einigen Stellen der Notizen über Centropagiden hingewiesen. Dass ich bemüht
gewesen bin, alle nur irgendwo und irgendwann beschriebenen Arten zu berücksichtigen, ist selbstverständlich.
Ob aber meine Revisionsarbeit eine vollständige ist, das ist eine andere Frage. Wer nur einmal die
Literaturverzeichnisse vergleicht, die von den einzelnen Forschern gegeben sind — und jeder hatte doch
*) Herr W. S c h a c h t hatte die Güte, mir Material einer Anzahl Arten zu übermitteln. Leider traf aber die
Sendung erst nach Abschluss meines Manuskriptes ein, so dass ich die Untersuchung nicht mehr vornehmen konnte.
sicher das Bestreben, etwas Vollständiges zu liefern! —, der wird die Möglichkeit einer Auslassung wohl
ohne weiteres erklärlich finden. Das von mir im dritten Teile dieser Arbeit gegebene Verzeichnis der über
unseren Gegenstand bisher erschienenen Arbeiten ist sicher das vollständigste, das erschienen ist, und
doch hat es mancherlei Lücken, die ich in diesem Nachtrage nach Kräften auszufüllen versucht habe. Einige
Berichtigungen und die Fortführung bis zum Jahre 1897 werden das Verzeichnis noch brauchbarer machen.
Aber — ich wiederhole es — ob es nun wirklich vollständig geworden, so dass keine der bisher beschriebenen
Arten übersehen worden ist, das glaube ich nicht. Alle menschlichen Arbeiten tragen eben den
Stempel der Unvollkommenheit an sich!