
Thomisoidae.
6. T h a n a tu s a r c ti c u s Thor. 1. c. p. 157. (Fig. 8 u. 9.)
Von dieser schönen arktischen A r t liegen mehrere wohl entwickelte Exemplare
vor, leider auch nur Weibchen, so dass das Männchen noch immer unbekannt bleibt.
(Fig. 8.)
Der von T h o r e i l 1. c. gegebenen Beschreibung eines noch nicht ganz ent-
wickelten Weibchens habe ich kaum etwas hinzuzufügen. Epigyne
(Fig. 9) hell; seitlich, wie in zwei schwach gebogene Hörner ausgezogen.
Dieselbe e rinnert an diejenige von Th. formidnus (Clerk). Vergl. auch
T h o r e i l 1. c. p. 157. —
Länge 7 mm. $. Fundort: Zeltplatz am Asakak.
Lycosoidae.
7. L y c o s a a q u i lo n a r i s L. Koch. Zweite deutsche Nordpolfahrt, Bd. I I , p. 400.
Arachniden, Taf. I. 1874.
Paroda aquilonaris (L. Koch) Simon, Arachnides, röc. an Groenland 1888, Bull. Soc.
Zool. de France, XIV, Nr. 6, p. 289—291.
? Lycosa gladalis Thor. 1. c. p. 159 — 1872.
Zahlreiche Exemplare von Umanak, Asakak, Korne, Itivdliarsuk und dem Karajaknunatak,
meistens Weibchen, aber auch einige, leider nicht völlig entwickelte Männchen.
Herr Dr. L. K o c h war so freundlich, die Richtigkeit der Bestimmung zu bestätigen.
Eug. S im o n h ä lt 1. c. diese A rt — gladalis Th o r.; ich möchte ihm hierin beistimmen. In diesem
Falle würde dem T h o r e lls c h e n Namen die P rio ritä t gebühren. K o c h zieht 1. c. grocnlandica
Thor, ■ s a c c a ia (0. Fabr.) zum Vergleich heran und h ä lt seine A rt von dieser verschieden.
Was sicher richtig ist. Merkwürdig is t n u r, dass er der unmittelbar folgenden gladalis keine
Erwähnung th u t. Dies letztere h a t mich bewogen, die vorliegenden Tiere hier u n te r dem vom
Autor selbst beglaubigten Namen aquilonaris aufzuführen und die Frage der Identicität unentschieden
zu lassen. Wahrscheinlich is t L. saccata 0. Fabr. für Südgrönland, L. gladalis Thor,
fü r Nordgrönland charakteristisch.
Erklärung der Abbildungen.
Fig. 1. Linyphia groenlandica n. sp. cf. Ganzes Tier von oben.
Fig. 2. Linyphia groenlandica n. sp. cf- Ganzes Tier von der Seite.
Fig. 3. Linyphia groenlandica Taster.
Fig. 4. Erigone frigida Tlior. Epigyne.
Fig. .5. Erigone frigida Thor. Männlicher Taster.
Fig. 6. Erigone groenlandica n. sp. Epigyne a) von vorne, b) von der Seite.
Fig. 7. Dictyna groenlandica n. sp. Ganzes Tier.
Fig. 8. Thanatus arcticus Thor. Ganzes Tier.
Fig. 9. Thanatus arcticus Thor. Epigyne.
Alle Figuren mehr oder weniger vergrössert.
VI.
G r ö n l ä n d i s c h e Mi l ben
von
Professor Dr. P. Kramer,
Provinzialschulrat in Magdeburg.
Die Anzahl der auf den folgenden Blättern beschriebenen Milbenarten is t zwar nur gering,
doch gehören sie vier verschiedenen Unterfamilien an, nämlich den Rhyncholophiden (2 A rten),
den Bdelliden (1 Art), den Oribatiden (3 Arten) und den Halacariden (2 Arten). Sechs Arten
sind durch erwachsene Tiere vertreten und konnten daher genauer bestimmt werden, zwei, eine
Oribatide und eine Halacaride, sind nur im Larvenstadium vorhanden, weshalb von ihre r näheren
Beschreibung abgesehen worden ist. Von diesen sechs Arten sind drei neu und drei bereits
früher bekannt geworden. Die eine dieser le tz te ren , Rhombognathus notops, is t eine Meeresmilbe,
alle übrigen gehören den Landmilben a n , obwohl die neue Nothnis-Axt in Süsswassertümpeln
lebend angetroffen wurde. Voraussichtlich sind die daselbst gefundenen Exemplare dorthin
gespült worden und haben, was bei Oribatiden nicht auffallen kann, längere Zeit im Wasser
weiter gelebt. Aus dem süssen Wasser sind sie dann in den Magen von Stichlingen gelangt, wo
dieselben ebenfalls angetroffen wurden.
A. Rhyncholophidae.
1. R h y n c h o lo p h u s g r a c il ip e s n. sp.
Länge des Rumpfes 3 mm, Breite desselben 2 mm. Derselbe is t auf der Rückenfläche
gleichmässig aber nicht besonders dicht mit gleichartig gestalteten, ziemlich kurzen, zugespitzten
und allseitig mit feinen anliegenden Fiedern besetzten Borsten bedeckt. Dieselben sind schlank
und allseitig rund. Auf der Bauchfläche tre ten die Fiedern an den Borsten sehr zurück, so dass
letztere hier fa st g la tt erscheinen. Auf der nach vorn hervorragenden Stirnplatte (vertex) sind
■zahlreiche verlängerte Fiederborsten vorhanden. Durch die A rt der Behaarung unterscheidet sich
die vorliegende Spezies deutlich von Rh. phalangioides de Geer (vergl. B e r l e s e , Acari Myriop.
et Scorp. Ital. fase. 2 n. 9 und 10) und Rh. regalis Koch (vergl. ebenda fase. 62 n. 6), mit denen
sie wegen der Augenzahl eine besondere Gruppe unter den Rhyncholophus-Arten bildet. Jederseits
sind nämlich zwei- Augen vorhanden, welche von einer gemeinsamen Brille umgeben sind. Die
Stirnleiste zeigt hinten eine von zwei Fühlborsten eingenommene ösenartige Endfigur. Nach vorn