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 am  häufigsten  wohl  mit  dem  in  Deutschland  weit  verbreiteten  D.  comdeus  Fischer.8)  Erst  durch  die  
 wichtige  Arbeit  von  de  G u e r n e   n.  E i c h a r d   „Kfrvision  des  Calanides  d’eau  donce“  ist  sie  sicher  festgestellt  
 worden,  so  dass  weitere  Yerwechslungen  wenigstens  von  seiten  der  speziell  mit  Copepoden  sich  
 beschäftigenden  Forscher  wohl  nicht  ferner  Vorkommen  dürften. 
 Der  erste,  dem  nachweisbar  D.  castor  Vorgelegen  ha t,  ist  J u r in e .   Ganz  abgesehen  davon,  dass  
 viele  seiner Angaben  ungenau  oder  gar  unriehtig  sind,  so  ist  doch  seine Darstellung  als  eine  für  seine Zeit  
 überaus vorzügliche  zu  bezeichnen.  Dass  ihm wirklich  nur  die  uns  hier  interessierende Form  Vorgelegen  hat,  
 ergiebt  sich  besondere  deutlich  aus  denjenigen  seiner Zeichnungen,  in  welchen  das  charakteristisch  geformte  
 erste Abdominalsegment des Weibchens dargestellt ist, nämlich  aus Taf. IV Fig.  1  u.  6 und Taf. V Fig.  1  u.  3.  
 Wenn  ich  mich  in  nachfolgender  Charakteristik  nicht  näher  auf  J u r i n e s  Darstellung  einlasse,  so  hat  das,  
 wie  schon  angedeutet,  seinen  Grund  darin,  dass  dieselbe  jetzt  als  veraltet  gelten  muss. 
 Die  K o c h ’schen  Angaben  über  die  Grösse  des  Tieres,  über  die  Länge  der  ersten  Antennen  und  
 besonders  über  die  (in  dem  Nebenbilde  auf Blatt  5  angegebenen)  Formen  des  letzten  Cephalothorax-  und-  
 ersten Abdominalsegmente  von  Glaucea mbms  kennzeichnen  diese Form  als mit Diapt.  castor sicher identisch.  
 Seme  Beschreibung  ist  aber  ganz  ungenügend,  so  dass  es  sich  absolut  nicht  verlohnt,  näher  auf  dieselbe  
 einzugehen.3) 
 Wie  bereits  in  dem  Verzeichnisse  der  Synonyma  angegeben,  bezieht  sich  die  Darstellung  L i l l j e -   
 b o r g s   nur  teilweise  auf D.  castor.  Er  hat  diese  Art  sicher  mit  einer  (oder  mehreren)  anderen  vermengt,  
 wie  sich  dies  deutlich  aus  einigen  seiner  Zeichnungen  ergiebt.  Auf  Taf.  XIII  Fig.  2  zeichnet,  er  z.  B.  
 eine  Greifantenne,  deren  drittletztes  Glied  in  einen  Haken  ausgezogen  ist.  Ein  solcher  kommt  aber  bei  
 D.  castor  niemals  vor,  wohl  aber  bei  mehreren  anderen Arten.  Auoh  die Beborstung  des  grossen Maxillar-  
 fusses  (Taf.  XIV  Fig.  2)  lässt  dasselbe  erkennen.  Das  Vorgehen  von  C la u s ,  E e h b e r g ,4),  de   G u e rn e 
 u.  E i c h a r d ,   B r a d y   und  v .D a d a y ,5)  welche D.  castor Lilljeborg  ohne jeden Zweifel  mit D.  castor Jurine  
 identifizieren,  bedarf  also  der  Korrektur.  Dass  aber  die  typische  Form  dem  hochverdienten  nordischen  
 Forscher  wirklich  Vorgelegen  ha t,  zeigt  deutlich  seine  Zeichnung  Taf.  XIII  Fig.  6 ,  welche  das  letzte  
 Cephalothoraxsegment  und  das  Abdomen  des  Weibchens  darstellt. 
 ■)  Ja  sogar  m  mehreren  m a rin en   Copepoden  haben  einige  Forscher  D.  castor  wiederzuerkennen  geglaubt.  So  
 haben  (nach  G ie sb re ch t,  „Die  frei],  Copep.  d.  Kieler  Föhrde“ ,  p.  91  n.  92)  M n n te r  n.  Bnchholz  („Über  Baianus  
 improvisus  etc.“)  einerseits  und  C a ja n d e r  („Bidrag  tili  kännedomen  etc,“)  andererseits  diese Art  für  die Ostsee  angegeben  
 Nach  B n ch h o lz   („Die  2.  deutsche  Nordpolfahrt“, Bd.  2,  p.  392)  soll  D.  castor  sogar  die  nordöstlich  von  Grönland  befindlichen  
 Meeresabschnitte  bewohnen.  In letzterem Falle  handelt es  sich nach Giesb rech ts Monographie (p. 341) wahrscheinlich  
 um  Metridm  longa  LMock.  Um  welche  Arten  es  sich  bei  dem  aus  der  Ostsee  angegebenen  D.  castor  handelt,  ist  nicht  
 festzustellen. 
 *)  Vergl.  die  Bemerkungen  zur  Synonymie  dieser  Art. 
 *)  Bezüglich  R e h b e rg s   Angabe,  dass  Glaucea  rubens  nicht  mit D.  castor,  sondern  mit  D.  coeruleus  identisch  sei  
 vgl.  die  Bemerkungen  zu  den  Synonyma  von  D.  coeruleus. 
 *)  R eh b e rg ,  Beitr.  z. Kennte.,  p.  552. 
 5)  v.  D ad ay , Monogr.  Eucopep.,  p.  300. 
 B a i rd s   Darstellung  hat  nur  noch  historischen  Wert.  Aus  seinen  beiden  allerdings  nicht  fehlerfreien  
 Habitusfiguren  ist  D.  castor  wiederzuerkennen.  Die  Detailzeichnungen  sind  alle  in  hohem  Grade  
 ungenau,  so  dass  ich  mich  nicht  näher  darauf  einlassen  werde. 
 Obwohl  C la u s   auch  nur  eine  einzige  Art  des  formenreichen  Genus  gekannt  hat,  so  ist  es  doch  
 zweifellos,  dass  ihm  wirklich  D.  castor  Jurine  Vorgelegen  hat.1)  Dass  er  anfänglich  („Zur Anatomie  etc.“)  
 die  Art  noch  in  das  Genus  Cyclojpsine  Milne-Edwards  einreiht,  während  von  B a i rd   und  L i l l j e b o r g   
 längst  vor  ihm  die Priorität  des W e s tw o o d ’schen Genusnamens  anerkannt worden  ist,  darf  nicht Wunder  
 nehmen,  da  er,  wie  ich  dies  auch  früher  für  eine  grosse  Zahl  von  Cyclopiden-Arten  nachgewiesen  habe,  
 die  ältere  Litteratur  nicht  in  der  notwendigen Weise  in  Betracht  gezogen  hat.  Der Vorwurf,  der  ihm  von  
 G i e s b r e c h t 2) bezüglich der marinen Copepoden gemacht worden  ist,  dass  „er  mancher falschen Auffassung  
 hätte  Vorbeugen  und  manche  Verwirrung  hätte  verhüten  können,  wenn  er  die  Arbeiten  jener  (älteren)  
 Autoren  wohlwollender  behandelt  und  sich  nicht  öfters  mit  dem  Prioritätsgesetze  in  Widerspruch  gesetzt  
 hätte“,  trifft  für  die  Copepoden  des  Süsswassers  bekanntlich  in  gleichem  Masse  zu. 
 F r i c   hat  mehrere Arten  mit  einander  vermengt.  Dass  ihm  aber  auch  der  typische  D.  castor  Vorgelegen  
 ha t,  ergiebt  sich  aus  seiner  Angabe,  dass  „das  vordere  Abdominalsegment  mit  zwei  seitlichen  
 hakenförmigen  Auftreibungen“  versehen  sei.  Das  von  ihm  abgebildete  Weibchen  hat,  wie  dies  aus  der  
 Länge  der  ersten  Antennen  und  der  Form  des  letzten  Cephalothoraxsegments  hervorgeht,  sicher  nicht  zur  
 vorliegenden  Art  gehört.  Im  übrigen  ist  seine  Beschreibung  vollkommen  unbrauchbar. 
 Die  von  S ow in s k y   unbestimmt  gelassene3)  und  von  d e   G u e r n e   u.  R i c h a r d   später  als  
 D.  sowinshyi  bezeichnete  Art  ist  sicher  mit  D.  castor  identisch.  Da  mir  die  russisch  geschriebene Charakteristik  
 S o w in s k y s   unverständlich  ist,  so  kann  ich  mich  nur  allein  auf  seine  Abbildungen  stützen.  
 Dieselben  sind  aber  meist  so  vorzüglich  und  mit  solcher  Genauigkeit  entworfen,  dass  sie  einen  Zweifel  an  
 der  Richtigkeit  meiner  Behauptung  gar  nicht  aufkommen  lassen.  Als  besonders  beachtenswert  bezeichne  
 ich  die  Abbildungen  der  fünften  Füsse  (die  von  genannten  französischen  Forschern  in  ihre  citierte  Arbeit  
 aufgenommen  worden  sind),  die  Zeichnung  der  weiblichen  Vorderantenne,  welche  die  charakteristische  Bewehrung  
 derselben  absolut  genau  wiedergiebt,  und  die  Abbildung  des  hinteren  Maxillarfusses. 
 Die Form,  welche  S a r s 4)  irrtümlich  als  D.  castor  beschrieben  hat,  ist  —  wie  er  selbst  später  gefunden5) 
   —  D.  denticornis Wierzejski.6) 
 In  einer  weit  späteren Arbeit7)  berichtet  dieser Forscher  kurz  über  eine Form,  welche  gelegentlich  
 der  in  den Jahren  1876—1878  unternommenen  norwegischen  Expedition  in  den  nördlichen  Teil  des  Atlantischen  
 Océans  bei  Vardo  und Hammerfest  gefunden  wurde.  Er  lässt  aber  unentschieden,  ob  es  sich  um 
 *)  Cf.  p.  44  Anm.  1. 
 2)  G ie sb re ch t,  Pelagische  Copepoden,  p.  87. 
 3)  Sowinsky,  Matériaux  pour  la  faune  des  Crustac.  d’eau  douce  du  sud-ouest  de  la Russie. 
 4)  S a r s ,  Oversigt.,  p.  217  u.  218. 
 5)  cf.  de  Guerne  u.  R ic h a rd ,  Révis.  des  Calanid.,  p.  32. 
 6) Wie rz e jsk i,  0  krajowych  skorupiakach  z  rodziny  Calanidae,  p.  8 . ^   Vergl.  auch  S chm e i l,  Copep.  des  
 Rhätikon-Gebirg.,  p.  4. 
 7)  S a rs ,  Den  norske  Nordhavs-Exped. —  Crust.  II,  p.  78.