C. oithonoides.
C. scourfieldi S. Brady.
M r ä z e k ’) hat richtig bemerkt, dass B r a d y in seinem G. scourfieldi zwei Arten vermengt hat.
Die Abbildungen Taf. IY Fig. 1—8 beziehen sich ohne Frage auf G. leuckarti Claus. Die Abbildungen
Taf. VI Fig. 6—8 bezieht Mr&zek auf G. dybowskii, den er darum mit G. scourßeldi zum Teil synonym
setzt. An einigen Originalexemplaren, die ich Herrn Prof. B r a d y selbst verdanke, konnte ich aber konstatieren,
dass nicht G. dybowsTdi, sondern die nahe verwandte Form G. oithonoides 0. Sars var. hyalina
Rehberg dem Autor Vorgelegen hatte.
C. cabanensis Russki.
Obgleich der Autor die Bewehrung der letzten Innenastglieder und der verbindenden Lamelle des
vierten Fusspaares nicht angiebt, so scheint mir doch in Anbetracht der Kürze der Yorderantennen jeder
Zweifel bezüglich der Identität dieser Form mit G. oithonoides var. hyalina ausgeschlossen zu sein.
C. tenuissimus C. L. Herrick.
Die Stellung dieser Art ist selbst nach der neuesten Arbeit des Autors (Synopsis etc.) noch fraglich.
Er setzt sie daselbst zwar ohne Einschränkung mit G. leuckarti synonym, druckt aber die frühere,
in mehreren Punkten abweichende Beschreibung wieder mit ab und bezeichnet in der Erklärung zu Taf. 24
G. tenuissimus als „deep-water variety“ von G. leuckarti. Mir ist die Identität dieser Art mit G. oithonoides
weit wahrscheinlicher als die mit G. leuckarti.
C. sydneyensis Schmeil.
In seiner ersten Arbeit2) über australische Entomostraceen erwähnt S a r s , dass er in dem von
ihm untersuchten Materiale vier Formen beobachtet habe, aber nicht imstande gewesen sei, dieselben näher
zu bestimmen. Er stellt drei derselben zu oder in die Nähe von G. leucka/rti Claus, semrulatus S. Fisch,
und afßnis 0. Sars. Die vierte Art mit zwölfgliedrigen $ Yorderantennen wich von den ihm bekannten
europäischen Formen merklich a b ; ihre Stellung wurde aber nicht näher gekennzeichnet.
In der später8) von S a r s unter der Bezeichnung G. australis King beschriebenen Form haben wir
es wahrscheinlich mit dieser vierten Form zu thun. In den der Diagnose dieser Art angefügten Bemerkungen
sagt er, dass K in g unter dieser Bezeichnung wahrscheinlich mehrere Arten zusammengefasst habe, dass er
x) Pfisp. k. poz. 8ladk. Copep., p. 27.
2) 0. S a r 8, On a small Collection of Freshwater Entomostraca from Sydney in : Forh. Selsk. Christian. Aar 1889,
No. 9, p. 8 und 9.
®) 0. S a r s , Freshwater Entom, from the Neighb. of Sydney, p. 74.
aber trotzdem den Kingschen Namen auf die vorhegende Spezies anzuwenden wohl berechtigt sei, weil
a l l e a n d e r e n a u s d e r U m g e b u n g v o n S y d n e y s tam m e n d e n u n d von ihm u n t e r s u c h t e n
A r t e n (s. w. unten) m it e u r o p ä i s c h e n i d e n t i f i z i e r t w e rd e n k o n n te n . Nach § 2 der „Regeln für
die wissensch. Benennung der Tiere“ ist aber „als wissenschaftlicher Name nur derjenige zulässig, welcher
in Begleitung einer in Worten oder Abbildungen bestehenden und n i c h t m i s s z u d e u t e n d e n K e n n z
e i c h n u n g durch den Druck veröffentlicht ist.“ Das trifft aber für K in g s Art nicht zu. In derselben
haben wir im Gregenteil wie z. B. in G. quadricomis der älteren Autoren eine Kollektivart vor uns. Die Art,
welche S a r s unter der Kingschen Bezeichnung beschrieben hat, muss daher neu benannt werden. Gern
hätte ich sie nach dem verdienstvollen nordischen Forscher benannt; das ist aber nicht angängig, da U l-
j a n i n bereits einen G. sarsi||== ? 0. strenuus) beschrieben hat. Ich nenne die Form nach ihrem Fundorte
G. sydneyensis. *)
C. bicolor 0. Sars.
C. longicaudatus und ignaeus Poggenpol.
Das Habitusbild (Abdomen .$ in demselben aus fünf Segmenten bestehend gezeichnet!), die Länge
und Bewehrung der Furka und besonders das Längenverhältnis der (11) Glieder der Yorderantennen deuten
auf eine Identität dieser Art mit G. bicolor hin. Der auf Taf. 15 Fig. 21 abgebildete fünfte Fuss gehört
sicher nicht zu dieser Art oder ist total falsch gezeichnet; denn derselbe muss in Anbetracht der am fünften
Cephalothoraxsegmente entspringenden Borste, welche bekanntlich den Anhang des ersten mit dem Segmente
verschmolzenen Fussgliedes repräsentiert, eingliedrig sein wie bei G. bicolor und seinen nächsten
Verwandten.
B r a d y s G. longicaudatus hat eine ähnliche Stellung zu G. bicolor wie die Art P o g g e n p o l s.
G. ignaeus Poggenpol scheint ebenfalls in die G. bicolor-varicans-Gruppe zu gehören, ist aber eine
durchaus unsichere Art.
C. fuscus (Jur.).
G. fuscus ist eine der am schönsten gefärbten Copepodenarten des Süsswassers3) und gehört zu
den wenigen, bei welchen diese Färbung eine gewisse Konstanz zeigt. Wie aus C r a g in s Angabe über
var. fasciacomis hervorgeht, tritt ein gleich prächtiges Kolorit auch bei den nordamerikanischen Individuen
auf. Auch hier ist die Grundfarbe ein Blaugrün. Besonders an den Antennen tritt hier aber noch ein
Braun auf, das ich bei europäischen Exemplaren nicht beobachtet habe. Wenn C r a g in die Abbildung
J u r i n e s gekannt hätte, so würde er die Aufstellung einer Varietät, die sich allein auf die Färbung gründet,
sicher unterlassen haben. Seine Varietät ist zu der typischen Form ohne Einschränkung synonym zu stellen.
x) Bei dieser Gelegenheit sei bemerkt, dass S a r s in: „Beretning etc. 1863 foretr. Reise“ p. 235 und p. 236 einen
C. piger erwähnt. Nach einer von ihm selbst mir freundlichst gewordenen brieflichen Mitteilung ist dies wahrscheinlich die
später als C. languidus beschriebene Art.
2) Vgl. meine Angaben hierüber im ersten Teile dieser Arbeit, p.‘ 127.