F ä r b u n g : Kote oder blaue Favbstoffablagerungen finden sich in der Regel an einigen Stellen des
Cephalothorax. Die Wandungen des vas deferens und die Chitinverdickungen Aes weiblichen Genitalsegments
und etwa vorhandene Fettkugeln sind wohl stets lebhaft r&t’gefärbt. Der bei weitem grösste Teil des
durchsichtigen Körpers ist aber farblos.
G iö s s e . $ 1 1,5 mm. $ 1 1,2 mm. Wie aus den Angaben der übrigen Forscher hervorgeht,
ist die Grösse sehr schwankend, v. D a d a y : 9 1 ,2 - 4 * mm, <#;;p,8 - 2 mm; de G u .e rn e und
R i c h a r d : 9 2,2—2,5 mm:, ¿5 2 mm; B l a n c h a r d und R i o h a r d : 1) ca. 2 mm (für Exemplare aus der
Umgebung von Oran) resp. 1,2 mm (für Individuen von TemaoinifflS
V o rk om m e n : D. salinus ist bisher ans Deutschland nur aus den beiden schwäch salzhaltigen
Mansfelder Seen bei Halle a. S., die er in ausserordentlichen Mengen bevölkert, bekannt geworden.
Salzhaltigkeit des Wassers scheint für diese A rt, wie ans der bis jetzt bekannten Verbreitung«)
derselben zu schliessen ist, eine notwendige Existenzbedingung zu sein.
Das l e i c h t e s t e E r k e n n u n g sm e r k m a l ist der Bau des rechten Fusses des fünften Paares
vom Männchen.
1. Diaptomus wierzejski i Richard.
(Taf. VI Fig. l 4 | Taf. V Fig. 9).
1888. Diaptomus wiersqsMi Richard, Entomost. houv. ou peu connus, p. 53.
1888. Diaptomus serricomis Lilljeborg, Descript. de deux espèces nouv. de Diapt. du Nord do l’ËüroDe
p. 157. 1 '
1889. Diaptomus wiersejsldi de Guerne und Richard, Révis. des Calanid. p. 35 u. 36 Taf II Fig 10
u. 22, Taf. II I Fig. 5.
1889. Diaptomus serricomis de Guerne nnd Richard, ebenda, p. 37 u. 38.
1890. Diaptomus m e n tjàm v. Daday, Consp. Diapt. p. 129 n. 1301 Taf. V Fig. 17_20
1891. Diaptomus serricomis Brady, A Revision of the british spec! of Fresh-water Cyel. and Calanid p 36—38
Taf. IX Fig. 3—10.
Bemerkungen zu den Synonyma.
B r a d y s Angabe, dass D. serricomis Lilljeborg und D. wierzegshii Richard identische Arten seien,
ist unstreitig richtig. Schon ein Vergleich der beiden von L i l l j e b o r g , resp. von R i c h a r d gegebenen
Diagnosen lässt erkennen, dass die angegebenen Differenzen zum grössten Teil nur vermeintliche sind, wie
bei der „Charakteristik der Art“ näher aasgeführt ist: Der einzige thatsächliche Unterschied liegt in
der Körperlänge und in der Länge der weiblichen Vorderantennen. Dieselben können aber, da bei allen
J) B l a n c h a r d u. R i c h a r d , F au n e des lacs salés d’Algérie, p. 22.
2) Die einzelnen Daten siehe in den citierten Arbeiten von de G u ern e u. R ic h a r d , resp. B la n c h a rd
u. R ic h a rd und v. Daday.
Arten Schwankungen in dieser Hinsicht beobachtet worden sind, unmöglich eine Trennung beider Formen
in zwei selbständige Arten bedingen. Ich habe mich auch selbst durch Untersuchung von Originalexemplaren,
welche mir die Autoren in dankenswerter Weise zur Verfügung stellten, von der Identität beider
Formen überzeugen können.
B r a d y s Vorgänge dagegen, die Art als D. serricornis Lilljeborg zu bezeichnen, kann nicht Folge
gegeben werden, da R ic h a r d s Diagnose eher denn die L i l l j e b o r g s — und wenn auch nur einige
Monate früher ¡§i veröffentlicht worden ist.
Eine mit D. wierzejskii Rieh, sehr nahe verwandte Art ist D. pecünicornis Wierzejski.1) Vielleicht
gar ist die erstere nur als eine Varietät der letzteren aufzufassen.2) W i e r z e j s k i s Diagnose seiner Art
ist sehr kurz, dafür aber giebt er Abbildungen, welche wegen ihrer Sorgfalt und Genauigkeit die meisten
der über Süsswasser-Copepoden überhaupt veröffentlichten Zeichnungen weit überragen. Aus denselben
gebt hervor, dass sich W i e r z e j s k i s Art von der R ic h a r d s ausser den von de G u e rn e u. R i c h a r d 3)
angegebenen Differenzen noch durch folgende Merkmale unterscheidet:
1) Das erste Abdominalsegment des Weibchens ist auf der Ventralseite am distalen Ende s t a r k
e rw e i t e r t (cf. W i e r z e j s k i s Taf. IV Fig. 2).
2) Die Dornen am 10. u. 1 1 . Segmente der genikulierenden Antenne sind weit k l e in e r , und der
Dorn des 13. Segments ist g r ö s s e r als bei D. wierzejskii. Auch am 15. Gliede tritt ein d om -
a r t i g e r V o r s p r u n g auf. (W i e r z e j s k i s sehr gute Habitusfigur ist bezüglich dieser Details
nicht ausreichend; ich habe dieselben an Originalexemplaren konstatiert).
3) Zweites Basale des rechten Fusses des fünften männlichen Paares auf der Rückseite in der
proximalen Partie zu einem kleinen d o r n a r t i g e n V o r s p r u n g e ausgezogen, welcher bei
D. wierzejskii fehlt. (An Originalexemplaren gesehen).
4) Innenast dieses Fusses zweigliedrig (cf. W i e r z e j s k i s Fig. 5).
D. hircus Brady4) steht zu D. wierzejskii in einem ganz ähnlichen Verhältnisse wie
D. pectinicornis. Es ist jedoch hier nicht der Ort, näher auf die Stellung deselben einzugehen.
Charakteristik der Art.
Der C e p h a lo th o r a x (Taf. VI Fig. 1) verschmälert sich vom Hinterrande des zweiten Segments
nach vorn und hinten fast gleichmässig. Das letzte Segment ist in beiden Geschlechtern nach den Seiten
nicht verbreitert, sondern nur wenig5) nach hinten verlängert und daselbst in der Regel abgerundet. (Taf. V
*) W i e r z e j s k i , O k ra j. skor. z rodz. Calanidae, p. 4 u. 5. Taf. IV F ig. 1—7.
2) Die En tsch e id u n g dieser F ra g e an diesem Orte is t ohne we ite re B edeutung, da es j a h ie r in e rs te r Linie n u r
a u f eine genaue Beschreibung d e r d e u t s c h e n F o rm ankommt.
*) D e G u e r n e u. R i c h a r d , Rev. des Cal. d ’eau douce, p. 33 u. 34. Taf. IV F ig . 7 u. 22 u. F ig . 29 im Texte.
4) B r a d y , Ebenda, p. 85 u. 36. Taf. X F ig 2—4.
r>) L i l l j e b o r g bezeichnet die seitlichen P a rtie n des letzte n Cephalothoraxsegments als „ sa t magni“ .