H i n t e r a n t e n n e n (Taf. XII Fig. 10) und M u n d g lie dm a s s e n (Taf. XII Fig. 11 uud Taf. X
big. 9 bis 11) zeigen den typischen Bau. Am Kauteil der Mandibel ist der vordere grössere Zahn durch
eine grosse Lücke von den übrigen getrennt.
S c hw im m fü s s e (Taf. X Fig. 12 u. 13): Die Aussenrand- und Enddörnen der Aussenäste sind
schmaler und länger als bei Eu. affinis, aber etwas stärker und kürzer als bei Eu. lacinulata.
F ü n f t e r F u s s vom Weibchen (Taf. XII Fig. 13). Die ersten Basale sind innig mit einander verschmolzen,
die zweiten in ihren proximalen Teilen nach innen verbreitert. Das erste Aussenastsegment ist
relativ kurz und am Aussenrande mit zwei Dornen bewehrt. Die klauenförmige Verlängerung ist sehr
lang und kräftig, fast rechtwinklig abstehend und am Unter- (Hinter-) Rande in der Regel mit einigen
feinen Dornen versehen. Das zweite Aussenastglied ist fast kreisförmig. Sämtlichen Anhängen fehlt der
Domenbesatz.
Am männlichen fünften Fusspaare (Taf. XII Fig. 12) sind die gleichfalls innig miteinander verschmolzenen
ersten Basalglieder von ungleicher Länge; das erste Basale des rechten Fusses ist weit kürzer als
das des linken. Das zweite Basalglied des linken Fusses ist kurz und in seinem oberen Teile stark nach
innen verbreitert; das des rechten dagegen ist lang und in der Mitte verbreitert. Die Innenränder beider
Glieder sind abgerundet; am rechten Fusse ist an der hervorspringendsten Stelle der zur normalen Bewehrung
(p. 107) gehörige kleine Dorn zu finden. Der Aussenast des linken Fusses ist dem von Eu. lacinulata (p. 113)
ganz ähnlich gebildet. Am Aussenäste des rechten Fusses sind das zweite und dritte Segment innig mit
einander zu einem etwas gebogenen klauenförmigen Endabschnitte verwachsen, der in seinem proximalen
Teile nicht wie bei Eu. affinis angeschwollen ist.
Ausser den generell konstanten Dornen und Sinneshaaren treten weitere Anhänge nicht auf.
Die E i b a l l e n der aus dem Gr. Plöner-See1) stammenden, von mir untersuchten Tiere waren
zumeist nur aus einer geringen Anzahl von Eiern zusammengesetzt, entsprechend der grossen Ausdehnung
dieses Wasserbeckens und der damit zusammenhängenden relativ geringen Menge im Wasser enthaltener
Nahrungsstoffe. In der Regel bestand der Ballen nur aus drei bis fünf Eiern. Bei Tieren aber, welche
aus einem im Juni 1894 gemachten Fange herrührten, war die Anzahl der Eier eine beträchtlich höhere;
sie stieg bis 25. Wahrscheinlich hängt diese Erscheinung mit der Zunahme des Nahrungsmaterials (niederen
Algen) in dieser Jahreszeit zusammen.
Die Ballen der von mir untersuchten, aus einem benachbarten kleineren Wasserbecken, dem
Kleinen Plöner-See,2) stammenden Individuen der Art, welche gleichfalls im Juni gefangen waren, bestanden
aus etwa 20 30 Eiern. Ob die Fruchtbarkeit der Art hierselbst immer die gleich hohe ist, vermag ich
nicht anzugeben.8)
F ä r b u n g : Die Tiere des Gr.vPlöner-Sees sind im hohen Grade hyalin und fast farblos. Nur an
den Mundextremitäten liess sich in einigen Fällen eine lebhafte Blaufärbung nachweisen.
*) Herr Dr. Z a c h a r ia s hatte mehrere Male die Freundlichkeit, mir Material, auch lebendes, aus diesem See
zu senden.
2) Bas Material aus diesem Wasserbecken verdanke ich den liebenswürdigen Bemühungen des Herrn Dr. S tro d t-
man n in Plön.
*) Genaue Resultate über die Fruchtbarkeit und Färbung der Art können uur an Ort und Stelle zu verschiedenen
Jahreszeiten angestellle Untersuchungen ergeben.
G r ö s s e : ? u. cf 1,2 mm.1)
V o rk om m e n : Die Art wurde zuerst von Z a c h a r i a s 2) im Gr. Plöner- und Müritzsee gefunden
und von P o p p e bearbeitet. S t r o d tm a n n fand sie, wie erwähnt, im Kleinen Plöner-See, H a r tw ig in
dem Pulssee bei Bernstein in der Neumark,3) und ich4) vermochte sie für den Dieksee in Holstein nachzuweisen.
L e i c h t e E r k e n n u n g sm e r k m a l e : Die Form des letzten Cephalothorax- und ersten Abdominalsegments
beim Weibchen; die unbedornte dorsale Furkalfläche in beiden Geschlechtern; der zweigliedrige
Aussenast des rechten Fusses des fünften Paares beim Männchen, dessen Endglied im Basalteile nicht
aufgeschwollen ist.
0 P o p p e und N o rd q u is t geben die Grösse des Männchens etwas höher als die des Weibchens an; ersterer:
9 1,1 mm, cf 1,16 mm; letzterer: 9 1,1 uim, ¡|p 1,3 mm. Da bei den Copepoden das Männchen in der Regel vom Weibchen
an Grösse übertroffen wird, so sind diese Angaben sehr auffallend. Ich fand das Grössenverhältnis auch bei dieser Art stets
normal, d. h. das Männchen immer etwas (einige hundertstel mm) kleiner als das Weibchen.
2) Z a c h a r ia s , Zur Kenntnis der Entomostrakenf. — Zur Fauna norddeutsch. Seen. — Forschungsberichte.
8) Nach einer freundlichen brieflichen Mitteilung.
*) In Planktonfängen des Herrn Dr. A p s t ein.