
wegs mit letzterer übereinstimmend. Vielmehr beweist die re la tiv grössere Lange des Tasterendgliedes
gegenüber dem zweiten Gliede, sowie die Behaarung der einzelnen Tasterglieder hinreichend
die Verschiedenheit.
So sind am zweiten Gliede bei Bd. scmguinea nur drei Borsten vorhanden, am vierten
Gliede nur vier, ohne dass eine davoji eine besondere Länge hätte, und am fünften Gliede werden
höchstens 16 gezählt.
Zu diesen Verschiedenheiten, welche die Taster bieten, kommen nun noch diejenigen hinzu,
welche die Mandibeln an die Hand geben. Bei Bd. arctica zählt man acht Borsten auf der oberen
und änsseren Bandibelfläche in einer Anordnung, wie es die Fig. l b angiebt. Nach T r o u e s s a r t
besitzt dasselbe Organ bei Bd. sanguinea n u r sechs Borsten. 'Wenn nun auch im Allgemeinen die
Anzahl der Borsten eines Gliedes iäfc; geraden Verhältnis zur Veränderlichkeit in der Anordnung
derselben s teht-und gewöhnlich auch zur Veränderlichkeit dieser Anzahl selbstjlKflürfte
doch die auf den Mandibeln der genannten Arten befindlichen Anzahl noch unterhalb derjenigen’
Grenze liegen, mit welcher die Variabilität in Anordnung und Anzahl beginnt.
Die Scheere der Mandibeln entbehrt bei Bd. arctica, wie überhaupt bei der Mehrzahl aller
Bdella-Arten der Zähne an den Gliedern. Das bewegliche Glied überragt in etwas das kähn-
förmig ausgehöhlte und vorn abgestutzte unbewegliche Glied.
Die Länge der Exemplare b'eläuft sieb einschliesslich des Schnabels auf 2 mm. Die
schnabelförmig verlängerte Unterlippe is t etwa so lang wie das zweite Tasterglied.
Der Fundort is t Asakak am Umanakfjord auf der Halbinsel Nugsuak.
0. Oribatidae.
1. L e io s om a g lo b ife r n. sp.
Der Céphalothorax is t mit dem Abdomen unbeweglich verbunden und mit haartragenden
Leisten versehen. Seitliche Abdominalflügel fehlen-vollständig und die Oberfläche dès rundlich
gewölbten Rückens is t glänzend. Wenn hiernach die A r t zu den Leiosomiden gehört, so giebt
das Vorhandensein von drei Krallen und die charakteristische Bildung des ersten TectopediUms
die Überzeugung, dass wir es mit einem echten Leiosoma und
nicht mit einer Notaspis- oder Ogpfa-Art & h fa n haben. '
Die in der Figur 2 dargestellten Lamellen des Céphalothorax,
welche an ih re r Spitze ein längeres Haar tragen, diA-an
den -Seitenflächen des Céphalothorax deutlich sichtbaren, dem
Schutz des ersten Fusspaares dienenden Nebenleisten und die
Paukenschlägeln ähnlich gebildeten Pseudostigmalborsten zeigen,
dass die A r t mit keiner der von M ic h a e l oder B e rd e s e -b e schriebenen
und abgebildeten Arten übereinstimmt. Mit Lmsorna
1 ' nitens h a t die neue A r t das Vorhandensein einer -zwischen den
vorderen Lamellenenden liegenden unpaaren Spina gemeinsam. Letztere is t aber kurz und wird
von den freien Vorderenden der Lamellen überragt. Diese Lamellen selbst sind überhaupt schmal,
werden aber von hinten nach vom breiter und rüöken mit den vorderen Enden einaudpr ziemlich
nabe. Ihre Basallinien, mit denen sie auf dem Céphalothorax aufgewachsen sind, gehen nach
hinten sebr bre it auseinander und zeigen einen etwas geschwungenen Verlauf, wie auch der äussere
freie Rand der Lamelle.
Ein Tectöpedium für das d ritte Fusspaar war nicht zu bemerken. Die Haarborste der
Pseudostigmen besitzt ein kugelförmiges, auf einem dünnen Stiel sitzendes Endstück. Hierin,
wie auch durch die oben erwähnte unpaare Spina, unterscheidet sich L. globifer von der Mehrzahl
aller Leiosoma-Arten.
Die Milbe wurde in einem Süsswasser-Tümpel gefunden, in welchen sie offenbar durch
das in dasselbe ausmündende Rinnsal hinabgespült war.
Die Färbung is t ein lichtes Kaffeebraun. Die Grösse beträgt 0,45 mm.
Die A r t wurde auf dem Karajak-Nunalak zusammen mit Artemis gracilis im Juli 1893
gesammelt.
2. I l e rm a n n ia c a r in a ta n. sp.
Diese neue Form s teht der H. bistriata Nie sehr nahe, so dass die Abbildung, welche
M ic h a e l in British Oribatidae vol. II , PI. XLII, Fig. 8 giebt, wenigstens in Bezug auf das
Abdomen nahezu mit dem Befunde der H. carinata übereinstimmt. Vergl. Fig. 3.
Die Färbung is t ein dunkles Nussbraun. Die Textur zeigt auf dem Cephalothorax grobe
und tiefe dicht stehende Punkte, auf dem Rücken is t die Körperhaut glatt, ohne zu glänzen.
Die Gestalt is t hirnförmig, am Hinterrande fast gerade abge-
sbhnitten, doch zeigen sich zwei seichte Buchten, rechts und links eine,
zwischen denen das Mittelstück etwas heraustritt.
Der Cephalothorax zeigt in der Mitte seiner Fläche eine tiefe
mittlere Längsgrube, deren R änder breit wulstigerscheinen. Die Grube,
sowie diese Randwulste sind grob punktiert. An. dem vorderen Rande
des Cephalothorax zeigen sich zwei kleine, nach vorn gerichtete stumpfe
Höcker, welche je eine gekrümmte Haarhorste tragen. Durch das Vorhandensein
dieser, wenn auch kleinen Höcker näh ert sich unsere A rt
der Gattung Nothrus noch mehr, als es von M ic h a e l schon von
Ilermannia bistriata hervorgehoben wurde. Auf den wulstigen Seitenrändern
der Mittelgrube des Cephalothorax steht jederseits eine längere,
dicht an der Wurzel nach vorn umgebogene, weisslich schimmernde
Haarborste. Die Pseudostigmalborsten sind kurz und tragen auf schmalem
kurzem Stiel einen dicken kolbigen,. kugelförmigen Kopf. Die
Pseudostigmata selbst befinden sich auf einem gerundeten Höcker. Ein
weiterer elliptisch gestalteter und oben sanft gerundeter Höcker befindet
sich in den Vorderecken des Cephalothorax, rechts und links von
dem Vorderende der Mittelgrube. Durch die soeben angegebenen m annigfaltigen Unebenheiten erhält
die Fläche des Cephalothorax ein sehr eigenartiges Gepräge. Dabei mag nicht unerwähnt bleiben,
dass eine ganz ähnliche Mitteigruhe, wie bei vorliegender A rt, sich auf dem Cephalothorax von
Nothrus invenustus Mich, findet, zugleich mit einem ähnlich gebildeten P a a r von borstentragenden
Zäpfchen am Vorderrande des Cephalothorax.
Der Hinterleib hat, von oben her betrachtet, einen tonnetiförinigen Umriss, seihe grösste
B ib lio tlie c a zo o lo g ica . H e ft 20. ü