de G u e r n e g R i c h a r d angeben, mit D. comdms, sondern viel eher mit D. graälis identisch
sein. (S. das.).
Über das Verhältnis von D. coerüleus zu D. flagellatus Ulianin vergl. p. 39.
Charakteristik der Art.
Der C e p h a lo th o r a x des "Weibchens (Taf. II Fig. 1. u 3) ist sehr schlank, nach hinten kaum oder
nur wenig verschmälert. Das letzte Segment ist mit dem vorhergehenden mehr oder weniger verschm|len.
Der rechte Flügel is t in eine Spitze ausgezogen, der linke dagegen in der Regel abgerunäeffSDie äusseren
Sinnesdomen stellen sich als kurze, stumpfe Kegel dar.
Beim Männchen ist der Vorderkörper gleichmässig nach hinten verschmälert. Das letzte Segmenl
ist nicht verbreitert, nach hinten aber auf jeder Seite meist zu einer Spitze verlängert. Die am Ende,
dieser Verlängerungen befindlichen Sinnesdornen sind im Gegensatz zu den fast haarförmigen des Hinter-
randes relativ gross.1)
A b d om e n : Das erste Segment ist beim Weibchen (Taf. II Fig. 3) in der vorderen Partie nur wenig
verbreitert. Die daselbst auftretenden Sinneskolben sind viel kürzer als bei dem nahe verwandten D. gracilis.
Dem männlichen Abdomen fehlt der bei anderen Arten zu beobachtende Dornenbesatz. Das vierte
Segment ist am Hinterrande stark abgeschrägt. Der Afterausschnitt .ist symmetrisch.
Die Länge der dorsalen Furkalborste ist bei beiden Geschlechtern schwankend.
Die V o r d e r a n t e n n e n des Weibchens ragen zurückgeschlagen meist bis zum Ende der Furka;
oft aber sind sie auch ein wenig länger oder kürzer. Die Segmente, deren Beborstung generell nicht
konstant ist, tragen je e in e Borste. Die Borste des ersten Segments ist kurz.
Der dornartige Vorsprung am 13. Segmente der genikulierenden Antenne (Taf. II Fig. 4) ist kräftig.
Vor den proximalen Borsten der drei folgenden Glieder ist die Cuticula dornformig erhöht.
Die Bewehrung des drittletzten Segments ist überaus schwankend. Im einfachsten Falle zieht sich
über den Aussenrand eine oft unterbrochene und nicht überall gleich breite hyaline Lamelle, deren distales
Ende abgerundet ist. (Taf. II Fig. 5 a.) Selten ist das bezeichnete Ende hakenartig nach .aufwärts gerichtet
und daselbst stärker chitinisiert.2) (Fig. 5 b.) Am häufigsten tritt neben der dann meist stark reduzierten
Membran noch durch Erhebung der Cuticula an der vorderen apikalen Ecke ein hakenartiger Vorsprung
auf,3) dessen Form mannigfach variiert. (Fig. 5 c u. d). In einem Falle (bei einem Exemplare aus
Tümpeln von Dobersdorf bei Kiel) war dieser Vorsprung sogar zweispitzig.4) (Fig. 5e.)
Besonders hervorzuheben ist, dass sich nicht etwa der eine dieser Fälle bei sämtlichen Individuen
eines Gewässers, ein anderer bei denjenigen eines anderen Gewässers etc. findet, sondern dass sich oft
sämtliche Fälle an den Bewohnern ein und desselben Wasserbeckens beobachten lassen.
*) Das von F ric u. Vävra allein gegebene Habitusbild ist nach einem stark gequetschten Tiere gezeichnet.
2) De G u e rn e u. R ic h a rd und v. D ad ay stellen nur diesen Fall dar.
3) F r i c u. V ä v ra , deren Diagnose übrigens ausserordentlich lückenhaft ist, halten diesen Fall für die Art
charakteristisch.
4) Dieser Fall führt zu der Säge hinüber, welche für D. wierzejsl'ii charakteristisch ist (Taf. VI Fig. 4).
H i n t e r a n t e n n e n und M u n d g lie dm a s s e n (Taf. I I Fig. 6—8) zeigen den typischen Bau. Bezüglich
der Bewehrung der hinteren Maxillarfüsse sei folgendes bemerkt: Sämtliche Borsten der beiden
Basalglieder bleiben klein; der Unterschied in ihren Längen ist (im Gegensatz zu D. castor) ein sehr geringer.
Dasselbe gilt auch betreffs der Innenrandborsten der vier ersten Innenastglieder. Die innere Apikalborste
des Endsegments bleibt gleichfalls klein, die beiden anderen Borsten aber sind ebenso wie die
Aussenrandborste dieses und des vorgehenden Gliedes sehr lang, während bei D. castor genau die
umgekehrten Verhältnisse obwalten.
S c hw im m f ü s s e : Die Dornen sind kräftig, wenn auch nicht in dem Masse wie bei D. castor.
F ü n f t e s F u s s p a a r : Beim W eibchen (Taf. II Fig. 9) sind die Sinnesdornen der ersten Basalsegmente
kräftig, allerdings bei weitem kleiner als bei D. graälis. Der deutlich zweigliedrige Innenast erreicht in der
Regel!) nicht vollkommen die Länge des ersten Aussenastsegments und trägt an seiner Spitze ausser einer
Reihe feiner Härchen zwei fast gleichlange Dornen von verschiedener Stärke. Der Haken des zweiten Aussen-
astgliedes ist, wie oft schon an den beiden Füssen eines Individuums zu sehen ist (vgl. die Abbildung),
mehr oder weniger stark gebogen. Das dritte Glied ist wenig länger als breit. Die innere, bewimperte
Borste desselben reicht meist bis zur Spitze des Hakens und übertrifft die dornartige Verlängerung um das
Zwei- bis Dreifache.
Beim Männchen (Taf. II Fig. 10) sind die Sinnesdornen der ersten Basalsegmento, besonders der
des linken Fusses, kleiner als beim anderen Geschlechte. Am zweiten Basalgliede der beiden Füsse erhebt
sich die Cuticula am Innenrande zu je zwei Höckern.2)
Der Innenast des rechten Fusses ist eingliedrig, etwa so lang als das erste Aussenastglied und
am Ende mit einem kleinen Dorne und einigen feinen Härchen versehen. Die innere apikale Ecke des
ersten Aussenastgliedes springt weit hervor , und die äussere ist. zu einem kräftigen dornartigen Fortsatze
ausgezogen. Die Form des sehr breiten zweiten Aussenastgliedes ist charakteristisch.3) Der kräftige
Aussenranddorn ist kurz und fast gerade. Der Endhaken zeigt in der Regel nur eine sehr geringe Biegung.
Der Innenast des linken Fusses ist mehr oder weniger deutlich zweigliedrig.4) Der Anhang des
zweiten Aussenastsegments bildet eine an seinem Basalabschnitte stark ohitinisierte, am Endabschnitte sehr
zarte Borste, welche die klauenförmige Verlängerung dieser Glieder nur wenig an Länge übertrifft.
Die G rö s s e ist ziemlich schwankend; sie liegt etwa in den Grenzen von 1,5—2,5 mm.
Der E i b a l l e n enthält stets eine grosse Anzahl von Eiern. Die Färbung ist meist ein intensives
Rot oder Blau. Vollkommen farblose Tiere habe ich niemals angetroffen. Die Extremitäten und die
Grenzen der einzelnen Körpersegmente sind wohl stets von der angegebenen lebhaften Färbung.
V o rk om m e n . D. coerüleus ist ein Bewohner kleiner stehender Gewässer und in Deutschland wohl
die gemeinste Art des Genus. Seine Verbreitung hierselbst aber anzugeben, ist nicht möglich, da er ebenso
*) Nur bei einigen Exemplaren aus Radziunz überragte der Innenast das erste Aussenastsegment noch ein wenig.
Bei einem dieser Individuen fand sich an der äusseren apikalen Ecke dieses Segments beider Füsse je ein Dorn, wie
solcher an der entsprechenden Stelle des folgenden Aussenastgliedes regelmässig auftritt.
2) De G u e rn e u. R ic h a r d geben in'ihrer Fig. nur die beiden Höcker des rechten Fusses an, v. D ad ay nur
die unteren beider Füsse. Die letzteren sind allerdings auch stets mit grösserer Deutlichkeit zu beobachten als die oberen.
8) Die Form ist in v. Dadjays Abbildung deutlich wiedergegeben, nicht so in der der beiden französischen Forscher.
*) Die genannten Forscher geben den Innenast nur eingliedrig an.