wie D. castor (cf. p. 35 u. 36) mit mehreren anderen Arten bis in die neueste Zeit verwechselt worden ist.
Nur die Angaben von Y o s s e l e r 1) und Z a c h a r i a s , 2) dass er im Lacher See der Eifel, von letzterem
ausserdem, dass er im See von Ober- und Niedermoos auf der Höhe des Vogelsberges2) und im Müllroser
See bei Frankfurt a. O.3), von T h a l lw i t z , dass er in Gewässern der Dresdener Gegend vorkomme,
und von H a r tw ig ,4) der ihn in der Umgebung von Berlin beobachtet hat, scheinen richtig zu sein.
Ich fand ihn in einer grossen Anzahl von Gewässern der Umgegend von Halle, ferner bei Eisleben,
Helmstedt und Magdeburg und bei Pössneck in Thüringen. Ausserdem ist er mir noch bekannt
geworden aus dem Drecksee und kleineren Gewässern bei Dobersdorf in der Nähe von Kiel und aus Oberschlesien
(Radziunz).5)
6. Diaptomus zachariasi Poppe.
(Taf. V Fig. 1 - 7 ) .
1886. Diaptomus mcJiariae Poppe, Ein neuer Diapt. aus dem Hirschberg. Thal. p. 285—289. Taf. X.
1889. Diaptomus zachariasi de Guerne und Richard, Révision des Calanid. p. 28 und 29. Textfiguren
p. 22—24.
1890. Diaptomus zachariasi von Daday, Conspect. Diapt. p. 121—122. Taf. IV Fig. 13—15.
Bemerkt zu den Synonyma
sei nur, dass v. D a d a y (1. c.) selbst angiebt, dass er in seinem „Catalogus Crustaceorum etc.“ D. zachariasi
mit D. gracïlis resp. D. castor verwechselt habe.
Charakteristik der Art.
Der C é p h a lo th o r a x des Weibchens 6) ist nach vom stärker als nach hinten verschmälert. Das
letzte Segment, das von dem vorhergehenden nicht immer vollkommen, seltener gar nicht abgetrénnt ist,
ist bei dem Weibchen nicht zu seitlichen Flügeln ausgezogen, sondern nach hinten nur wenig verlängert
und daselbst fast gleichmässig abgerundet. (Taf. I I Fig. 2). Charakteristisch für die Art ist die Stellung des
äusseren rechten Sinnesdornes. Derselbe bildet hier nicht die Spitze der äusseren Ecke, wie bei den übrigen
1) Y o s s e l e r , Die Copepodenfauna d. Eifelmaare.
2) Z a c h a r ia s , Bericht über eine zool. E xkurs, an die Kraters, d. Eifel.
8) Z a c h a r ia s , Über das Ergeb. einer Seen-Untersuchg. in der Umgeb. von Frankfurt a. 0.
4) H a r tw ig , Verz. d. lebend. Krebstiere, p. 20.
6) Das Material aus der Gegend von Kiel verdanke ich Hrn. Dr. A p s t e in , das aus Oberschlesien Hrn. Dr. W a lte r.
®) P o p p e s Habitusfigur ist im allgemeinen gut.
Arten, sondern steht auf einem kleinen Zapfen, der mehr ventral entspringt und über den Aussenränd des
Segments hervorragt. Besonders bei Exemplaren, welche auf der dorsalen oder linken Körperseite liegen,
lässt sich der Zapfen in voller Deutlichkeit erkennen, (iaf. V Fig. 3 u. 4 a .)1) Die Sinnesdornen bleiben
sämtlich klein; die inneren sind am männlichen Körper, dessen letztes Segment symmetrisch ist (Taf. V
Fig. 1), vollkommen haarförmig.2)
A b d om e n : Das erste Segment ist beim Weibchen (Taf. V Fig. 2) im ersten Drittel seiner Länge
nur wenig verbreitert. Die beiden seitlichen Sinnesdornen sind klein und zart.
Beim Männchen ist das. Sinnesha'ar an der rechten Seite des ersten Segments stärker chitinisiert
als die übrigen, also zu einem Sinnesdqrn umgewandelt.3) Eine besondere Ornamentik fehlt dem männlichen
Hinterleibe. Der Hinterrand des vierten Segments ist nur wenig abgeschrägt. Der Afterausschnitt ist
symmetrisch.
Die V o r d e r a n t e n n e n des Weibchens reichen zurückgeschlagen bis zum Ende der Furka; das
11. und 13— 19. Segment tragen je e in e Borste. Die dornartigen Vorsprünge am 10., 11. und 13. Segmente
der genikulierenden4) Antenne sind ebenso kräftig wie bei D. coeruleus (Taf. II Fig. 4). Am
15. Segmente erhebt sich der Vorderrand vor der hakenförmigen Borste zu einem dornartigen Vorsprunge.
Die Bewehrung des drittletzten Segments ist fast genau dieselbe wie bei D. coeruleus. Am Aussenrande
findet sich, eine relativ breite hyaline Membran, welche an ihrem distalen Ende oft noch zu einem stärker
chitinisierten Haken emporgerichtet ist. Erstreckt sich die stärkere Chitinisierung bis zum Rande des
Segments, so entsteht ein Chitinstift, ein Fall, der bei den deutschen Tieren am häufigsten zu beobachten
is t0) (Taf. V Fig. 5). Bezüglich der Membran ist noch folgendes zu bemerken: In ihrer Mitte, etwa an
der Stelle, an welcher das zarte Härchen des Aussenrandes inseriert ist, zeigt sie stets einen Einschnitt.
Ihr Ende erreicht sie nicht (wie dies bei D. coeruleus und gracilis der Fall ist, cf. Taf. II Fig 5 und
Taf. III Fig. 10) im Chitinstift, sondern sie ragt über denselben bis zur Einlenkungsstelle des vorletzten
Segments sanft gebogen hinab. Ihr freier Rand ist nicht vollkommen geradlinig. In dem über den Stift
hinausragenden Abschnitte lässt sich meist eine radiär verlaufende Streifung erkennen.
Die H i n t e r a n t e n n e n , M u n d g lie dm a s s e n und S c h w im m f ü s s e 6) weichen vom Typus
nicht- ab. Die Bewehrung des hinteren Maxillarfusspaares ist genau so wie bei D. coeruleus (Taf. II Fig. 8).
F ü n f t e s F u s s p a a r : Beim Weibchen (Taf. V Fig. 6) sind die Sinnesdornen der ersten Basalsegmente
im Gegensatz zu denen der übrigen Arten dieser Gruppe klein. Der zweigliedrige Innenast ist
sehr lang; er überragt das erste Aussenastsegment beträchtlich und trägt an der Spitze ausser einem kurzen,
krallenförmigen Häkchen und einigen feinen Haaren zwei fast gleich kurze Dornen. Gegenüber der Insertionsstelle
des dritten Aussenastgliedes trägt das zweite entweder ein kurzes, durch ein Gelenk bewegliches
Chitinstiftchen, dessen Stärke an der Basis und dem Ende die gleiche ist, oder einen kleinen, nach
s) P o p p e hat diese Verhältnisse unbeachtet gelassen. Bei seinen Exemplaren waren aber die Verhältnisse genau so,
wie oben geschildert, wovon ich mich durch eigene Untersuchung überzeugen konnte. — Bei Exemplaren dagegen, welche
mir durch Herrn H a rtw ig aus der Umgegend von Berlin zugesandt waren, war dies nicht in dem Masse der Fall.
2) P o p p e hat sie, wie aus seiner Fig. 12 hervorgeht, übersehen.
8) Fehlt in P o p p e s Figur.
4) P o p p e s Zeichnung dieser Extremität ist ausserordentlich sorgfältig. Einige wenige Anhänge hat er allerdings
übersehen.
5) v. Daday hat bei den ungarischen Tieren stels nur eine einfache Membran beobachtet.
°) P o p p e giebt von alleriaiesen Extremitäten vorzügliche Abbildungen.
B ib lio th e c a Zo o lo g ic a. Heft 21. 9