dicht an der Mittelrippe in der Blattmitte steht, besetzt, während der andere Zweig, welcher
am 7. Angust desselben Jah res bei der Karajak-Station anfgenommen wurde, die G-alle viel reichlicher
aufweist; doch befinden sich auch hier nur auf einem einzigen Blatte 40 Gallen, während
bei den ändern die Zahl 15 nicht überschritten und meist nur 5— 6 Ausstülpungen auf einem
Blatte Vorkommen. An den beiden vorliegenden Zweigen von Salix glauca fr. ovaHfoliq sind die
Gallen über die Blattspreite z erstreut und stehen nur ausnahmsweise am Bande. Ein ähnliches
Verhältnis is t bei Salix glauca fr. virescens, welche am 21. Ju li 1863 bei der Karajakstation
(Halbinsel Niakornak) aufgenommen wurde. Immerhin sind die B lä tter doch etwas reichlicher
mit Gallen besetzt; sie sind auch hier noch über das ganze B la tt v e rte ilt, aber eine Neigung,
sich mehr als vorher am Rande zu gruppieren, is t nicht zu verkennen. Ganz auffallend t r i t t
diese Neigung bei anderen am 24. resp. 27. Ju li 1893 auf dem Ivarajak-Nunatak gesammelten
Zweigen zu Tage. Einer von diesen Zweigen is t auf Taf. 6 in Fig. 3 abgebildet. Die Gallen
stehen dichtgedrängt am Rande, der sich meist hierdurch nach unten einrollt. In der Nähe der
Mittelrippe finden sich nur ausnahmsweise Gallen, während sie am Rande so dichtgedrängt stehen,
dass sie ineinanderfliessen. Fig. 4, 5 und 6 stellen sta rk vergrösserte Durchschnitte solcher
Blattgallen vor und zwar Fig. 4 einer Galle der Blattmitte, Fig. 5 und 6 von Randgallen. Alle
Gallen sind blattoberseits leuchtend ro t gefärbt. Milben wurden n u r wenige aufgefunden; das
Bestimmen derselben war nicht möglich.
Die zweite Deformation is t eine Hexenbesenbildung an Salix herbacea L., die am 29. Juni
1892 bei Umanak gefunden wurde. Sie t r i t t in zwei Formen auf. Die eine besteht in einer
sehr starken Anhäufung von feinen Zweigen an der Spitze eines stärkern Astes; sie is t rechts
in Fig. 7 auf Taf. 6 dargestellt. Die Deformation macht den Eindruck eines winzig kleinen
Vogelnestes. Jeder Zweig is t wieder vielfach verästelt. Die Blattbildung is t fast ganz aufgehoben;
die winzig kleinen Blättchen machen den Eindruck von Schuppen. Die Mittelrippe ist
meist sehr sta rk entwickelt; auch die Rippen ersten Grades sind meist noch deutlich entwickelt,
während die feinem Adern und der Blattstiel in der Regel ganz verschwinden. Nur die untern
B lä tter breiten sich noch aus; je näher sie der Zweigspitze stehen, desto stärkere Randrollung
s tellt sich ein; die obersten B lä tte r umschliessen meist fest die Terminalknospe. Fig. 9 a—e
stellen verschiedene Blattformen eines Zweiges des Hexenbesen vor; Fig. 10 ein normales B la tt
in demselben Grade vergrössert wie Fig. 9.
Auch die zweite Form besteht in einer Zweiganhäufung; die Zweige werden jedoch nicht
so lang wie vorher; s ta tt ih re r entwickeln sich die B lä tter viel kräftiger, die aber hier alle
starke involutive Rollung aufweisen. Alle in dieser Arbeit erwähnten grönländischen Pflanzen sind
von Herrn Dr. A b r o m e i t in Königsberg determiniert worden.
Erklärung der Tafeln.
Taf. V.
Fig. 1. Der von den Lamellen bedeckte Teil des Hypopygs von Sciara tridenlata (zu Fig. 24).
Fig. 2. Tychea groenlandica n. sp., Ventralansicht.
Fig. 3. Cladobius populneus Koch, Dorsalansicht.
Fig. 4. Fuss des hintersten Beines von Psylla ambigua Fürst.
m i l i t i l i
5. Honigrührchen von Cladobius populneus Koch.
6. Spitze der obern Genitalplatte von Psylla ambigua Fürst.
7. Hinterleibsspitze des Weibchens von Psylla ambigua Fürst.
8. Der innere Legeapparat des Weibchens von Psylla ambigua Fürst.
9. Fühler von Cladobius populneus Koch.
10. Fühler von Tychea groenlandica n. sp.
11. Legerühre von Sciara marginata n. sp.
12. Legerühre von Sciara septentrionalis n. sp.
13. Legerühre von Sciara tridentata n. sp.
14. Legerühre von Sciara borealis n. sp.
15. Legerühre von Sciara attenuata n. sp.
16. Legerühre von Sciara glacialis n. sp.
17. Fühler von Psylla ambigua Fürst.
18. Fuss von Cladobius populneus Koch.
19. Dorsalansicht von Kopf und Thorax von Psylla ambigua Fürst.
20. Ei von Psylla ambigua Fürst.
21. Die obere Membran der Legerühre von Psylla ambigua Fürst, (cfr. Fig. 7 a).
22. Hypopygium von Sciara cochleata.
23. Aeusserer Geschlechtsapparat des Männchens von Psylla ambigua Fürst. (Seitenansicht);
24. Hypopygium von Sciara tridentata n. sp.
25. Hypopygium von Boletina arctica Holmgr., schief von unten gesehen.
26. Hypopygium von Boletina arctica Holmgr., schief von oben gesehen.
27. Klauenglied von Boletina sciarina Stäger.
28. Fussklaue von Boletina arctica Holmgr.
29. Fussklaue von Boletina sciarina Stäger.
Alle Figuren stark vergrüssert.
Taf. YI.
1. Nymphenhaut von Psylla ambigua Fürst.
2. Larve einer Lestodiplosis-Art. '
3. Zweig von Salix glauca fr. virescens mit Blattausstülpungen.
4. j
5. 1 Durchschnitte solcher Blattgallen.
6. I
7. Salix herbacae L. mit Hexenbesenbildungen.
8. Ein Zweiglein des grüssern Hexenbesens.
9. Blättchen eines solchen Zweiges.
10. Ein normales Blatt.
Fig. 3 u. 7 in natürlicher Grüsse, alle ändern Figuren vergrüssert.