Schmälerung und von da ab bis zum 17. — genau wie an d e r r e c h t e n männlichen Antenne — eine Verbreiterung
ein. Mit der Verbreiterung, welche besonders deutlich an den Segmenten 13 bis 15 ist, tritt eine starke
Krümmung der Aussenränder auf. Die Bewehrung der Segmente 6, 8, 10, 13, 15, 17 und 18 ist eine
abweichende, wie aus nachfolgender Tabelle, in welcher die Verhältnisse für "Weibchen und Männchen
vergleichsweise nebeneinander gestellt sind, hervorgeht:
6 8 10 13 | 15 17 18
$ B. 1 D. D. 2 B. 2 B. 2 B. 2 B.
cf B. K. | K. D. K. D. 2 B. K. 2 B. K. 2 B. K. 2 B. K.
Aus dieser Zusammenstellung geht hervor, dass an der männlichen Antenne eine Vermehrung der
Anhänge und zwar der Sinneskolben um 7 auftritt. Die Anzahl derselben steigt mithin hier von 13 auf 20.
Als eine weitere wesentliche Differenz ist die Verlängerung der meisten Sinneskolben der Glieder
1 bis 17 zu erwähnen. Es betrifft dies besonders die Kolben am 3., 5., 7., 11., 13., 15. u. 17. Segment,
und zwar wiederholen sich die Längendifferenzen der einzelnen Kolben bei den einzelnen Arten. Bei den
verlängerten Kolben hat weit weniger die hyaline Endplatte, als vielmehr der stark angeschwollene „Stiel“
eine beträchtliche Streckung erfahren. Das, was über das eventuelle Pehlen des zweiten, zartwandigen
Kolbenabschnittes für das Weibchen gesagt ist, gilt auch für beide Antennen des Männchens.1)
Die r e c h t e Antenne des Männchens (Taf. X I Fig. 13) wiederholt zwar im wesentlichen den Bau der
betreffenden Extremität bei Diaptomus und Heterocope, zeigt aber im einzelnen doch mehrere Abweichungen.
' Der erste Abschnitt umfasst die Segmente 1—12. Die Vorderränder derselben zeigen dieselben
Veränderungen, welche für jene Gattungen erwähnt worden sind. Die Glieder 8 bis 12 sind ein wenig
verschmälert. Die Segmente des mittleren Abschnittes (13 bis 18), besonders die ersten 4, zeigen eine starke
Anschwellung. Am Endabschnitte sind die Segmente 19 bis 21 und 22 bis 24 (resp. 25) zu je einem
langgestreckten Gliede verwachsen. Das 19. ist an seiner äusseren distalen Ecke stets in einen kleinen
domförmigen Fortsatz (Taf. XII Fig. 9 Z) ausgezogen, und die das 25. Glied repräsentierende Verlängerung
am Ende der Antenne ist hier stets etwas länger als beim Weibchen.3)
Die Bewehrung stimmt mit der der linken Antenne im Prinzipe überein. Die Sinnesdornen des
8., 10. und 12. Gliedes — auch die zarten, hyalinen Endabschnitte derselben — sind hier aber zumeist
stärker chitinisiert, also zu kräftigen Stacheln umgewandelt.8) An den Segmenten 9 und 11 tritt durch
Umbildung der distalen Borste je ein gleicher Dorn auf.4) Die Grösse dieser Domen ist für die einzelnen
Arten verschieden. Die proximalen Borsten des 17., 18. und 19. Gliedes sind zu Chitinspangen umgewandelt,
welche zweizeilig eingekerbt sind (Taf. XII Fig. 9). Besonders am 19. Segmente sind diese Ein-
>) Die linke Vorderantenne des Männchens ist bisher so gut wie unbeachtet geblieben. Eine gute, aber auch nicht
in allen Punkten genaue Abbildung derselben findet sich nur bei G ie s b re c h t.
2) Die Gliederung der Greifantenne ist von den einzelnen Forschern durchgängig richtig dargestellt. Hoeks
Irrtümer hat bereits Clau s berichtigt. — G ie s b r e c h t hat infolge einer Chitinduplikatur nicht weit vom Ende des
18. Segments, welche den Eindruck einer undeutlichen Artikulation hervorruft, dieses Segment als aus dem 18. und 19. verschmolzen
bezeichnet. Eine gleiche Duplikatur findet sich auch bei Eu. affinis. . . .
3) Trotzdem sind sie in den Abbildungen der Übersichtlichkeit halber durch Blaufärbung als Sinnesdornen bezeichnet.
*) Diese Dornen sind, da ich ihre Sinnesnatur nicht nachweisen konnte, in den bezüglichen Figuren auch nicht als
solche bezeichnet.
kerbungen gross und deutlich und erscheinen, von der Seite gesehen, wie die Zähne eines kleinen Kammes.
Die zweite Borste des 19. Gliedes ist zu einer gleichfalls anliegenden, aber nur sehr schwach- oder ungekerbten
Spange umgewandelt. Die Borste des 20. Gliedes hat hier wie bei Diaptomus die Form eines
kleinen Dornes angenommen Die Anhänge der folgenden Segmente sind dieselben wie an den entsprechenden
Abschnitten der weiblichen Antenne.
Die Längen der einzelnen Anhänge sind bei allen Arten etwa gleich (wie Taf. XI Fig. 13 angegeben),
auch bei denjenigen, bei welchen die Borsten der weiblichen Antenne sich durch besondere Grösse
auszeichnen. Erwähnt sei noch, dass der Sinneskolben des 17. Segments nicht die Grösse des entsprechenden
der linken männlichen Antenne erreicht.1)
Die h i n t e r e n A n te n n e n (Taf. XII Fig 10) weichen ebenso wie die Extremitätenpaare des Mundes
nur sehr wenig von den entsprechenden Gliedmassen der beiden vorher charakterisierten Gattungen ab.
Die beiden Innenastglieder (Ri) sind kurz und dick; in noch höherem Grade gilt dies von den Segmenten
des Aussenastes (Re).2) Die vier kürzeren Segmente des letzteren (3 bis 6) sind deutlich abgegrenzt; das
letzte derselben ist etwas länger als jedes der drei vorhergehenden. Die Bewehrung ist genau dieselbe
wie bei Diaptomus (p. 21).
Die O b e r l ip p e (Taf. X Fig. 8 a u. b) ist wie bei Heterocope (p. 82) gebildet.3)
Die M a n d ib e i (Taf. XII Fig. 11) zeigt in der Bezahnung des Kauteils artlich geringe Differenzen.
Die der Borste der hinteren Ecke genäherten Zähne sind zwei- oder auch dreispitzig. Das zweite Basalsegment
(Ba) ist ausserordentlich voluminös und am Innenrande mit vier Borsten bewehrt. Der zweigliedrige Innenast
(Rii u. 2) ist nur undeutlich abgegrenzt. Das erste Glied desselben ist innen mit vier Borsten und aussen
mit einigen kleinen Dornen bewehrt. Das zweite Glied zeigt am Aussenrande gleichfalls Dornenbesatz;
sein Ende trägt eine Anzahl Borsten, von welchen eine schräg gerichtet ist, und die drei äusseren besonders
kräftig sind; die äusserste der letzteren ist gefiedert. Der Aussenast (Re) ist relativ gross; die Bewehrung
seiner fünf4) deutlich von einander geschiedenen Glieder ist dieselbe wie bei den beiden anderen Genera
unserer Fauna.
M ax i Ile (Taf. X Fig. 9): Das erste Basalsegment (Bi), besonders sein erster, stark gerundeter
Innenrandlobus (Lii), dessen Bewehrung eine sehr reiche ist, ist breit. Die beiden folgenden Loben des
Innenrandes (L i2 u. 3) sind kurz und mit je 4 Borsten bewehrt. Die beiden Aussenrandloben (L ei u. 2)
springen nur wenig hervor; sie sind mit neun Borsten, resp. nur einer solchen bewehrt. Die Abschnitte,
welche dem zweiten Basale (B2), dem Innen- (Ri) und Aussenaste (Re) entsprechen, sind gleichfalls breit
und zeigen eine mit Heterocope übereinstimmende Bewehrung.
Der v o r d e r e M a x i l l a r f u s s (Taf. X Fig. 10) ist wie der hintere relativ klein. Er unterscheidet
sich von der gleichen Extremität bei Diaptomus und Heterocope durch die bedeutende Verkürzung des
i) Über die Angaben betreffend die Bewehrung der Greifantenne gilt im allgemeinen dasselbe, was bezüglich der
weiblichen Vorderantenne (p. 103 Anm. 1) gesagt ist. Die meisten der veröffentlichten Abbildungen sind so ungenau, dass
sich eine Besprechung derselben nicht lohnen würde.
2| Hoek giebt dio Gliederung und Bewehrung dieses Astes nicht vollkommen richtig an.
8) Die Oberlippe ist bisher nur von Hoek und Poppe beachtet worden. — Über den Bau der Unterlippe kann ich
keine Angabe machen, da mir dieselbe unverletzt nie zu Gesicht gekommen ist. — Auch an keinem anderen Orte findet sich
darüber eine Angabe.
4) Hoek und P o p p e geben irrtümlicherweise nur vier Glieder an.
B ib lio tlie c a Zoologica. H e ft 21. 1 4