Bezüglich des A u g e s ist zu erwähnen, dass dasselbe kleiner und weiter vom Stirnrande entfernt
ist, als dies bei dem Genus Heterocope der Fall ist.
Die S p e rm a to p h o r e n haben die gewöhnliche Flaschenform. Sie haften in der Regel lange an
der weiblichen Geschlechtsöffnung; ja es ist nicht selten, dass man ganze Büschel derselben dort antrifft.
Die F r u c h t b a r k e i t der Weibchen ist in der Kegel eine beträchtliche, selbst bei den Tieren,
welche grosse Wasserbecken bewohnen. So beobachtete ich z. B. selbst bei Individuen von Eu. lacustris,
welche aus einem unserer grössten Seen, dem Gr. Plöner-See, stammten, Eiballen, welche aus ca. 25 Eiern
bestanden.
Als b io lo g is c h interessant ist zu erwähnen, dass Eu. lacinülata und affinis sowohl das Meer,
als auch Brackwasser und vollkommen süsse Gewässer bewohnen. C a n u hat in seiner bereits citierten
wichtigen Abhandlung sehr interessante Darlegungen über diesen Punkt und die Phylogenie der Gattung
gegeben, auf welche an diesem Orte besonders hingewiesen sein mag.
Tabelle zum Bestimmen der Eurytemora-Arten.
A. Weibchen.
/. Erstes Aussenastsegment des fünften Fusses mit ei nem Aussenranddorne . Eu. lacinülata.
II. Dasselbe Segment mit zwe i Aussenranddornen.
Deckel der Genitalöffnungen am distalen Ende I :zugespitzt ...........................Eu. affinis.
g e r u n d e t Eu. lacustris.
B. Männchen.
/. Aussenast des rechten Fusses des fünften Paares d r e igliedrig . . Eu. lacinülata
II. Derselbe Ast zweigliedrig.
( nicht angeschwollen . . Eu. lacustris.
Endsegment dieses Aussenastes im Basalteile { . .
^ angeschwollen . . . . Eu. affinis.
13. Eurytemora lacinülata Fischer.
(Täf. X il Fig. 1—8).
1853. öyclopsina lacinülata Fischer, Beitr. z. Kenntnis. Forts, p. 86 — 90. Tal. II Fig. 4—17 u. 34.
1853. Temora velox 9 Lilljeborg, De crustaceis ex ord. trib. p. 177—181. Taf. XX Fig. 2—9.
1878. Temora clausii Hoek, De vrijlev. Zoetw.-Copep. p. 23 — 32. Taf. IY und Y.
1878. Temora velöx Brady, A monograph. Bd. I. p. 56—58. Taf. YI Fig. 1 — 5.
1881. Temorella clausii Claus, Über die Gattungen Temora u. Temorella. p. 490—491. Taf. II Fig. 1—7.
1885. Temorella clausii Poppe, Die freil. Copep. des Jadebusens., p. 180—185. Taf. IY Fig. 1—9.
1888. Temorella clausii Nordquist, D. Calanid. Finl. p. 59—62. Taf. Y Fig. 8 u. Taf. YI Fig. 6—8.
1889. Eurytemora lacinülata De Guerne u. Richard, Rev. des Calanid. p. 82—84. Textfig. 44 u. 45.
1891. Eurytemora clausii Brady, A Revis. p. 40—42. Taf. XIII Fig. 1—5.
1891. Eurytemora lacinülata Richard, Rech, sur les Copöp. p. 246i4|. 247 mit 2 Textfig.
Bemerkungen zu den Synonyma.
Da die Systematik der Eurytemora-Arten bereits von de G u e r n e u. R i c h a r d einerseits und
von C a n u andererseits eingehend bearbeitet worden ist, so kann ich mich sowohl hier, wie in den Bemerkungen
zu den beiden anderen Arten des Genus kurz fassen. Yielfach wird schon ein einfacher Hinweis
auf di,e Arbeiten jener Forscher genügen. Der Vollständigkeit halber aber sollen die Resultate stets
kurz erwähnt werden.
F i s c h e r s Art haben die meisten Autoren vollständig unberücksichtigt gelassen. Zuerst wird sie
von H o e k erwähnt, der aber über die Identität derselben mit seiner Temora (Euryt.) clausii im Zweifel
bleibt. R e h b e r g 1) hat die Übereinstimmung beider Formen erkannt, wendet jedoch — da F i s c h e r seine
Art mit Gyclops lacinülatus O. F. M ü l l e r 2) identifiziert — die Bezeichnung F i s c h e r s nicht an. Wie
ich bereits früher8) bemerkt habe, hat die Arbeit M ü lle r s nur noch historisches Interesse, und es ist unmöglich,
irgend eine Art desselben genau zu bestimmen. M ü lle r s Arten existieren für die neuere Copepoden-
Kunde als solche überhaupt nicht, und es ist meiner Ansicht nach vollkommen grundlos, eine Bezeichnung
eines späteren Autors nur deshalb zu verwerfen, weil derselbe, in der Meinung, irgend eine Art M ü lle r s
vor sich gehabt zu haben, einen Artnamen dieses Forschers anwendete. Der Name „lacinülata“ ist an eine
*) R e h b e rg , Beitr. z. Ifenntn., p. 553.
. a) M ü lle r , O. F., Entom. s. Ins. test.
8) Teil I dies. Arb., p. 2.