Da die M ö g lic h k e it einer Identität beider Arten besonders im Hinblick a u fP o g g e n p o ls Zeichnung
Taf. 15 Fig. 23 nicht zu bestreiten ist, so habe ich G. I. als fraglich synonym zu G. ph. gestellt.
C. aequoreus S. Fisch.
C. magniceps Lillj.
Wie mir Herr Prof. L i l l j e b o r g selbst mitgeteilt hat, ist sein G. magniceps mit G. aequoreus
identisch. In Anbetracht dessen aber, dass die L illje b o rg s c h e Diagnose sehr lückenhaft ist und obendrein
noch einen zur Kennzeichnung der Art nicht belanglosen Irrtum enthält (die Vorderantennen $ werden
als achtgliedrig angegeben) und in fernerer Berücksichtigung dessen, dass wir uns nur an die von
L i l l j e b o r g p u b l i z i e r t e n Angaben halten können, muss der Bezeichnung F i s c h e r s die Priorität zuerkannt
werden. G. magniceps habe ich darum im „Tierreiche“ als fraglich synonym zu G. aequoreus
gestellt.
Als identisch mit G. aequoreus ist ferner
C. christianensis Boeck
anzusehen. (B o e c k hat Lilljeborgs Diagnose gekannt, aber infolge der erwähnten irrtümlichen Angabe
in derselben seine Form als neue Art aufgestellt.) Obwohl Boecks Diagnose^1) nicht von Abbildungen begleitet
ist, so kann ein Zweifel an der Identität beider Arten nicht obwalten, wie aus nachfolgendem hervorgehen
dürfte:
1) B o e c k giebt die Vorderantennen $ siebengliedrig an, ein Umstand, welcher in Anbetracht
dessen, dass Schwankungen in der Gliederzahl bei mehreren Arten beobachtet worden sind, nicht ins Gewicht
fallen kann. Übrigens giebt C la u s in seiner neuesten Arbeit über das Genus Cyclops2) Taf. III
Fig. G eine undeutliche Abschnürung des proximalen Abschnittes des letzten Gliedes an, so dass die Annahme,
bei den Exemplaren B o e c k s wäre eine solche Abschnürung wirklich erfolgt, nicht allzu kühn sein
dürfte. Und wenn die Abschnürung auch nicht deutlicher gewesen wäre als bei den Exemplaren C la u s ’,
so hätte doch B o e c k die Antenne als siebengliedrig auffassen können.
Hierzu kommen aber als sehr wichtiger Anhaltspunkt für die Beurteilung von B o e c k s Form noch
folgende Angaben seiner Diagnose: „Erstes und zweites Glied aufgeschwollen, gross; drittes Glied dagegen
kurz; viertes Glied verlängert, beinahe so lang wie die drei folgenden Glieder zusammen.“ Diese Angaben
stimmen genau mit der bei weitem besten Darstellung der Art überein, wie solche sich in der sorgfältigen
Arbeit C a n u s 8) findet.
2) B o e c k : „Drittes Glied der Hinterantennen kurz.“ Dass dieses Glied mit dem vierten verschmolzen
ist, giebt B o e c k nicht an.
3) B o e c k : „Letztes (fünftes) Fusspaar zweigliedrig; Endglied breit mit einer Fiederborste an dem
J) E in e Übe rsetzung derselben verdanke ich d e r Güte des H e rrn Dr. G i e s b r e c h t.
2) C l a u s , Neue Beobachtungen üb. d. Org. u. E n tw . von Cyclops. 1893.
3) C a n u , L e s Copep. du Boulonnais. 1892.
winkligen äusseren Rande und am Ende mit drei Borsten, wovon die mittlere nicht gefiedert ist.“ Diese
Angaben, besonders die beziiglich (Ä Gestalt umf Bewehrung des Endgliedes können sieh nur auf G. aequoreus
beziehen. Dass B o e c k nicht bemerkt, dass das erste Glied mit dem fünften Cephalothoraxsegmente
verschmolzen ist, kann nicht ins Gewicht fallen. — C la u s zeichnet übrigens alle vier Borsten befiedert,
C a n u dagegen unbefiedert.
4) Das letzte Abdominalsegment bezeichnet B o e c k als „tief eingekerbt“. Diese Erscheinung ist
sehr deutlich in C a n u s Habituszeichnung dargestellt.
5) B o e c k : „Furka länger als das letzte Abdominalsegment.“ C la u s und C a n ü zeichnen beide
gleich lang. Schwankungen in der Länge der Furka sind aber eine bei allen Gyclops-kxten häufig zu beobachtende
Thatsache.
6) B o e c k : „Zweitinnerste Furkalborste etwas länger als der Hinterleib; äussere zweidrittelmal so
lang.“ Nach C la u s ’ Abbildung ist das Verhältnis beider Borsten wie 2 : 1 , nach der C a n u s etwas geringer.
Diese geringe Differenz in den Angaben ist ganz belanglos. Hierzu kommt aber
7) noch der wichtige Umstand, dass B o e c k seine Form im Christianiafjord gefunden hat, also
gleichfalls im B r a c k w a s s e r , welches von G. ae. ausschliesslich bewohnt wird. Nur ein einziges Mal ist
die Art in salzhaltigen Binnengewässern (Algier) beobachtet worden. Nach F o r e l soll sie allerdings auch
den Genfer See bewohnen. Hier liegt aber wahrscheinlich ein Irrtum vor; denn V e r n e t , der die Bestimmung
der Copepoden des Genfer Sees ausführte, bezeichnet die Art als C. magniceps Lillj. Er
kannte aber die Identität dieser Art mit G. aequoreus nicht, dürfte also wohl auch eine Art mit achtglied-
ngen Antennen (wie dies L i l l j e b o r g für seinen G. m. angiebt) vor sich gehabt haben, wahrscheinlich
G. fimbriatus S. Fisch.
C. navieularis Say.
Aus der hierunter wiedergegebenen Diagnose') von G. navieularis S a y ist nur zu erkennen, dass
dem Autor wirklich ein Cyclops Vorgelegen hat; welche Art, ist aber nicht nachweisbar. Erwähnt und noch
mangelhafter diagnostiziert wird diese Form von De K a y , Zool. ofNew-York, Part VI, Crustacea p. 62.
C. navieularis. Body oval, a tte n u a te d b eh in d ; th o rax semioval, glabrous, rounded before, tru n c a te behind, sanguineous,
angle s a c u te ; ta il and fe et white, th e former as long as th e th o rax , a tten u a ted , term in al jo in t bifid, setae four as long
as th e ta il, th e outer ones sh o rter, two small equal spines a t th e base of each p a ir, and one subequal one on th e ex te rio r
side o f th e bifid p a r t o f th e ta il, a little before th e base of th e s e ta ; a n te rio r antennae two-thirds th e len g th o f th e body,
spinose, white, ex ten d in g each side horizontally, recurved, and more robust n e a r th e base, an d atten u a ted to th e tip.
C. setosus Haldemann
ist eine ganz unsichere Art, wie aus der hierunter abgedruckten Diagnose, die ich in Abschrift den freundlichen
Bemühungen des Herrn Dr. S. A. F o r b e s verdanke, deutlich zu erkennen ist.
C. setosa. Body ovate, lig h t yellowish brow n ; ta il bifurc ated, each side b ea ring th re e very long plumose setae,
of which th e ce n tra l ones are double th e len g th o f th e in n er, and one-third longer th an th e o u te r ones.
') Abschriften derselben verdanke ioh den H e rre n Prof. M a r s h u nd Dr. S. A. F o r b e s .