mit besonderer Entwicklung des ersten Segments. D ie r u d im e n t ä r e n F ü s s e d u r c h B o r s t e n e r s e t z t . Das
Abdomen ist gedrängt gebaut, und die einzelnen Segmente sind durch besonders charakteristische, gekerbte Quorguirlanden
ausgezeichnet und abgeschieden. Die Zinken der Furka sind schlank, und an ihrer Einfügungsstelle befinden sich in schiefer
Richtung Härchenreihen; die Zinken selbst sind innen mit Härchen besetzt. Die Ruderborsten sind sehr stark befiedert, und
ubertrifft die zweite von aussen an Länge das ganze Abdomen. Von den Fusspaaren stehen‘¡Borsten selbst unter den Leibessegmenten
hervor und geben dadurch dem ganzen Tiero ein eigentümlich struppiges Aussehen. Vorkommen im April und Mai.“
Die Beschreibung ist zur Sicherstellung der Art offenbar nicht ausreichend. Dass F r e y wirklich
eine neue Art gefunden haben mag, ist selbstverständlich nioht zu bestreiten, aber in Anbetracht der geradezu
unglaublich vielfachen Neubeschreibungen längst bekannter Arten ist es sicher berechtigt, mit etwas
Misstrauen an dieselbe heranzutreten. Mir ist es durchaus nicht unwahrscheinlich, dass wir es hier mit dem
längst bekannten G. phaieratus zu thun haben, und zwar scheint mir dies aus den Angaben bezüglich
1) der starken Bewehrung der Yorderantennen,
2) der Bildung der Hinterantennen,
3) d e s f ü n f te n F u s s p a a r e s ^ die den Fuss bildende Platte ist so klein, dass die Möglichkeit
eines Ubersehens sehr leicht ist —,
4) der Breite des Abdomens,
5) der Länge der grössten Apikalborste der Furka, und
6) d e r s t a r k e n B ew e h ru n g d e r S c hw im m fü s s e — diese Angabe lässt sich leicht auf die
Dornreihen der Aussenränder beziehen, wie solche a l l e in bei G. phaieratus auftreten —^
hervorzugehen. C. setiger habe ich darum als f r a g l i c h synonym zu jener Art gestellt.
Bezüglich der in den Höhlen von Krain von J o s e p h gefundenen beiden neuen Cyclops-Arten,
G. hyalinus und G. anophthahnus, habe ich bereits in einer früheren Arbeit *) kurz berichtet. Erstere Form
habe ich weil sich nicht feststellen lässt, ob sie mit G. fuscus oder albidus identisch ist — zu den unsicheren
Arten, letztere als synonym zu G. serrulatus gestellt.
*) S c hme i l , Zur Höhlenfauna des Karstes.
II. Farn. Centropagidae.
Gen. Diaptomus Wcstw.
D. laciniatus Lillj.
(Taf. XIII Fig. 3—5.)
1889. D. laciniatus Lilljeborg, in: de Guerne und Richard, Rev. des Cal. d’eau douce, p. 99—101,
Taf. I, Fig. 22, 24 und 25.
Die Bemerkung, welche d e G u e rn e u n d R ic h a r d (1. c.) über den D. I. des Genfersees machen,
passt gleichfalls auf die Tiere des Titisees,1) des einzigen Gewässers, in welchem die Art bisher in Deutschland
gefunden worden ist: sie sind der typischen Form vollkommen gleich, nur weit kleiner nnd dementsprechend
auch weit zarter.
Der Y o r d e r k ö r p e r des Weibchens (Taf. XIH Fig. 3) verschmälert sich vom Hinterrande des
ersten Segments an bis zu dem des vierten gleichmässig. Das fünfte Segment ist an den distalen Ecken
stark flügelartig verlängert und daselbst abgerundet. Der letzte mit dem vorhergehenden fast verschmolzene
Abschnitt ist in seinen seitlichen Partien zu grossen, nach seit- und rückwärts gerichteten Flügeln ausge-
zogen, welche spitz in den sehr kleinen äusseren Sinnesdomen endigen. Die inneren Sinnesdornen unterscheiden
sich kaum von Sinneshaaren. Der Yorderleib des Männchens zeigt vollkommen typische Form.
Das erste A b d om in a ls egm en t des Weibchens ist in der vorderen Partie etwas angeschwollen;
die Sinnesdornen sind winzig klein.
Die Y o r d e r a n t e n n e n reichen zurückgeschlagen nicht selten bis zum Ende der Furka; jedoch
trifft man auch Exemplare, bei welchen dieses Extremitätenpaar oft kaum bis zur Basis der Furka reicht.
Das elfte und sechzehnte Glied trägt je zwei Borsten; die übrigen Glieder, bei welchen die Bewehrung
schwankend ist,2) sind mit je einer Borste ausgerüstet.
*) Das Vorkommen von D. I. in diesem Gewässer des Schwarzwalds habe ich bereits im dritten Teile dieser Arbeit
angezeigt. Sehr gut konserviertes Material verdanke ich der Güte des Herrn Prof. Hä c k e r in Freibarg i. Br., welcher
den Titisee zu allen Jahreszeiten auf die Zusammensetzung des Planktons untersucht hat.
2) cf. Teil III dieser Arbeit, p. 14.