glieder sind untereinander ziemlich gleich dick und viel dünner als die beiden Basalglieder, von
denen das erste ungefähr doppelt so dick is t wie das zweite. Die Fühlerglieder haben in ihrem
Baue Aehnlichkeit mit den Fühlern gewisser Aphiden, sie sind höckerig und sehen aus als ob sie
oberhalb eines jeden Höckerchens mit einem scharfen Messer von oben nach unten eingeschnitten
wären. Sinnesorgane, welche sich als schwache runde Gruben präsentieren, habe ich nur am
zweiten, fünften, sechsten und letzten Gliede nachzuweisen vermocht. Die einzelnen Glieder sind
mit einigen z erstreut stehenden feinen Härchen besetzt; n u r das letzte Glied besitzt an seiner
Spitze zwei lange stumpfe Borsten (cfr. Fig. 17, Taf. 5). Die äussere Form des Kopfes entspricht
im Wesentlichen der Beschreibung, welche Dr. F r. L öw vom Kopfe der Ps. ambigua entwirft.
Die Augen tre ten s tark hervor und bestehen aus vielen dicht stehenden runden Facetten.
Die zwischen den Augen sich befindende s ta rk chitinisierte Scheitelplatte wird durch eine in der
Längsaxe des Tieres verlaufende Rinne in zwei Teile geteilt. Jeder Teil is t am vorderen Ende
der Rinne s ta rk e rweitert in der A rt, dass die P la tte an dieser Stelle herzförmig eingeschnitten
ist. In diesem Einschnitt, ziemlich versteckt, befindet sich das vordere d ritte Punktauge, während
die beiden ändern längst bekannten grösseren Punktaugen in der Nähe des Hinterrandes
der P la tte ziemlich dicht neben den Facett-Augen stehen. Ebenfalls nahe dem Hinterrande, jederseits
neben der Rinne, befinden sich die sogenannten Scheitelgruben. Jeder P lattenteil is t mit etwas
gekrümmten, schief nach hinten und der Rinne zu gerichteten kurzen leistenartigen Erhöhungen
versehen, während der Teil des Kopfes, der sich vor der erwähnten P la tte befindet und der die
Fühler trä g t, punktiert ist. Die Stirnzapfen divergieren nach der Spitze zu; sie sind mit Ausnahme
der abgerundeten Spitze mit feinen in dichten Reihen stehenden spitzen, winzigen Höckerchen
besetzt und tragen ausser dem eine Anzahl zerstreut stehender längerer Haare, die in der Nähe
der Zapfenspitze am längsten sind.
Die Bildung des Thoraxrückens is t aus Fig. 19 Taf. 5 ersichtlich. Ueber den Geschlechtsapparat
des Männchens is t das Wesentliche bereits gesagt. Die Zange, die obere und untere
Genitalplatte sind sta rk behaart, die beiden P latten ausser-
dem mit kurzen, sehr dicht stehenden Härchen besetzt. Die
beiden Genitalplatten sind muldenartig ausgehöhlt und die
Concavitäten gegeneinander gerichtet. Die obere P la tte is t
auch in der Höhlung mit längern Haaren besetzt. Der hinte
re Rand bildet, wenn die P la tte , die das Tier auf und ab bewegen
kann, senkrecht aufgerichtet ist, ungefähr die Fort-
9 setzung der Grenzlinie zwischen der untern P la tte und dem
vorhergehenden Körpersegment. Sie is t nicht in , sondern o b e r h a l b der untern P la tte befestigt,
während die vorhandenen Abbildungen der männlichen Genitalien der Psylliden den Eindruck
machen, als rage die obere P la tte aus der untern hervor. In der Nähe des Vorderrandes
der untern P la tte befindet sich eine kleine, schwach beulige Verdickung. Auch beim Weibchen
sind zwei Genitalplatten vorhanden, die mit ihren concaven Seiten gegeneinander gerichtet sind
und so ein Rohr bilden, welches die innern Genitalien umschliesst. Beide P la tten sind mit k rä ftigen,
abstehenden Haaren besetzt. Die obere läuft in eine höckerige, schnabelartige Spitze
aus, während die untere an ih re r Spitze wieder mehr die Form eines Löffels annimmt. Auf
dem Rücken is t die obere P la tte an ih re r Basis mit einem ovalen Ausschnitte versehen, der
durch eine feine dünne Membran (cfr. Fig. 21 und Fig. 7 a Taf. 5) überspannt ist. Auf diesem
Häutchen befindet sich nach aussen eine Reihe sehr feiner kurzer Härchen, auf welche zwei
Reihen feiner, strichförmiger Punkte folgen. P räp a rie rt man die beiden Genitalplatten vorsichtig
ab, so präsentieren sich die von ihnen umschlossenen Organe wie in Fig. 8. Zunächst bemerkt
man zwei zarte Membranen, die durch 3 Chintinleisten in dachförmiger Stellung gegeneinander
gehalten werden. Die obere Leiste a bildet an ihre r Basis eine Gabel und s itz t mit einem
kleinen Höcker an der Stelle, wo sie sich teilt, in einer kleinen Vertiefung einer ändern kleinern,
dickern Gabel b, deren Stiel im Ruhezustände nach unten, deren Zinken nach dem Kopfe des
Tieres zu gerichtet sind. Beide Membranen sind oben an die Leiste a, die ihnen also gemeinschaftlich
gehört, angewachsen, während jede fü r sich an der gegenüberliegenden untern Seite
noch eine besondere, schwächere Leiste besitzt, welche dazu dient, die Membran straff zu spannen.
Diese Leisten erreichen aber nur */s der Membranlänge; das letzte D rittel der Membran bleibt
frei und bildet eine nach ihre r Spitze zu allmählich schmäler werdende, längsrissige, abgerundete
Lamelle, die im Ruhezustände zwischen den beiden Genitalplatten hervorragt. Zwischen der
Membran und der Lamelle, in welche sie ausläuft, befindet sich unten, unmittelbar hinter der
untern Chitinleiste ein kleiner Einschnitt, der die vordere Grenze der Lamelle markiert. Der
hintere Teil der Membran is t punktiert. Dieses Membran-Dach überdeckt eine Rinne, die hinter
ih re r Mitte etwas flach aufwärts gebogen und deren Höhlung nach oben gekehrt ist. Diese
Rinne im Verein mit dem Membrandach bilden die eigentliche Legeröhre. Oberhalb der Gabel a
befindet sich eine stark e, in der Mitte nach unten gebogene Chitinleiste c, welche an ihrem
hintern Ende mit 3 kleinern Chitinstäben gelenkig verbunden is t und eben dort auch mit der
hintern Spitze der Leiste a zusammenhängt. Die beiden seitlichen der vorher erwähnten drei
Chitinstäbe verbinden c mit der von dem Membrandach überdeckten Rinne.
Unterhalb dieses bis je tz t beschriebenen Apparates befinden sich noch zwei Chitinstäbe (d),
die oben und unten mit einem feinen Häutchen besetzt sind. Diese Häutchen stehen flossenartig
von dem Stabe ab. Etwas vor ih re r Basis berühren sich die Stäbe in einem Punkte und stützen
sich hier auf das hintere Ende des Stieles der Gabel b. Jenseits dieses Stützpunktes, nach dem
Kopfe des Tieres zu, setzen sich die Flossenstäbe noch fort in Form etwas nach unten gerichteter,
gebogener Zapfen. Alle diese vorher beschriebenen Chitinleisten und Stäbe ermöglichen dem
Tiere, den innern Legeapparat auf und ab zu bewegen, was zum Zwecke der Eiablage jedenfalls
notwendig ist.
Die Flügel haben die gewöhnliche Gestalt und Äderung der Psylla-Flügel. Pterostigma
und Clavus erscheinen bei stärkerer Vergrösserung äusserst fein und sehr dicht punktiert, während
die übrige Flügelfläche mit entfernter stehenden Punkten versehen ist; Alle Adern sind
mit voneinander ziemlich entfernt stehenden Haaren besetzt. Die Costa ist nur bis zur Mündung
des Radius behaart; von hier bis zur Flügelbasis is t der Rand, der als deutliche Ader um den
ganzen Flügel herumläuft, nicht behaart. Dr. F r. L öw belegt den Hinterrand des Flügels mit
dem Namen Postcosta und bemerkt, dass der Clavus durch das Basalstück der Postcosta von
der übrigen Flügelfläche getrennt werde. In Wirklichkeit wird der Clavus von zwei Adern begrenzt.
Die vordere is t behaart wie alle Adern der Flügelfläche und erscheint hierdurch und
durch ihren ganzen Bau nicht als Rand-, sondern als Innen-Ader, während die hintere Begrenzungsader
ganz so gebaut is t wie der nach der Flügelspitze zu liegende Teil der Postcosta.
Es muss daher diese hintere Grenzader als Basalstück der Postcosta angesehen werden und nicht
wie Dr. F r. L öw angiebt, die vordere Grenzader (cfr. Dr. Fr. L ö w , Beiträge zur Kenntnis der