verboten ist. Bei dieser Krankheit müssen drei Hühner geschlachtet
werden; eins ist für euna u-ru (ein bösartiger Geist),
eins für adu gereh (ein guter Geist) und das dritte für den
Priester bestimmt. Dann werden gewisse Baumblätter (druve
alite) zerrieben und auf die entzündeten Stellen gelegt, worauf
das Ganze mit bulu lawaji bedeckt wird. Zwei Tage später ist
die entzündete Stelle in übelriechende Eiterung übereegansen . O O O , 7
sie wird nun mit Flusswasser so lange abgewaschen, bis sie
ganz rein erscheint, worauf die Wundfläche mit dem Saft der
binu bestrichen wird.
Die gigimo wird nach dem Glauben der Niasser ebenfalls
durch einen bösen Geist verursacht, auch bei dieser Krankheit
opfert man in derselben Weise wie bei der vorigen, nur
werden jetzt der adu euna uwe und der adu gereh mit bulu
niho an einander gebunden. Ausserdem zerstampft man die
bua sikio (eine Baumfrucht), kocht die Masse mit Kokosnussöl
und bringt die Mischung auf die entzündete Stelle. In der
Regel soll der Patient nach zehn bis fünfzehn Tagen wieder
hergestellt sein.
Ebenso werden die alawuana und die gigimo alawuana durch
böse Geister verursacht. Hierbei opfert man w ieder drei Hühner,
nämlich für Laureugen Nauwe, für laureugen Nadu Gereh,
während der Priester das dritte und ausserdem noch ein Stück
weisses Tuch erhält. Als obat gebraucht man zerstampfte bua
sikio mit kunir vermengt und darauf mit Kokosnussöl gekocht;
hiermit wird nach Abkühlung die kranke Haut eingerieben.
Der böse Geist Lauwe Afucha ist der Erreger der sobawa
gee; er wohnt im Flusse, da hat der gute Geist Lauwe Höre
auf ihn geschossen und sind beide Geister in den Fluss gefallen.
Wer nun von diesem Flusswasser trinkt, bekommt die
Krankheit.
Es müssen für diese Krankheit vier adu von verschiedenen
Holzarten und Formen gemacht werden. Deradufedro wamacho
ist aus olalu-Holz; der, welcher Fauma Howu So bö oder fauma
Howe so lussi genannt wird, aus enausie-Holz. Ein anderer adu
ebenfalls aus olalu-Holz heisst adu begu, ein zweiter adu begu
muss aus enausie-Holz geschnitzt werden. Diese adu werden
am Flusse aufgestellt und ein Huhn dazu geopfert. Der Priester
ruft den bösen Geist lauwe afucha an , teilt ihm mit, dass die
vier adu zu seiner Ehre am Fluss aufgestellt sind und bittet
ihn, den Patienten nun wieder gesund zu machen. Nach dem
Opfer wird lauwe afucha in lauwe afucha heureu bawa afeucha
heuren siteluwa umgetauft; der grösste Teil des geopferten
Huhnes ist für den Priester. Dieser geht darauf nach Hause
und nimmt den adu begu, der jetzt laweule so bo genannt
wird, und laweule so lussi m it, während die beiden ändern
adu am Flusse zurückgelassen werden. Zu Hause macht der
Priester noch zwei neue a d u , einen aus alalu- und einen aus
enausie-Holz. Diese adu werden fameula nadu so bo genannt;
man befestigt sie am Dachfirst. Zu ihren Ehren wird ein Schwein
geschlachtet im Werte von einer alisi (Sundermann übersetzt
alisi mit: Schulter; Achsel; ein Schwein zwischen den Achselhöhlen
gemessen, (alisi = 46£ cm.) Der Priester schlägt die
Trommel dazu und spricht Gebete.
Den adu laweule so bo und den laweule so lusse stellt der
Priester am Herde auf; auch zu ihren Ehren wird ein Huhn
geschlachtet. Dann müssen wieder fünf adu gemacht werden,
zwei von olalu- und drei von enausie-Holz. Diese adu, fanedro
badala keu genannt, werden auf einem Hügel an einen gros-
sen Baum , in dem der böse Geist, lauwe so b ö , wohnen so ll,
gehangen; auch für sie muss ein Huhn geschlachtet werden.
Hiermit ist die Geschichte jedoch noch nicht fertig, denn es
müssen noch fünf adu gemacht werden, namens adu famolu
waha adu so b o , welche wieder am Fluss aufgestellt werden.
Schliesslich schnitzt man noch einen adu, in der Länge des
Unterarmes, aus sierawie-Holz, der siraha wolusse heisst, und
fünf adu von der Länge eines Fadens aus enausie-Holz, welche
den Namen tabe lasa tragen.
Neben oder vor dem Hause des Patienten fegt man einen
kleinen viereckigen Platz rein und setzt in jede Ecke desselben
einen tabe la s a , während der fünfte tabe lasa und der siraha
wolusse vor diesem viereckigen Platz aufgestellt werden. Der
Patient wird innerhalb dieses Vierecks in die Sonne gestellt
und mit Kokosnussöl eingeölt; sowie er zu schwitzen anfängt,