dass ich damit etwas ganz anderes bezweckte als sie und
dass ein Antropolog, wie gross der Wert dieses Materials auch
für ihn sein möge, niemals soweit gehen wird, Menschen mit
Absicht zu töten um in den Besitz ihrer Köpfe zu kommen.
In Stid-Nias pflegen die Eingeborenen die Schädel auf
eigentümliche Weise zu zieren. Kontrolleur Schröder konnte
davon auf seiner Expedition durch Süd-Nias einige sehr schöne
Specimina sammeln, welche sich jetzt im ethnografischen
Museum zu Leiden befinden. Ein Teil davon wurde gefunden
in der Balä zu Bawe GanuwS auf dem Häuschen, in dem
die adu zatua bewahrt werden. Bei einem dieser Schädel
(siehe die Abbildung) ist in der Apertura pyriformis narium
eine nach oben weisende hölzerne Nase angebracht worden.
Merkwürdiger noch ist ein anderes Exemplar. Hierbei sieht
man die beiden Ossa parietalia, die temporalia, das occipitale
und ebenso das nach unten umgeknickte frontale umgeben
von einem Körbchen von Rotan. In dem Raume von den
genannten Knochen umgeben, befindet sich ein Teil der übrigen
Schädelknochen. An der Vorderfläche des Stirnbeines ist eine
ovale hölzerne Scheibe befestigt, an welcher sich zwei ebenfalls
hölzerne löffelförmige Auswüchse befinden. Neben jedem
dieser Gebilde weisen zwei Rotanfaser wie Fühlhörner nach vorne.
Zu beiden Seiten des Hinterhauptbeines neben dem Foramen
occipitale magnum sind zwei hölzerne Kugeln befestigt, auf
denen der ganze Apparat hinten wie auf zwei Füssen ruht.
Bei einem anderen Schädel ist der Unterkiefer mit Draht befestigt,
während vor dem Gesichte ein Bündel Fasern der Aren-
Palme (indjuk, idjuk) mit Rotan festgebunden ist. Schliesslich
besitzt das Museum in Leiden noch einen Schädel aus Süd-Nias,
bedeckt mit herunterhängenden gedrehten Idjukfasern an Stelle
der Haare. In der rechten Augenhöhle befindet sich eine
hölzerne Kugel, die wahrscheinlich das Augö bedeuten soll,
während zwischen dem rechten Arcus zygomaticus und dem '
Schädel ein vertical stehendes hölzernes löffelförmiges Gebilde
eingeschoben ist. Vor dem Gesichte hängt auch bei diesem
ein Bündelchen Idjukfasern, welche mit Rotan am Schädel
befestigt sind. (Siehe die Abbildungen).