die Wälder gehenden Menschen einen Malariaanfall besorgen.
In Süd-Nias wurde mir ausserdem noch als ein den Menschen
übelgesinnter Geist der beghu saho angegeben, der in Gestalt
einer weissen Katze in hohen Bäumen sitzt. In der Morgenfrühe
steigt er h e ra b , um sich in dem Fluss zu baden und
wenn ein Mensch es wagt zur selben Zeit im Flusse ein Bad
zu n ehm en , so wird er ohne es zu merken von dem beghu
berührt; die Folge davon ist, dass er krank wird. Auch dieser
Geist kann nur durch einen Priester erkannt werden.
Die beghu lauru und beghu gafore, die Geister der Korn-
und Schweinemasse, rächen sich an den Menschen, die durch
die Benutzung zu kleiner Masse betrügen und bestrafen sie
dafür mit Krankheit. Wenn man fürchtet, ein derartiger Betrug
könne die Ursache se in , dass ein Kampong von einer Epidemie
heimgesucht wird, müssen diesen Geistern auf Befehl des
Priesters Opfer gebracht werden. Ferner werden noch die beghu
lainii, lamuti und sumbala als Krankheit verursachende Geister
angesehen.
Eine nicht weniger gefürchtete Art von Geistern sind die
Geister der Verstorbenen; sie trachten häufig die Hinterbliebenen
krank zu machen, damit sie auch sterben und von
ihnen mit in das Totenreich genommen werden können.
Manche Niasser jedoch glauben, dass die Geister der Verstorbenen
wohl den Menschen krank machen, aber nicht seinen
Tod herbeiführen können. Besonders die Geister abgeschiedener
Stammeshäupter sollen diese Macht besitzen. Die beghu
si mati trachten die lume lume, die Lebensschatten ihrer
überlebenden Blutverwandten mit in’s Schattenreich zu ziehen;
gelingt es ihnen, so wird der Mensch krank. Kontrolleur
Schröder teilte mir mit , dass die Verstorbenen nach dem
Glauben dieser Eingeborenen die lume lume der Menschen
niemals aufessen, deshalb ist Genesung in diesem Falle stets
dann möglich, wenn der Priester die richtigen Massregeln zu
ergreifen weiss.
Wir brauchen uns darum nicht zu wundern, wenn die
Niasser alles Mögliche tu n , um ihre Verstorbenen günstig zu
stimmen und sie zu bewegen, die zurückbleibenden Familien