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 dem  Kind  in  die  Hand  gegeben  wird.  Der  ere  spricht  dann  
 ungefähr  Folgendes: 
 „E s   ergreift  die  Füsse  des  Bildes  der  Grossmutter, 
 Es  ergreift  die  Füsse  des  Bildes  des  Grossvaters, 
 Damit  sie  beschützen  das  neugeborene  Kind, 
 Damit  sie  beschützen  das  zarte  Kind, 
 Gleichwie  man  zudeckt  die  (Früchte  der)  Gurken,  
 Gleichwie  man  überdeckt  die  Kürbisse, 
 Lass  es  ein  gedeihendes  Kind  se in , 
 Lass  es  ein  zunehmendes  Kind  sein, 
 Es  bittet  den  Segen  des  Grossmutter-Bildes, 
 Es  bittet  den  Segen  des  Grossvater-Bildes, 
 Wende  ab  die  Krankheit  von  der  Erde  her, 
 Beseitige  die  Seuche  vom  Himmel  her, 
 Von  Deinem  Sprössling,  deinem  Nachkommen, 
 Deinem  Zweige,  deinem  Schössling,  neugeboren, 
 Ein  Fortführer  der  Geschlechter, 
 Als  Glied  in  der  Kette  der  Geschlechter  das  Jüngste, 
 Ein  Fortsetzer  der  Geschlechter  der  Hohen, 
 Ein  Fortpflanzer  der  Geschlechter  der  Grossen, 
 Ein  Opferspender,  wenn  der  Stamm  erwachsen, 
 Ein  Opferspender,  wenn  die  Blätter  gross, 
 Der  Opfergaben  weiss  zu  bringen, 
 Der  Opfergaben  bringen  wird.” 
 Darauf schneidet man dem Schweine, das geschlachtet werden  
 soll,  einige  Haare  ab  und  legt  sie  vor  die  adu  nieder,  wobei  
 der  Priester  spricht: 
 „Nimm  dieses  Schweinshaar  als  Segen  des  Schattens,  
 Nimm  dieses  Schweinshaar  als  Segen  der  Seele, 
 Bild  der  Grossmutter,  Bild  des  Grossvaters, 
 Bild  der  neun  Geschlechter  der  Menschen, 
 Bild  der  acht  Geschlechter  der  Ahnen, 
 Segne  die  Leute  daheim, 
 Segne  die  Leute  zu  Hause, 
 Fördere  ferner  die  Schweinezucht, 
 Lass  auch  die  Hühner  gedeihen, 
 Pflege  auch  ferner  den  Landbau, 
 Die  Feldfrüchte  segne  bei  diesem  Nachkommen  der Grossmutter, 
 Bei  diesem  Nachkommen  des .Grossvaters, 
 Schicke  keine  Feuerkrankheit  (Fieber), 
 Keine  hitzige  Krankheit  schicke, 
 Entferne  Streit,  verhindere  Uneinigkeit, 
 Bedecke  die  Abgründe  der  Erde, 
 Lass  unterdrückt  werden  die  Gegner, 
 Lass  nicht  aufkommen  den  Widerpart, 
 Deinem  Sprössling,  deinem  Nachkommen, 
 Deinem  Zweige,  deinem  aufgegangenem  Schoss, 
 Bild  der  Grossmutter,  Bild  des  Grossvaters, 
 Mach’  ihn  fruchtbar,  wie  die  Erde, 
 Mach’  ihn  spriessend  wie  die  Sagopalme, 
 Dass  ih r  nicht  den  Fluss  überschreiten, 
 Nicht  fort  müsst  über  das  Wasser  hinüber.” 
 In  den  Schlusszeilen  wird  der  Segen  der  Ahnen  herabge-  
 tleht, damit das Geschlecht zunehme und nicht aussterbe, sodass  
 es  nicht  nötig  sein  wird,  sich  mit  ändern  Geschlechtern  zu  
 verbinden. 
 Wenn  ein  Junge  geboren  wird,  schlachtet man ein grösseres  
 Schwein  als  bei  der  Geburt  eines  Mädchens. 
 Merkwürdig ist, dass auf Nias Teknonomie, die Benennung der  
 Eltern  nach  ihren  Kindern  vorkommt,  merkwürdig besonders  
 darum,  weil  manche  Ethnologen  die  Teknonomie  mit  dem  
 Matriarchat  in  Verband  gebracht  und  sie  durch  dasselbe  zu  
 erklären  versucht  haben.  Tylor  *)  u. a.  sieht in der Teknonomie  
 eine  rein  matriarchalische  Erscheinung. 
 Nach  Wilken  2)  ist  die  Teknonomie ein Ubergangssymptom  
 des  Matriarchats  zum  Patriarchat; der Vater will dadurch, dass  
 er  sich  nach  seinem  Kinde  nennt,  seine  Vaterschaft  und  die 
 1)  Tylor,  On  a  method  of  investigating  the development of insti-  
 tutions,  applied  to  laws  of marriage  and  descent. 
 2) Wilken,  G.  A.,  De  couvade  bij  de  volken  van  den  Indischen  
 Archipel.  Bijdr.  tot  de  T.  L. en V. K. van Ned. Indie. Deel XXXVIII.