nach kurzer Zeit; er ist n u r zu re tten , wenn man ihm auch die
rechte Hälfte des Fisches vorsetzen kann.
3. Die Hare der bulu lato (daun djilatang-Laportea spec.)
werden in tuwah (Palmwein) oder unter das Essen gemischt.
Anhaltende Abmagerung ist die Folge, bis der Patient nach
langem Leiden an Schwäche stirbt.
4. Die Hare der bulu lato (daun djilatang-Laportea spec.)
und des bambu duri werden unter die Speisen gemengt; auch
Gift dieses soll nach langem Leiden den Tod verursachen.
5. Man schneidet die batang haronga mitten durch und
mischt den herauslaufenden Saft unter die Speisen oder Getränke.
Dieses Mittel verursacht eine Fäulnis der Eingeweide,
woran der Kranke stirbt.
Auch in West-Nias wurden mir durch die Eingeborenen Gifte
und Zaubermittel genannt:
1. Eine verfaulte Sihajadanoschlange kocht man in Wasser
und bereitet ein Getränk davon.
2. Man kocht die Früchte des bio nadoja (Mal. bira). Der
Saft macht erst betrunken, worauf später der Tod erfolgt.
3. Eine Sanrutaschlange zerhackt man und kocht die Masse
mit Kokosnussmilch (santen). Das obenaufschwimmende Öl
wird als Gift gebraucht, es verursacht Darmfäulnis.
Unter den talimbo (Mal. tindawan, Minangk: tjeiidawan)
den Pilzen und Schwämmen sind den Niassern verschiedene
giftige Arten bekannt. Als besonders giftig wurden mir der
lauro tu a, talimbo nohi, djaidjai, letzterer ein Pilz von roter
Farbe, genannt. Noch giftiger ist der talimbo goma; athmet
man den Blutenstaub dieser Pilze ein, so stirbt man sofort.
Die West-Niasser sagen, dass es bereits genügt, Jemand zu
töten, \yenn man ihm unter Aussprechen von Zauberformeln
sieben aufgerollte feingeriebene Bambusblätter unter seine
Speisen mischt.
Wenn die Nord-Niasser überzeugt sind, dass eine Krankheit
durch Vergiftung hervorgerufen ist, so lassen sie den
Patienten in der Regel ein Brechmittel einnehmen. Als solches
wurde mir der dawo-dawo genannt, ein weisser Stein,
der aus dem Flussbett geholt wird. Man zerstampft ihn und
vermischt das Pulver mit dem Saft, den man durch Zerreiben
von lebe sinassa (putjuk pandan) und rumput nidomilehe gewinnt.
Diese Mischung wird dem Patienten als Brechmittel
eingegeben. Man kann aber auch dawo-dawo über ein Schüssel-
chen, auf dem sich etwas Öl befindet, zerreiben und mit dieser
Fettigkeit Hals und Brust des Kranken einreiben.
Man schabt die banio duha sangaröfr (die Frucht der akar
baha) ab, mengt es mit Kokosnussöl, und giebt Patienten ebenfalls
als Brechmittel zu trinken; man kann ihm auch die Brust
damit einreiben.
Noch ein anderes Brechmittel sind die bulu gambuno. Von
einer handvoll dieser Blätter schneidet man die Spitzen a b ,
das übrige wird zerstampft und der herauslaufende Saft mit
Wasser vermengt dem Patienten eingegeben.
Durch eine andere Art Vergiftung kann man bewirken, dass
der Appetit allmählich auf hört. Als Medikament gebraucht man
in diesem Fall den urat von Pisangarten (wao gaembanuwa,
wao gusijato, wao guandu, wao gaenduwu), wao nohi (urat
klapper), wao wino (urat pinang), wao lewua (urat bambu). Von
jeder dieser Arten nimmt man eine bestimmte Menge, zerstampft
alles und lässt den ausgepressten Saft einige Zeit stehen.
Darauf vermischt man ihn Saft mit santen (Kokosnussmilch)
und kocht die Mischung. Das obenaufschwimmende Öl wird
abgeschöpft und dem Patienten eingegeben.
Gegen Zauberei pflegen manche Niasser Armbänder von
Metall zu tragen, auch neben kleine Kinder legt man häufigem
Stück E isen , um sie gegen den Einfluss böser Geister zu beschützen.
Wenn unter den Schweinen eine Krankheit ausbricht,
wirft der Niasser ein Stück glühendes Eisen in etwas Wassei. Mit
diesem Wasser reibt man die Schweine ein und lässt sie aussei dem
clavon trinken. So wird also von den Niassern bei verschiedenen
Gelegenheiten Eisen als Arzneimittel und als Schutzmittel gegen
den Einfluss böser Geister angewendet.
Nach Von Rosenberg x) pflegen die Niasser, wenn sie ihre
1) Von Rosenberg en Nieuwenhuisen, Verslag omtrent het eiland
Nias en deszelfs bewoners (Verh. van het Bat. Gen. v. Künsten
en Wetenschappen, Bd. XXX).