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 den  Bari,  Jakuten,  Ainos,  den  Malaien,  den  Kachyen  a n d e r  
 Grenze  von  China  und  Birma  und  bei  den  Chinesen  festgestellt. 
   Sie  sind  also  sehr  allgemein  verbreitet.  Manche  Gelehrten  
 sehen  in  dem  Zeichen  der  Hörner  etwas  Sexuelles,  
 ein  phallisch-aphroditisches  Symbol;  hierfür  spricht  auch  
 unsre  Mitteilung  über  die  Central-Niasser  in  Bezug  auf  ihren  
 Glauben,  dass  die  matianak  in  dem  Hirschgeweih  einen Penis  
 sehen. 
 Serrurier  (Phallisme:  Tijdspiegel  1896)  meint  dagegen,  dass  
 das  Zeichen  der  Hörner  als  das  Bild  des  Mondes  aufgefasst  
 werden  m u ss,  weil  das  nächtliche  Dunkel  zu  den  bösen  
 Geistern  gehört.  Von  dem Grundsatz ausgehend „ Zauber gegen  
 Zauber”  trachtet  man  nach  Serrurier  mit  diesem  Symbol der  
 Dunkelheit,  die  dunklen  im  Verborgenen  arbeitenden  bösen  
 Mächte  zu  bezwungen.  Nach  Snouck  Hurgronje  (De  Atjehers.  
 Leiden  1893)  versuchen  die  Atjeher  die  bösen  Geister  zu  vertreiben, 
   indem  sie  mit  beweihrauchten  gespaltenen  Bambusstöcken  
 um  sich  schlagen;  vielleicht  sollen  die  gespaltenen  
 Stöcke  auch  die  Form  eines Geweihes wiedergeben ? In diesem  
 Zusammenhang  möchte  ich  auch  noch einmal an die Tatsache  
 erinnern,  dass  der  Mann,  der  sich  in  Nias  auf  die  Priesterschaft  
 vorbereitet,  bevor  er  nach  Hause  zurückkehrt,  unter  
 einem gespaltenen Baumstamm durchgeht, damit die beghu ihm  
 nicht  folgen  können.  Dasselbe  tun die Eingeborenen in einigen  
 Gegenden  von  Nias,  wenn  sie  eine  Leiche fortgetragen h ab en ,  
 damit  der  Geist  des Verstorbenen  ihnen  nicht  folge. 
 Ferner  verweise  ich  auf  das  soeben  erschiene  Werk  von 
 H.  Jennings:  Die Rosenkreuzer; ihre Gebräuche und Mysterien,  
 1912,  Band  1,  Seite  104,  wo man Verschiedenes über derartige  
 Gebräuche  finden  kann. 
 In  diesem  Zusammenhang  möchte  ich  auch  eine  Legende  
 erzählen,  welche  von  den Eingeborenen in dem Masiothal mitgeteilt  
 wird. 
 In  Bezug  auf  die  abnormale  Grösse  der  männlichen  
 Schamteile  an  den  adu  erzählen  die  dortigen  Eingeborenen  
 folgendes:  Oberhalb  der  Masioschlucht  am  rechten  Ufer  des 
 Flusses  an  der  Stelle,  wo  jetzt  der  grosse  Weg  durch  die  
 Schlucht  fü h rt,  wohnte  in  früheren  Zeiten  ein  Biese,  der  so  
 o to s s   war  wie  ein  Kokospalmbaum.  Er  hiess  Sedawa.  Im  
 Süden  von  seinem  Schlupfwinkel,  einer  tiefen  Höhle,  wohnte  
 ein  Volkstamm,  die  Ono  Baloho,  welche  mit  dem  Kampong-  
 komplex  Lahusa  in  Feindschaft  lebten  ,  wobei  Lahusa  stets 
 Masiofluss mit  dem  Stein,  auf  dem  der  Riese  Sedawa  zu  sitzen  pflegte. 
 die  leidende  Partei w a r ; darum entschlossen sich die Bewohner  
 von  Lahusa  bei  Sedawa  Hülfe  zu  suchen.  Dieser  versprach  
 ihnen  zu  helfen  und  hielt  Wort;  in  kurzer  Zeit  ermordete  er  
 alle  männlichen  Individuen  des  Stammes  Ono  Baloho,  n u r  
 die  Frauen  und  Mädchen  verschonte  er. 
 Einer  Mutter  jedoch  gelang  es  ihr  ungefähr  ein  Jah r  altes  
 Söhnchen  in  einem  Korb  unter  Fischereigerätschaften  zu  verbergen, 
   so  dass  es am Leben blieb. Seine Nachkommen wohnen  
 jetzt  in  Süd-Nias  und  bilden  den  Stamm  Maena  Mole.  Der