schliefsen, z. B. in den Harnkanälen. Noch weniger
kann man sie mit den sphärischen, Millim. grofsen,
mit 3 bis 4 sehr kleinen Kernen yersehenen Eiterkii-
gelchen verwechseln. Die flüssigen Theile des Blutes
schwitzen durch die Wände der Haargefäfse und
verändern,die Dichtigkeit und Farbe der Organe.
Die Gefäfse selbst zerreifsen durch diese wahrhafte
Erweichung, und man sieht alsdann zusammengesetzte
Kugeln in der ausgeschwitzten oder ergossenen
Flüssigkeit sich in den Geweben verbreiten. Die Verwandlung
der Nieren in einigen Graden der Br ight -
sclien Krankheit, die entzündliche Anschoppung der
Lungen, wo man durch einen leichten Einschnitt in
die Lunge grofse Massen dieser Entzündungskugeln
in einem Tropfen Flüssigkeit findet, bieten Beispiele
dieser krankhaften Veränderung. Am leichtesten
bringt man sie in den Lungen hervor, wenn nian etwas
Quecksilber in die Halsvenen eines Hundes einspritzt.
Man hat lange geglaubt (Cruveil hier ) ,
dafs die weifseTMassewelche sich um die Quecksilber
Kügelchen bildet, eine tuberkulöse sei; dem ist
aber nicht so, es ist das Blut, welches sich auf die
angegebene Weise verändert hat.
III. D e r F a s e r s to f f schwi tzt dur c h die
Bl u tge f ä f s e in die Gewebe , z. B. in der
Hepatisation der Lungen.
IV. Es bi l d e t ' s i c h Ei t e r , der die Gewebe
erweichen kann, z. B. in der grauen Hepatisation der
Lungen.
V. Brand. In dem vorhergehenden Grad veränderten
sich blos die Flüssigkeiten, in diesem auch
die Gewebe. Sie lösen sich in kleine sichtbare Partikel
auf, _die noch eine Zeitlang die Richtung ihrer
Fasern behalten.
3. Beobachtungen über die Erweichung
des Gehirns.
Die Fälle von Erweichung des Gehirns, welche
ich beobachtet habe, gehören den verschiedensten
Altern von 15 Jahren bis in’s Greisenalter an. Die
Kranken, welche davon befallen waren, litten an Paralysieën
oder Anomalieën der Intelligenz in höherem
oder geringerem Grade. Ich habe die Erweichung
in folgenden Hirntheilen beobachtet, wo bald blos
die graue, bald die weifse, bald beide Substanzen
zugleich erweicht waren: in den Hemisphären des
Gehirns und kleinen Gehirns, im Pons Varoli, in den
Seifenventrikeln, im Corpus striatum und im C. cal~
losum. Alle untersuchten Gehirne zeigten nie eine
totale Erweichung, so dafs fortwährend die kranken
Theile mit den gesunden desselben Gehirns verglichen
werden konnten. Die Erweichung zeigte sich
mir in verschiedenen Graden von einfacher Verminderung
der Consistenz bis zum Zerfliefsen. Eben so
wechselte die Farbe in den verschiedenen Fällen.
Zuweilen blieb die Farbe natürlich , ein anderes Mal
verwandelte sie sich in Roth und Rothgelb. Diese letztere
Färbe war die häufigste der Erweichung, und
sie war es auch in den meisten von L a i lern and gesammelten
Fällen, so dafs die farbige Erweichung
überhaupt die häufigste zu seyn scheint. Hier nun
die Beobachtungen, in denen man von der Krankengeschichte
nur die allernothwendigsten Symptome erwarten
wird. Aus ihnen werden wir die allgemeinen
Resultate später entwickeln.
A. Erweichungen aus innerer Ursache.
I. Frau. -Paralysie. In der grauen und besonders
in der weifsen Substanz des grofsen und des
kleinen Gehirns finden sich erweichte Stellen etwa von
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