Kyste, aus einer gleichförmigen Masse bestehend,
die,'mit der übrigen Tuberkelmasse desselben Individuums
verglichen, sich ganz als Tuberkelmasse zeigte.
Sie bestand aus jenen kleinen Körperchen, welche
nach meinen Untersuchungen die Miliartuberkehi bilden.
Vergl. Abhandl. XII.
Also gewifs nicht zum Voraus von* irgend einer
Vermuthung zu Gunsten einermöglichen Existenz der
Malpighischen Körper beim Menschen eingenommein,
glaubte ich vielmehr, dafs die wenigen beschriebenen
Fälle sich auf Miliartuberkeln zurückführen liefeen.
Eine spätere Beobachtung zeigte mir aber, dafs
wahre Malpighische Körper, allerdings beim Menschen”
Vorkommen können.
2) Malpighische Körper beim Menschen.^
B., 28 J. alt, Soldat, lymphatisch sanguinischer
Constitution, keine Krankheit vorhergehend (T), Eintritt
in’s Hospital am ll.Oct., sagt, dafs er, eine Last
aufhebend, einen Stich in der rechten Seite empfunden,
der ihn nur zuweilen verlassen. Müdigkeit,
Schmerz, Schweife, mitunter Verstopfung, Haut brennend,
Kopfschmerz, beschleunigter Puls, Urin gut.
Diese Symptome Mauern mit einigen Modificationen
bis in die erste Woche des November, wo, der
Kranke über Schmerz in der Brust, Dyspnoe und am
löten über Schmerz in der rechten Schulter klagt,
der ihn nicht mehr verläfst. Der Leib treibt sich auf,
dieser am 23ten etwas gesunken, Puls 130; man versucht
nachdem im Anfänge strenge Antiphlogose angewendet,
endlich, um eine Reaction auf der heifeen
Haut hervorzubringen, ein kaltes Bad. Der Kranke
stirbt.
Leichenöffnung am folgenden Tage. Das Herz
vergröfeert, das rechte enthalt flüssiges Blut, das
linke ist leer, das Blut enthält schon sehr unregelmäfeige
Blutkügelchen (viel zu früh für normales Blut!).
Doch habe ich keine Eiterkügelchen in demselben
bemerkt; die Lungen mit Blut gefüllt, aber crepiti-
rend. Von der rechten Niere geht eine sehr grofee *
Eiteransammlung aus, die sich in’s umliegende Zellgewebe
«rgiefet. Zum Theil nur ist der Abscefs durch
eine Pseudomembran von dem gesunden I heil der
Niere getrennt; an einer Stelle derselben nämlich ist
schon eine Infiltration von Eiter über diese durch
Entzündung hervorgebrachte Gränze hinaus da. Die
Leber ist hypertrophisch, sonst gesund, wie alle übrigen
Organe, mit Ausnahme der Milz. Die Milz ist
hypertrophisch, wiegt fast siebzehn Unzen. Sie ist
von tausenden weifser Bläschen durchsäet, diese Bläschen
sind rundlich und bestehen aus einer weifeen
Membran, die eine weifee Flüssigkeit einschliefst.
Sie lassen, sich nur so von dem umgebenden Milzge-
v^ebe trennen, dafs einige weifse Fädchen an ihnen
hängen bleiben. Diese Bläschen haben \ bis \ Millim.
Durchmesser; die weifeliche Flüssigkeit, die sie enthalten,
besteht aus etwas unregelmäfsigen weifelich-
grauen Kügelchen, wenn man sie unter dem Micros-
kop betrachtet; sie sind in ihrem Innern granulirt,
doch habe ich mich nicht, selbst bei 800maliger Ver-
gröfserung, von der Existenz von Kernen überzeugen
können. Man sieht dann nur, dafs die Kügelchen
aus einer weifslichen und einer dunklen innern Masse
bestehen. Sie haben alle gleichen Durchmesser, Essigsäure
und Wasser verändern sie nicht; Salpetersäure
coagulirt die ganze Masse. Indem ich nun diese
Kügelchen mit denen das übrige Gewebe derselben
Milz constituirenden, mit denen einer andern gesunden
und mit denen in den Malpighischen Körpern der
Schaf- und Schweine-Milz unter dem Microskop
gleichzeitig vergleiche , so mufs ich jene Bläschen