§. 1. Hydat iden.
Die Anatomie der Hydatiden und besonders ihre
Bildung verdient wohl noch eine gröfsere Aufmerksamkeit,
als sie bis jetzt gefunden, ja selbst viele
Aerzte bezeichnen unter dem vagen Namen Acepha-
locysten mit Laennec ganz heterogene Din<re, so
dafs ich folgende schon im Jahre 1837 in den Bulletins
der hiesigen Akademie erschienene kleine Abhandlung
nicht ganz ohne Interesse glaube.
Man findet in den Organen des Menschen und
einiger Thiere Blasen, die eine helle Flüssigkeit oder
eine solche mit kleinen Körnern (wie Sand) enthalten.
Pal l as hatte zuerst die Meinung aufgestellt, dafs
jene Körner wohl Thierchen seyn könnten. Aber
erst Goeze*) beschrieb sie. Er fand, dafs jene
Körner eben so viele kleine Thierchen (echinococcus)
waren, mit vier Säugöffnungen und einem Hakenkranze..
versehen. Die spätem Schriftsteller- haben
meist, statt hinzuzufügen, eine grofse Verwirrung in
die Lehre von den Hydatiden gebracht. R u d o 1 p h i
in seinem klassischen Werke gab nur die Abbildung
von Goeze; Brems e r läugnet sogar die Existenz
d e sEchinococcus beim Menschen in seinem Werke
*) Go e z e Versuch einör Naturgeschichte der Eingeweide-
■ Türmer. Leipzig 1782. 4. und.erster Nachtrag zu obigem
Werker von Ze d e r . Leipzig 18C0.